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Woodward 
L'Orange 
GmbH
Bewertung

Seifenoper in konservativen Gewand

3,0
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Produktion bei Woodward L´Orange Gmbh in Glatten gearbeitet.

Arbeitsatmosphäre

Die Kultur am Standort Glatten interpretiere ich als stark politsch, intrigant bis einschüchternd. Ich habe einen starken Lobbyismus wahr genommen. Das Management und der Betriebsrat sind bemüht die eigenen Positionen zu stärken und Widersacher oder Personen die nicht in ihr System passen mundtot bzw. handlungsunfähig zu stellen. Ein bestimmter Charaktertyp könnte zur L´orange passen, für die Mehrzahl vor allem junger Leute auf Dauer vermutlich eher ungeeignet. Hat man eine konservative Lebenseinstellung, einen introvertierten Charakter und kann sich gut unterordnen könnte die Person gut zur L´orange passen. Ist jemand eher weltoffen, hat mehrere Unternehmen kennen gelernt, hat eine starke Persönlichkeit und Tatendrang/ Umsetzungswillen wird es derjenige früher oder später sehr schwer haben.

Kommunikation

Es wird viel "gebruddelt", übereinander, miteinander, über die Chefs, über die Kollegen, doch Kritik an den richtigen Stellen zu platzieren trauen sich nur wenige. Der Flurfunk funktioniert super, die Gerüchteküche ist stets ordentlich am brodel. Mich schockierten und faszinierten inbesondere die Betriebsversammlungen, die Auftritte des Betriebsrates sind im Werk legendär. Ich konnte miterleben das Führungskräfte an der Versammlung öffentlich an den Pranger gestellt wurden, gefühlt als Bauernopfer, dass der Pöbel spurt.

Kollegenzusammenhalt

Wenn man positiver Teil des Lobbyismus ist und/oder ein Teil der Teams mit entsprechenden Verbindungen und Schutz ist, dann erlebt man einen erstaunlichen Zusammenhalt. Doch auch ihr ist sich natürlich jeder selbst der Nächste.

Work-Life-Balance

Die habe ich als gut erlebt. Durch die tarifliche Bindung an eine 35-Stunden-Woche, die sich auch in einem vernüftigen Rahmen einhalten lässt, kann Berufs- und Privatleben gut kombiniert werden. Es wird auch Mitarbeitersport wie Lauf- oder Radfahrtreffs angeboten.

Vorgesetztenverhalten

Ich habe Vorgesetze als bedacht und ruhig erlebt. Mir fehlte öfters die Sinnhaftigkeit zu übertragenen Aufgaben und die Klarheit im Gesamtkontext. Viele Dinge wurden teils mehrmals angegangen und vom 100sten ins 1000stel bearbeitet, doch die Umsetzung blieb aus.

Interessante Aufgaben

Die Aufgaben fand ich interessant und abwechslungreich, erfüllt habe ich mich selten gefühlt, weil eben oft für die Tonne gearbeitet wurde und die Rückdeckung der Vorgesetzen und des Arbeitsumfeldes fehlte.

Gleichberechtigung

zwischen den Geschlechtern ja.

Umgang mit älteren Kollegen

Gut. Ich habe L´orange regelrecht als Elefantenfriedhof wahrgenommen. Es gibt über alle Ebenen hinweg auffällig viel lang gediente Mitarbeiter. Einige haben bestimmt Jahrzehnte für ihre Position "gekämpft", das verteidigt man natürlich.

Arbeitsbedingungen

Teilweise fehlt Klimatisierung und Frischluftzufuhr in den Arbeitsbereichen. Ergonomisch war ich zufrieden.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Es wird eine gewisse Sozialromantik verkörpert. Ich nahm diese eher als Imagekampagne bzw. Politikinstrument und Sauger für persönliche Informationen war.

Gehalt/Sozialleistungen

IG-Metall Standard.

Image

Regional gut.
Am freien Markt scheint die L´orange ihren Platz noch nicht gefunden zu haben. In den letzten Jahren wurde das Unternehmen mehrmals verkauft.

Karriere/Weiterbildung

Weiterbildungen werden angeboten.
Karrieremöglichkeiten würde ich als Kombination aus Können, Sympathie und Goodwill beschreiben.

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Arbeitgeber-Kommentar

Stefan MüllerPersonalbetreuer

Hallo ehemaliger Kollege,

die Arbeitsatmosphäre als „politsch, intrigant bis einschüchternd“ zu bezeichnen kann ich so nicht nachvollziehen. Bei ca. 800 Mitarbeitern am Standort ergeben sich zwangsläufig auch zwischenmenschliche Spannungen. Ich glaube aber nicht, dass dies bei Woodward L‘Orange häufiger vorkommt als in vergleichbaren Organisationen und unsere Fluktuationsrate von unter 2 % scheint mir hier auch Recht zu geben.

Die pauschale Bezeichnung als „Elefantenfriedhof“ empfinde ich als diskriminierend wird der Leistung unserer älteren Mitarbeiter nicht gerecht.

Die Tätigkeit des Betriebsrates kann ich hier nicht kommentieren. Wenn Sie dazu Gesprächsbedarf haben, wenden Sie sich bitte direkt an den Betriebsratsvorsitzenden.

VG,

Stefan Müller

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