Viel Potential in der Theorie - Kein Potential in der Praxis
Gut am Arbeitgeber finde ich
Den Rest an guten, teamfähigen KollegInnen, der noch da ist und für den es sich lohnt, jeden Tag zur Arbeit zu kommen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- mangelnder Respekt
- Mitarbeitende = kann man alles mit machen, braucht auch nichts zu kommunizieren
- extrem verbesserungswürdige Kommunikation
- es wird nicht in keiner Weise versucht, Mitarbeitende, die die Behörde verlassen, zu halten: und viele, die gehen, gehen wegen den Umständen und der Umgangsweise, nicht aus persönlichen Gründen
Verbesserungsvorschläge
- eine Führungskultur leben, die diese Bezeichnung auch so verdient
- transparenter zu sein, gerade bei Personalentscheidungen
- MITeinander reden, nicht ÜBEReinander
- den Leuten auch zuhören, gerade, wenn sie über ihre Probleme reden
- wenn Probleme (menschlich/fachlich ...) angesprochen werden: diese bitte ernst nehmen und vor allem an Lösungen arbeiten
- die Menschen respektieren ... die beste Organisationsstruktur und die schönsten Aufgaben bringen nix, wenn keine Menschen dahinter stehen
Arbeitsatmosphäre
Mittlerweile leider geprägt durch ein extrem hohes Frustrationspotential.
Neue Mitarbeitende beginnen mit ihrer Arbeit, sind motiviert und möchten Ideen umsetzen und merken dann eher früher als später, dass neue Ideen und Anregungen nicht gewünscht sind und dass man sich ab einer bestimmten Ebene zumindest mehrheitlich neuen Impulsen konsequent verschließt.
Auch wenn es sich um eine Landesbehörde handelt, so könnte im Normalfall doch auch zumindest ein gewisser Gestaltungsspielraum bei der Organisation von Aufgaben respektive bei der Personalentwicklung genutzt werden. Aber das bedeutet einen Willen zur Veränderung - der nicht vorhanden ist.
Mitarbeitende mit längerer Dienstzeit sind vielfach bereits entsprechend resigniert. Neue Mitarbeitende holen hier erfahrungsgemäß schnell auf.
Es wird teilweise zwar eine "Aufbruchstimmung" unterstellt, die aber tatsächlich nur bei neuen Mitarbeitenden festgestellt wird. Und wie erwähnt hier i. d. R. auch recht schnell verpufft.
Ein entsprechender Frustrationseffekt entsteht hier letztlich nicht nur bei Einzelnen, sondern mittlerweile bei sehr vielen Mitarbeitenden.
Kommunikation
Transparenz sieht anders aus.
Viele Entscheidungen - ob nun organisatorischer Art oder personeller - werden "im stillen Kämmerchen" ausgebrütet und bestenfalls unzureichend kommuniziert.
So scheinen z. B. Höhergruppierungen vielfach auf dem Zufallsprinzip zu beruhen. Was beim Einen funktioniert, funktioniert beim Anderen unter gleichen Voraussetzungen leider vielfach nicht. Und ohne, dass die Hintergründe, wieso es vielleicht so sein mag, mit den Beteiligten besprochen werden.
Die Leute dabei mitzunehmen ist eigentlich elementares unternehmerisches Denken, dass auch im öffentlichen Dienst Usus sein sollte.
Kollegenzusammenhalt
Die Bewertung fällt für mich zwiespältig aus.
Einerseits gibt es eine Vielzahl an KollegInnen, mit denen die Zusammenarbeit funktioniert und Spaß macht. Andererseits ist auch die Erfahrung da, dass in anderen Fällen gerne über und nicht mit jemandem gesprochen wird. Sowohl in anderen Hierarchie-Ebenen wie auch auf derselben Stufe. Und das zieht natürlich in punkto Zusammenarbeit einiges runter - d. h. die Tatsache, dass nicht überall dasselbe Vertrauensverhältnis da ist.
Work-Life-Balance
Man merkt mittlerweile, dass viele Mitarbeitende vieles von dem, was ihnen während der Arbeit passiert, mit nach Hause nehmen oder zumindest dran zu kauen haben.
Vorgesetztenverhalten
Klar, wie überall gibt es hier gute und schlechte Vorgesetzte.
Mehr als einen (Mindest-)Stern möchte ich hier dennoch nicht geben. Einfach um zu signalisieren, dass der vielfache Umgang mit Mitarbeitenden - die man mitunter nur als anonyme Nummern zu sehen scheint, bei denen auch die Arbeit kaum angemessen anerkannt wird - sowas von Steinzeit und sehr, sehr viel Luft nach oben ist.
Interessante Aufgaben
Es könnte für eine/n jede/n doch sehr viel zu tun und zu lernen geben, wenn in Entscheidungspositionen ein Mindestmaß an Offenheit und Bereitschaft zur Entwicklung der Mitarbeitenden da wäre.
Es bleibt mitunter das Gefühl, dass man im Zweifel Leute "unten halten" möchte, um mögliche Konkurrenz für sich selbst auszuschalten.
Gleichberechtigung
Alle sind gleich, manche sind gleicher als andere.
Wie schon erwähnt, bei manchen funktioniert (Personalentwicklung, Aufgaben) aus ominösen Gründen, was anderen verwehrt bleibt.
Umgang mit älteren Kollegen
Missstände im Umgang sind bei allen gleiche, unabhängig vom Alter.
Arbeitsbedingungen
Materiell gesehen okay, vom Menschlichen her gesehen, wird es von Jahr zu Jahr schlimmer.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Vor allem beim Sozialbewusstsein gibt es - auch wenn punktuell durchaus Potential bei Mitarbeitenden gesehen werden kann - in der Summe nicht viel, auf das man aufbauen kann.
Im besten Fall ist zumindest teilweise eine enorme Ängstlichkeit zu spüren, nach dem Motto, im Zweifel lieber nichts machen zu wollen, als dass in einem von 20 Fällen vielleicht mal was schiefgeht.
Gehalt/Sozialleistungen
Öffentlicher Dienst halt ... in der freien Wirtschaft ist ggf. mehr zu bekommen. Dafür hat man sein Gehalt jeden Monat mit der Pünktlichkeit eines Uhrwerkes auf dem Konto, was auf der anderen Seite Sicherheit bietet.
Andererseits: wie erwähnt scheinen etwaige Höhergruppierungen und entsprechende Entwicklungsmöglichkeiten doch sehr vom Vorgesetzten, vom Nasen-Prinzip und vor allem vom Wohlwollen anderer involvierter Stellen abzuhängen.
Image
Man sägt am eigenen Ast, auf dem man sitzt :(.
Karriere/Weiterbildung
Wie bei finanziellen Entwicklungsmöglichkeiten: auch in punkto Karriere und Weiterbildung gilt: was bei manchen funktioniert, muss bei anderen nicht unbedingt funktionieren. Es scheint mitunter zu helfen, keine eigene Meinung zu haben und nichts Kritisches kundzutun.