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Loer 
& 
Schäfer 
GmbH
Bewertung

Ein andauernder Kampf

1,9
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Produktion gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Der anbahnende Wandel aufgrund des Generationenwechsels in der Führungsebene.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Das niedrige Lohnniveau, die wenigen Urlaubstage, das schlechte Klima zwischen Mitarbeiter und Betriebsleitung, den Leistungsdruck im Betrieb

Verbesserungsvorschläge

Ein Betriebsrat ist dringend anzuraten. Dadurch haben die Mitarbeiter die Möglichkeit, ihr Feedback direkt zu geben und Verbesserungsvorschläge anzubringen und auch durchzusetzen.
An die Führungsebene die dringende Bitte: Bitte ändern Sie die Kommunikationsweise. Schreien hilft nicht. Bitte haben Sie im Blick, dass sich ein positives Betriebsklima auch auf die Produktion aufwirkt. Bitte setzen Sie sich für eine angemessene Entlohnung und eine Verbesserung des Betriebsklimas ein. Auch der Umgang mit Krankheitsfällen in der Firma sollte dringen überdacht werden.

Arbeitsatmosphäre

Viele der langjährigen Mitarbeiter sind durchaus sehr nett und hilfsbereit. Es ist jedoch stark davon abhängig, in welcher Abteilung man eingesetzt wird. Es kann durchaus vorkommen, dass man nur mit Deutschrussinnen arbeitet (was eigentlich kein Problem darstellt), welche sich ausschließlich auf russisch unterhalten, auch wenn sie gut deutsch sprechen können. Die Abteilung, die das betrifft, ist meist "die Hülle". Jedoch möchte ich hier nicht alle über einen Kamm scheren. Die Damen aus der Schnellhefterabteilung und Registerabteilung sind immer freundlich und auch für Gespräche bereit.
Insgesamt würde man sich auch mal gerne mehr mit den Mitarbeitern unterhalten, aber das ist bei dieser Firma aufgrund von Druck nicht möglich.

Kommunikation

Es gibt durchaus ab und an Gespräche oder Versammlungen der ganzen Belegschaft. Jedoch werden die eher dazu genutzt, um Negatives in üblicher Manier an die Mitarbeiter weiterzugeben.
Allerdings findet in der Weihnachtszeit auch ein Firmentreffen statt, was durchaus Spaß bringt und wo auch nette Worte gesprochen werden. Im Frühjahr gab es zudem einen kleinen finanziellen Bonus von etwa 100-200 Euro (brutto), wenn man als "guter Mitarbeiter" bewertet wurde.

Kollegenzusammenhalt

Innerhalb der normalen Produktionsmitarbeiter leidet man zusammen. Zwischen den einzelnen Schichtführern scheint es einen Konkurrenzkampf zu geben - frei nach dem Motto: Meine Maschine schafft mehr! Leider haben darunter mal wieder die Arbeiterinnen zu leiden, die aus lauter Zeitnot auch mal (mit Ansage von oben) in die offene Maschine greifen müssen, um die Produktion schnell wieder zum Laufen zu kriegen.
Eins fällt zusätzlich auf: Das Büro arbeitet (gefühlt) gegen die Produktion und den Versand. Es herrscht eindeutig ein Zwei-Klassen-Denken, wobei die Mitarbeiter im Büro ein besseres Arbeitsklima und bessere Bedingungen genießen

Work-Life-Balance

Durch die unterdurchschnittliche Anzahl an Urlaubstagen und nur schwer bewilligter Urlaub ist die Erholungsphase eher knapp. Das ist aber ein Problem vieler Firmen.
Was ein wirkliches Problem darstellt, ist das Verhalten bei Krankheitsausfällen. Wenn viel Druck und Stress herrscht, so ist man generell anfälliger für Krankheiten. Die Mitarbeiter schleppen sich jedoch aufgrund des hohen Drucks auch mit Fieber in die Firma. Dieses Verschleppen von Krankheiten führt nur dazu, dass die Mitarbeiter über kurz oder lang richtig krank werden und längere Ausfallzeiten produzieren.
Der Betriebsleiter schimpft lauthals über diese Fehlzeiten und es kommen oft Sätze wie "Dieses faule Pack will nur nicht arbeiten" über seine Lippen.

