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Stiftung
Bewertung

Da hilft nur Flucht in die innere Immigration

2,8
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2013 im Bereich Administration / Verwaltung gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die Stiftung bietet - wenn man es schafft, längere Zeit hier zu überleben - dauerhafte Stellen für Kunsthistoriker. Es wird hervorragende wissenschaftliche Arbeit geleistet und die Stiftung verhält sich gegenüber allen Kooperationspartnern sehr korrekt und verlässlich.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die Vorgesetzten bestehen darauf, ihren Willen, Schrullen und persönliche Befindlichkeiten in allen Bereichen zu 100% durchzusetzen. Wer sich dem nicht unterwirft, wird ausgesondert. Die Fluktuation im Unternehmen ist entsprechend hoch.

Verbesserungsvorschläge

Einsetzen von Vorgesetzten, die ein Mindestmaß an sozialen Kompetenzen und Respekt vor Anderen haben sollte.

Arbeitsatmosphäre

Das Betriebsklima unter den Kollegen ist nett, aber durch Druck von Oben von Angst geprägt. Lob ist, wenn man nicht gerügt wird.

Kommunikation

Besprechungen dienen nur der Kontrolle, Kritik an der Leitung anzubringen ist völlig unmöglich. Bei angeblichen Fehlern wird man unter Druck gesetzt und einzeln ins Gebet genommen - sehr unangenehm und frustrierend, zumal man dabei wie ein ungezogenes und starrsinniges Kind behandelt wird.

Kollegenzusammenhalt

Kollegen sind fast alle sehr nett und unterstützen sich im täglichen Überlebenskampf.

Work-Life-Balance

Die Bürozeiten sind strikt festgelegt von 8-17 Uhr bei einer halben Stunde Pause, die man zwischen 12-14 Uhr nehmen muss. Beim Urlaub muss man sich - wie in jedem anderen kleinen Betrieb - mit den unmittelbaren Kollegen abstimmen und auf An- oder Abwesenheit von Vorstand- und Geschäftsleitung Rücksicht nehmen. Gleitzeit gibt es nicht, Homeoffice ist nicht erlaubt. Überstunden sind, wenn von der Leitung verlangt, spontan zu leisten und werden ausbezahlt, oder mit Freizeit abgegolten.

Vorgesetztenverhalten

In dieser Kulturstiftung glauben die Vorgesetzten, dass nur strenge Hierarchie und widerspruchsloses Ausführen der Anordnungen - und seien sie noch so unsinnig - den Laden am Laufen halten. Die Vorgesetzten halten sich selbst für unfehlbar, daher müssen auftretende Schwierigkeiten, Verzögerungen, PC-Probleme etc. zwingend die Schuld der Mitarbeiter sein. Cholerische Ausbrüche und ständige Maßregelungen - bei den kleinsten "Vergehen" - sind die Folge. Einiger der Vorgesetzten nimmt sich das Recht heraus, in Anwesenheit der Mitarbeiter zu rauchen, im Gegenzug ist es aber beispielsweise nicht möglich, sich im Pausenraum was Warmes zu essen zu machen - wegen angeblicher Geruchsbelästigung.

Interessante Aufgaben

Die Arbeitsbelastung ist meist erträglich, die Vorgaben müssen aber wortwörtlich umgesetzt werden, es gibt so gut wie keinen Gestaltungsspielraum.

Gleichberechtigung

Hier arbeiten mehr Frauen als Männer - es gibt ja auch mehr weibliche Kunsthistoriker als männliche - alle werden gleich behandelt. Da es keine flexiblen Arbeitszeiten gibt, ist die Vereinbarkeit mit der Familie schwierig.

Umgang mit älteren Kollegen

Es gibt 2 langjährige Kollegen/Innen 45+ in der Führungsebene, davon wird eine/r geschätzt, der/die andere nicht. Eine Förderung findet nicht statt.

Arbeitsbedingungen

Die Räumlichkeiten sind modern aber beengt. Die Stühle stilvoll aber wenig ergonomisch und auf Dauer rückenschädlich.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Man wurde dazu angehalten, den Müll zu trennen und Papier zu sparen.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt war am unteren Ende dessen, was üblich ist, da man ja schließlich "gemeinnützig" sei. Benefits sind nicht existent: Kein Weihnachtsgeld, kein Urlaubsgeld, keine Betriebsrente, 20 Tage Urlaub, keine Karenztage bei Krankheit. Bei Bedarf hatte man aber Zugriff auf einen Dienstwagen, sogar wenn man privat eine Fahrt machen wollte.

Image

Die Stiftung ist gemeinnützig und pflegt einen sehr guten und seriösen Ruf nach außen. Ich kann aber wirklich niemandem empfehlen, dort zu arbeiten, der es sich nicht zutraut, sich völlig dem komplexen, teils anachronistischen Regelwerk von Vorstand und Geschäftsleitung zu unterwerfen.

Karriere/Weiterbildung

Man hat die Stelle, die man hat, ein Aufstieg ist nicht möglich, zumal bei der kleinen Belegschaft mit einigen Werkverträglern.

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