Viele Grautöne aber für mich nicht mehr die richtige Kultur.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ist immer gewillt und bestrebt sich weiterzuentwickeln.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wer bei einer großen Entlassungsmaßnahme (mittels Aufhebungsverträgen) nicht von einer solchen spricht sondern den Euphemismus "Steigerung der Teameffizienz" verwendet, entmenschlicht die eigenen MA und reduziert sie zu Ressourcen. Wenn auch unternehmerisch verständlich gibt es kulturell immer wieder solche Friktionen. 100% Homeoffice. Einführung der englischen Sprache und Umbau der Organisation plus Energiekrise haben die Organisation überfordert und gehen zu lasten aller. Licht am Ende des Tunnels kann ich nicht mehr erkennen.
Verbesserungsvorschläge
“Take Care Of Your Employees And They’ll Take Care Of Your Business,” Richard Branson.
Arbeitsatmosphäre
Ich erlebe mich und nahe MA zunehmend fremdgesteuert. Es gibt zwar sehr viele Meetings zu Austausch und Kommunikation aber das Unternehmen fühlt sich viel Hierarchischer an als noch for einigen Jahren. Entscheidungen von Führungsteams werden zwar meistens Erklärt aber eben doch nur verkündet als gemeinsam entwickelt. Die Loyalität und das Wir-Gefühl hat stark abgenommen, was sich z.B. auch im zunehmend schlechten Umgang mit Material und Räumlichkeiten im Büro zeigt. Manager (micro-)managen viel aber tuen sich gerade in verteilten Remote-Teams schwer mit echter wertschätzender Personalführung und dem Bezihungsaufbau. Es werden 1000 Sachen gleichzeitig gemacht, viel Bauchgefühl und mit oberflächlichen Powerpoint-Folien. Außerhalb des eigenen Teams sehe ich aber keine Sponsor, die einem in harten Zeiten den Rücken stärken würden. Es wird zwar auch vom Management und HR betont, man könne sich an sie wenden aber meine Erfahrung dies wahrzunehmen war vor allem geprägt von oberflächlicher Rhetorik a la "fair point aber wir machen es trotzdem so", business-Phrasen wie "agil", "StartUp-Kultur", "Transparenz und Fairness" aber wenn es um konkrete Forderungen ging habe ich nie viel erreicht.
Kommunikation
Das Unternehmen ist um professionelle Kommunikation bemüht und hat hier auch in den letzten Jahren einiges Gutes entwickelt. Trotzdem erlebe ich die Unterschiede im Wissensstand als zunehmend heterogen. Das liegt sicher auch an der zwingend notwendig höheren Heterogenität der MA z.B. in Bezug auf gesprochene Sprache und Wohnort. Ich erlebe es so das MA im Unternehmen wesentlich lokaler vernetzt sind. Sie kennen den Großteil des Führungszirkels und der Belegschaft nicht mehr mit Namen und lernen diese, die Produkte und den Markt nach dem Onboarding nur noch bedingt weiter kennen. Kommunikation als Broadcast über Video und Intranet funktioniert (zumindest für deutschsprachige MA) gut. Zwischenmenschliche Kommunikation erlebe ich häufig als ineffizient oder unzureichend.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt in meinem Team ist gut und ich glaube das gilt für viele Teams. Wenn man sich aber nicht mehr täglich im Büro sieht oder gemeinsam Mittag ist, lernt man sich zwangsläufig nicht mehr so gut als Mensch kennen. Lichtblick wünscht sich eine offene Feedback-Kultur. Das erlebe ich aber nicht so. Gerade Führungskräfte leben das zu selten vor und auch von der Organisation ist es zu wenig Feedback-Trainings anzubieten. Kultur ist das was ich im Alltag erlebe und da fragen und geben nur wenige aus eigener Initiative konstruktives Feedback.
Work-Life-Balance
Keiner wird zu Überstunden gezwungen, mobiles Arbeiten, Sabbatical, Teilzeit etc. sind sehr moderne Rahmenbedingungen. Trotzdem ist die Arbeitsverdichtung seit Jahren viel zu hoch und wird durch den Stellenabbau sicher nicht geringer. Irgendwie gewöhnt man sich an das Pensum, was nicht heißt das es gut ist. Mir schlägt es seit langem auf die Gesundheit.