Vorgesetztenverhalten

Viele Choleriker sind dort unterwegs, die nur freundlich zu einem sind, wenn sie etwas von einem wollen. Es leuchtet mir einfach nicht ein, wieso man erwachsene Menschen anschreit, statt konstruktiv mit ihnen zu sprechen. Leider ist das geschriene Wort keine Seltenheit.
Das bezieht sich besonders auf die höhere Hierarchieebene. Im Alltag kann es auch mal vorkommen, dass ein "Guten Morgen" zu viel für die Herren ist. Positives Feedback, freundliche Worte oder gar ein Lob scheint ihnen völlig fremd zu sein.
Hier gab es jedoch eine Ausnahme, doch der Herr ist nach 20 Dienstjahren freiwillig aus der Firma ausgetreten.
Die Führungspositionen auf der mittleren Hierarchieebene wie im Versand oder die Schichtführer in der Registerabteilung und Unterlagenabteilung sind zumeist nett zu den anderen Mitarbeitern. Leider kann das die schlechte Firmenführung nicht aufheben. Hier sollte nach dem nun eingetretenen Generationenwechsel in der Führungsebene schleunigst nachgebessert und umgedacht werden!

Interessante Aufgaben

Hier ist es ganz abhängig von der Stellung in der Firma.
In der Produktion handelt es sich um Fließbandarbeit mit keinerlei Abwechslung, viel Zeitdruck und selbst der Gang zur Toilette stellt eine Herausforderung dar (die Maschine könnte zwei Minuten still stehen).
Die Schichtführer haben deutlich mehr Aufgaben und damit auch Abwechslung. Auch das Büro hat dort mehr Freiheiten und kann sich über verschiedene Aufgaben freuen.

Gleichberechtigung

Es herrscht eine klare Geschlechtertrennung in der Produktionshierarchie. Die Frauen sind die Fließbandarbeiterinnen und die Männer die Schichtführer oder in leitenden Positionen.
Die Diskrepanz zwischen Büro und Produktion ist ebenso auffällig.
Leider wirkt sich das auch auf das Gehalt aus. Ein Schichtführer oder auch verdient viel weniger als ein durchschnittlicher Büromitarbeiter. Hier muss unbedingt nachgebessert werden.

Arbeitsbedingungen

Der Lärmpegel ist durchaus sehr hoch, jedoch gibt es dafür ausreichend Gehörschutz. Das Büro ist in der Technik und Ausstattung auch auf dem neusten Stand und dort kann man sich durchaus wohl fühlen.
In der Produktion (wie so oft) sieht es auch da anders aus. Einfache Arbeitsmittel wie ein Edding oder Scheren können schon als Mangelware angesehen werden, sollten sie neu gebraucht werden. Arbeitsschuhe o.ä. stehen den Produktionsmitarbeiterinnen auch nicht zur Verfügung.
Was ich wirklich bemängel ist der Ausbau von Sicherheitsvorkehrungen an den Maschinen, um im laufenden Betrieb schnell in die Maschine greifen zu können. Zeit ist auch hier Geld und es kostet Zeit, die Maschine abzustellen und dann die Abdeckungen zu öffnen. Um das zu umgehen wurden die Magnete der Sicherheitsabdeckungen abgeschraubt und ohne Abdeckung an den Maschinen angebracht.
Nun haben in den vergangenen Jahren schon viele Mitarbeiter schwerere Verletzungen bishin zu einigen verlorenen Fingern ertragen, sodass da zumindest von der Firmenleitung die Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen gefordert wird. Dies wird von vielen Schichtführern aufgrund der inneren Konkurrenz jedoch missachtet.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt liegt weit unter den tariflichen Gehältern. Da die Firma jedoch nur eine Arbeitnehmervertretung und keinen Betriebsrat besitzt, außerdem keinem Tarif angehört, wird sich hier in naher Zukunft auch nichts ändern.
Urlaubs- und Weihnachtsgeld wird ab und an in geringer Form gezahlt. Regelmäßigkeiten sind dabei nicht bekannt, wobei sich dies hoffentlich mit dem Generationenwechsel in der Betriebsspitze ändert.

Image

Nun.... Unterirdisch. Der Ruf als Arbeitsgeber in der Umgebung ist schlecht. Die Produkte sind hingegen in Ordnung.
Firmenchefs der Umgebung sind teils schon hellhörig geworden, weil sich oft Mitarbeiter von Loer und Schäfer bewerben.

Karriere/Weiterbildung

Eine Weiterbildung wird einigen, wenigen Kollegen angeboten. Hier beschränkt sich das jedoch auf das Büro oder aber einigen Auserwählten aus der Produktion.
Die Weiterbildung ist dann z.B. zum Sicherheitsbeauftragten oder Ersthelfer möglich.


Umwelt-/Sozialbewusstsein

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Arbeitgeber-Kommentar

Jan Schäfer, Geschäftsführer
Jan SchäferGeschäftsführer

Lieber Mitarbeiter bzw. lieber eventuell bereits ehemaliger Mitarbeiter.

Vielen Dank für die Kritik welche wir, als neue Geschäftsführung uns natürlich zu Herzen und als Anlass für diverse Änderungen nehmen.

