Mehr Schein als sein
Arbeitsatmosphäre
Viele kleine Gruppen – ein echtes Teamgefühl konnte sich leider nicht entwickeln. Im Vergleich zu meinen bisherigen Unternehmen waren die Führungskräfte dort agiler und engagierter darin, eine positive Arbeitsatmosphäre zu fördern.
Kommunikation
Die Kommunikation? Ich würde sagen, eher durchwachsen. Auf GF-Ebene gibt es durchaus Bemühungen, Prozesse möglichst transparent zu gestalten – allerdings vor allem bei großen, prestigeträchtigen Themen, mit denen man sich nach außen hin profilieren möchte.
Im Arbeitsalltag sieht es jedoch anders aus: Veränderungen, Anpassungen und wichtige Neuerungen werden eingeführt, aber oft nicht klar oder rechtzeitig an die betroffenen Mitarbeiter weitergegeben. Während die Kommunikation von der obersten Führungsebene nach außen hin professionell wirkt, fehlt es intern an einer effektiven Abstimmung zwischen den einzelnen Unternehmensabteilungen. Dadurch entstehen Informationslücken, Missverständnisse und Ineffizienzen, die nicht nur die tägliche Zusammenarbeit erschweren, sondern auch die Motivation der Mitarbeiter nicht gerade fördern. Zudem kommen Beurteilungsgespräche, Feedbackrunden, Laufbahnplanungen oder auch persönliche Kommunikation abseits digitaler Kanäle deutlich zu kurz. Der direkte Austausch im "echten Leben" wird meines Erachtens nicht ausreichend gefördert, was dazu führt, dass wertvolles Feedback verloren geht und die Mitarbeiterbindung leidet.
Kollegenzusammenhalt
Die meisten Kollegen sind sehr nett und unterstützen sich gegenseitig, wo immer es möglich ist.
Work-Life-Balance
Es besteht die Möglichkeit Home Office zu machen. Die Arbeitslast ist realistisch und die Aufgaben fair verteilt. Urlaubsgestaltung bei einem Bildungsträger eher schwieriger als bei anderen Branchen. Für Eltern gibt es Benefits wie einen Familienservice.
Vorgesetztenverhalten
Mit der Arbeit und dem Verhalten des Vorgesetzten bin ich eher zufrieden. Die Vorgesetzten darüber habe ich noch nie kennengelernt.
Interessante Aufgaben
Es gibt kaum Möglichkeiten, den eigenen Aufgabenbereich zu erweitern oder neue Tätigkeiten zu übernehmen. Verantwortlichkeiten bleiben starr verteilt, wodurch eine Weiterentwicklung innerhalb der Position erschwert wird. Herausfordernde oder abwechslungsreiche Aufgaben, die über das tägliche Routinegeschäft hinausgehen, werden nicht aktiv gefördert. Auch ein Wechsel zwischen verschiedenen Tätigkeitsbereichen oder Abteilungen ist nicht vorgesehen, sodass Mitarbeitende wenig Gelegenheit haben, neue Fähigkeiten zu erwerben oder ihr Wissen in anderen Bereichen einzusetzen.
Arbeitsbedingungen
Soweit ganz gut.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Aus meiner Sicht wird das Thema zu wenig behandelt. Schon kleine Maßnahmen, wie das Pflanzen eines Baumes für jeden Schüler, könnten das Image deutlich verbessern. Man versucht aber weiterhin sich mehr und mehr zu digitalisieren, was zu weniger Papierverschwendung führt.
Gehalt/Sozialleistungen
Vielen geht es so, dass sie sich unterbezahlt fühlen – was durchaus verständlich ist. Der Inflationsausgleich wurde beispielsweise nur teilweise ausgezahlt. Zudem werden vereinbarte Gehaltsanpassungen oft nicht umgesetzt – daher ist es ratsam, sich solche Absprachen immer schriftlich bestätigen zu lassen. Es gibt verschiedene Benefits, wie Deutschlandticket, Familienservice oder Bike-Leasing.
Image
Intern hinterfragt man so einige Prozesse.
Karriere/Weiterbildung
Fresenius bietet in diesem Bereich einiges an: Mitarbeitende können kostenlos studieren, es gibt Entwicklungswerkstätten für Mitarbeiter, Führungswerkstätten für Führungskräfte und vieles mehr. Ganz nach dem Motto: Lebenslanges lernen. Allerdings bringt all das wenig, wenn keine klare Laufbahn- oder Karriereplanung besteht und man am Ende dennoch auf der Strecke bleibt.