Vorgesetztenverhalten
Ich kann nicht sagen, dass ich bei LB so richtig inakzeptables Vorgesetztenverhalten erlebt habe. In der Regel sind sie freundlich, bemühen sich um Austausch und erledigen ihren Job so gut es geht. Um zu begeistern vermisse ich aber einiges in letzter Zeit. Seit der Einführung einer Matrixorganisation hängt meine Entwicklung und mein Gehalt an einem Line-Manager der mich und meine Arbeit im Alltag nicht erlebt und Formate wie das Appraisal auch eher als Pflichtaufgabe präsentiert. Ich erlebe auch kaum Motivation mich aktiv in der Entwicklung meines Karrierepfades zu unterstützen, wenn ich das nicht gezielt einfordere. Die Projekt-Manager dagegen sind nicht mehr disziplinarisch verantwortlich und gehen dieser Verantwortung somit auch nicht mehr nach. Ein ganz pauschales Urteil kann es nicht geben aber ich erlebe es in letzter Zeit wieder mehr, dass Manager versuchen Ziele über Kontrolle und Top-Down Einbriefen von Lösungen nachzugehen anstatt über Kontext, Strategiebeschreibung und Fokus Teams zu enablen.
Interessante Aufgaben
An interessanten Herausforderungen mangelt es nicht. Es mangelt aber immer oft an Selbstwirksamkeit und Fokus um sich dieser mit Freude anzunehmen.
Gleichberechtigung
Gibt immer Luft nach oben aber alles in allem im grünen Bereich.
Umgang mit älteren Kollegen
Keine negativen Situationen erlebt. Insgesamt ist die Belegschaft aber sehr jung.
Arbeitsbedingungen
Wenige Einzelbüros machen es manchmal schwer in Ruhe zu telefonieren. Nur die Geschäftsführung folgt nicht der flex-clean-desk logic. Ich vermute aber die Standards sind in den meisten Bereichen überdurchschnittlich gut.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
LB ist ein Unternehmen mit Shareholdern wo die Erwirtschaftung von Gewinn klar im Fokus steht. Innerhalb dieser Rahmenbedingungen gibt es aber glaubwürdige Bemühungen.
Gehalt/Sozialleistungen
Zusatzleistungen gibt es viele aber insgesamt ist das Gehalt nicht großzügig. Komplette Unterbezahlung wird es wohl kaum geben aber wer mit dem Markt mithalten will oder gar mit zunehmender Entwicklung auch an Kaufkraft gewinnen will, muss wechseln. Mein Chef und auch andere Führungskräfte haben mir gegenüber beklagt dass sie wenig Spielräume haben. Dass die Gehaltsbänder mit der Marktentwicklung angepasst werden habe ich noch nie erlebt. Eventuell gilt das nur für Neueinstellungen.
Image
2,5 Sterne. Die Google-Bewertung wird gerne auf externe Faktoren geschoben was zum Teil stimmt aber auch damit wie man Intern Prioritäten und Budgets definiert. Wie auch hier von HR regelmäßig ein gewisses Bild als Kommentar gezeichnet wird, so werden auch intern Probleme im Sinne von "ja nicht alles ist perfekt und es gibt Herausforderungen" heruntergespielt, tatsächlich prägen diese Probleme aber den Alltag von vielen MA und führen in vielen Belangen zu Ernüchterung. Ja LichtBlick hat echte Ambitionen und tut auch etwas dafür aber wenn es unangenehme Wahrheiten gibt es immer mehr Fassade und diese Relativierungen gehen mit auf die Nerven und führen zu Depression und dem Gefühl von Machtlosigkeit.
Karriere/Weiterbildung
Zuletzt wurden höhere Positionen in meinen Augen fast immer extern besetzt. Ich habe das Gefühl, höher als jetzt komme ich nicht. Die interne Akademie bietet aus meiner Sicht für fortgeschrittene Professionelle nichts mit Substanz auch weil die Verantwortlichen vermutlich nicht genug Einblicke in die Arbeitsfelder haben. Wer konkrete Forderungen zur Weiterbildung stell hat aber gute Chancen die zu bekommen. Ansonsten siehe auch Führungsverhalten.