Auf ein paar Punkte möchten wir jedoch eingehen da sonst ein falscher Eindruck unseres am Markt sehr erfolgreichen und angesehenen Unternehmens entstehen könnte:

1: wir sind auch weiterhin ein Hersteller diverser Massenprodukte und mittlerweile in Deutschland der letzte verbliebene Hersteller in unserem Bereich der nicht in ein Billiglohnland abgewandert ist. Darauf sind wir sehr stolz aber einhergehend müssen wir natürlich penibel auf unsere Kostenstruktur achten.

2: Unsere Führungsstruktur im Betrieb sehen wir ebenfalls als verbesserungswürdig an und werden in Kürze neue Ideen implementieren.

3: Arbeitsunfälle werden in Deutschland von der Berufsgenossenschaft sehr genau kontrolliert. Diverse Arbeitnehmer setzen sich leider immer mal wieder über unsere Anweisungen hinweg und entfernen oder umgehen unerlaubt die Schutzvorrichtungen die an unseren Fertigungsmaschinen angebracht sind. Die regelmäßig gegebenen Schulungen sind klar und deutlich und von allen relevanten Kollegen schriftlich bestätigt.

4: Büroarbeit zu vergleichen mit Verpackungstätigkeiten in der Maschine ist nicht zielführend. Das Anstellungsverhältnis basiert auf anderen Grundlagen.

5: Abwechslung bei einer Fließbandarbeit ist sehr schwer zu erreichen. Wie bekannt ist wechseln wir innerhalb der Abteilungen gerne das Personal falls gewünscht und kommuniziert.

6: Es gibt keine Versammlung in der näheren Vergangenheit wo "Negatives" in großer Runde verkündet wurde. Es gibt ein Sommerfest, Weihnachtsfeier, Ausflüge, gratis Getränke für ALLE Mitarbeiter, hier und da ein Eis vom Chef :), sowie 2 mal im Jahr einen Bonus. Die Gesamtsumme des ausgezahlten Bonus ist übrigens jeweils sechsstellig. Die "Zuordnung" basiert auf einem mehrstufigen ausgeklügeltem Bewertungsmodell dessen Durchschnittsnote Einfluss auf die Höhe der freiwilligen Auszahlung hat. Übrigens ist ein großer Bestandteil dieser Note auch eine Bewertung der Arbeitnehmervertretung.

7: Gleichberichtigung: diese Aussage ist schlicht und einfach falsch.

8: Karriere/Weiterbildung: Ersthelfer etc. wird allen Mitarbeitern angeboten und ist freiwillig. In den vergangenen Jahren haben es diverse Mitarbeiter aus der Produktion (auch Fließband) geschafft aufzusteigen. Wie bekannt besteht unsere Geschäftsleitung aus langjährigen Kollegen die teilweise seit der Berufsausbildung bei uns sind. Interessierten und qualifizierten Kollegen zahlen wir übrigens seit langem auch berufsbegleitende Studiengänge sowie Meister-/Technikerlehrgänge. Das muss natürlich perspektivisch zum Unternehmen passen.

9: Gehalt: das Haus L&S zahlt generell mehr als es der gesetzliche Mindestlohn vorschreibt.

10: Arbeitsbedingungen: wie erwähnt sind unsere Maschinen sicher und von der BG geprüft. Unfälle sollten rein technisch nicht passieren. Manipulationen der Sicherheitsvorkehrungen sind verboten. Zuwiderhandlungen ziehen Abmahnungen nach sich.

11: Work-Life-Balance: der Urlaubsanspruch ist gesetzlich geregelt. Die kostenlose Grippeschutzimpfung wird leider nur von einigen wenigen Personen angenommen.

12: Image: wir können uns aktuell nicht über zu wenig Bewerbungen von anderen Unternehmen beklagen. Ganz in Gegenteil sind wir im Vergleich zu ebenfalls im Ort ansässige Firmen ein Arbeitgeber der seinen Mitarbeitern einige Vorteile bietet.

13: Verbesserungsvorschläge: der Vorteil eines Betriebsrates erschließt sich uns aktuell nicht. Die gewählte Arbeitnehmervertretung hat exakt die gleichen Rechte und Pflichten. Verbesserungsvorschläge sind sehr gerne gesehen - kommen jedoch - von den Mitarbeitern in der Produktion sehr selten bis überhaupt nicht. Die Entlohnung ist über dem Mindestlohn.

Wir bedanken uns für Ihren Input und hoffen allen anderen Lesern ein paar Punkte genauer erklären zu können. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bei einem aufstrebenden und gesundem Arbeitgeber.

Jan Schäfer
Geschäftsführer

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