Geld gegen Leben
Arbeitsatmosphäre
Eigentlich hat niemand wirklich bock, wenn man von jemandem auf die Frage „Wie läuft‘s“ kein genervtes Stöhnen als Antwort hört, dann ist das viel eher die Ausnahme als die Regel. Der hochrangigste Vorgesetzte vor Ort versteht zwar sein Handwerk auf geschäftlicher Ebene, ist dafür zwischenmenschlich allerdings so grotesk unfähig, dass er allein für mindestens 80% der hohen Personalfluktuation verantwortlich ist.
Kommunikation
Theoretisch kurz, knapp, on point, praktisch jedoch durch die bereits vorgestellte Führungskraft per Versand teils kafkaesker eMails so abstrus, dass selbst der Verfasser nicht mehr wissen dürfte, was er da geschrieben hat. Gedroht word jedenfalls im dem Mails ganz gerne. Ist beim ersten Mal noch witzig, bis die Leute merken, dass das ernst ist.
Bisweilen wird man übrigens auch in externer Kommunikation von der Führungskraft beschimpft. Weist man dann (ohne externe in CC) darauf hin, dass der vermeintliche Fehler bei der Führungskraft selbst liegt, und dass es nicht dem Unternehmensstandard entspricht, Mitarbeiter mit Schimpfwörtern zu titulieren (sollte intern übrigens auch nicht sein), dann wird einfach in den zweiten Gang geschaltet.
Das liest sich witzig, weil es selbst einem Drehbuchschreiber einer DailySoap zu kurios klingen würde - ist aber leider bittere Realität.
Kollegenzusammenhalt
Das funktioniert - geteiltes Leid ist halbes Leid. Mitunter die autohaustypischen Battles zwischen den verschiedenen Abteilungen, aber ohne bleibende Schäden.
Work-Life-Balance
Wenn man sie einfach nicht macht, dann ist es nicht sooo wild mit den Überstunden. Bleibt halt Arbeit liegen, aber wenn man 10x darauf hinweist, dass bestimmte Dinge zu Überlastung führen werden, und es 10x nicht gehört wird, dann ist das halt so. Man kann nicht alles haben. Allerdings führt das auch dazu, dass einem nachts um 02:00 noch die Gesanken an das Unternehmen über die Bettdecke fahren, was über kurz oder lang an de Substanz geht.
Vorgesetztenverhalten
Die direkten Vorgesetzten sind soweit ok, aber haben halt im Zweifel durch den Herrn in der Ebene darüber keine Entscheidungsgewalt. Das ist Schade. So werden auch monetär relevante Ansprachem nicht eingehalten. Übrigens passiert das generell ganz gern, das liest man ja inzwischen aus mehreren Bewertungen raus. Wendet man sich an die Mittergesellschaft und deren Vorstand, so ist dieser am Ende auch machtlos, man war ja nicht dabei. Zeugen spielen keine Rolle, zumal die ja auch größtenteils nicht mehr dort arbeiten. So geht denn eine vierstellige Summe auf Lehrgeld-Konto statt auf‘s Sparkonto - ziemlich dämlich, wenn man bedenkt, dass das bereits mein zweites Anstellungsverhältnis in diesem Unternehmen war…hätte ich besser wissen müssen.
Interessante Aufgaben
Das eigentlich schon, der Vertrieb wurde sehr aktiv bis kreativ betrieben. Annekdote hierzu: 2019 eine Idee eingebracht, wurde dann als unrealistisch abgetan. 2021 dann Einführung dieser Idee, nur kam sie in diesem Fall von einer anderen Person. Man kann jedenfalls behaupten, dass es so schnell nicht langweilig wird.
Gleichberechtigung
Nicht wirklich, auch gibt es durchaus unzeitgemäße Kommentare gegen einzelne Gruppen.
Umgang mit älteren Kollegen
Lustige Witze über Herzinfarkte, bei Personen mit entsprechenden Erkrankungen. Voll funny. Gibt ja so Witze, bei denen kein anderer lacht.
Arbeitsbedingungen
Man hat, was man braucht. Klimatisierung wäre eine gute Idee.
Gehalt/Sozialleistungen
Theoretisch konnte man zumindest ein hohes Schmerzensgeld verdienen, praktisch wurde es aber immer mehr zum Dorn im Auge, dass wir teilweise sehr gute Einkommen erzielt haben. Klassische Motivation in solchen Momenten: Provisionen kürzen oder Autos so billig machen von vorne herein, dass halt nicht mehr als die Mindestprovision übrig bleibt. Da macht es dann auch die Masse nicht mehr irgendwann (also, klar…für die Autohauszahlen schon).
Image
Innerhalb der Volvo-Welt war immer etwas Scham dabei wenn Leute gefragt haben, bei welchem Händler man ist.
Karriere/Weiterbildung
Führungskräfte kommen von außen.