Fahrdienst macht Spaß, aber vielleicht lieber nicht in Mainz
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es gibt wenige geteilte Dienste, wenn man sich nicht extra dafür meldet.
Verbesserungsvorschläge
Familienfreundliche Arbeitszeitmodelle auch im Fahrdienst schaffen.
Arbeitsatmosphäre
Leistung ist hier gar nichts wert und gelobt wird man auch nie, aber wehe ein Fahrgast hat sich vor drei Wochen über dich beschwert - da wird man sofort angerufen.
Wertschätzung erfährt man hier gar nicht. Weder verbal noch bei Weiterbildungsmöglichkeiten. Das Einzige, was in diesem Unternehmen zählt, ist die Betriebszugehörigkeit und die Krankheitstage.
Kommunikation
Interne Kommunikation ist eine Katastrophe. Man kriegt wenig bis gar nichts mit - auf dem Fahrertablet gibt es, wenn überhaupt, mal einen Zweizeiler zu aktuellen Themen. Das Meiste erfährt man über den Flurfunk, der immerhin funktioniert.
Infos zu Umleitungen und Baustellen sind in Ordnung, aber teilweise sehr "lustlos" geschrieben und knapp gehalten.
Kollegenzusammenhalt
Es gibt viele Grüppchen, die unter sich bleiben, aber man erfährt immer Hilfe, wenn man die Kollegen anspricht.
Work-Life-Balance
Der Schichtplan ist sehr unflexibel. Wenn man sich kein Zeitfenster vom Arzt bescheinigen lässt, dann muss man in Wechselschicht arbeiten. Es ist fast unmöglich aus der Wechselschicht zu kommen, da die Plätze sehr knapp sind und oft nicht nachbesetzt werden. Das Tauschen untereinander mit Kollegen wird einem sehr schwer gemacht.
Vorgesetztenverhalten
Die Abteilungsleitung sieht man quasi nie und wenn man einmal vorsprechen möchte, muss man einen Termin 14 Tage vorher ausmachen.
Direkte Vorgesetzte wie die Leitstelle, Disposition oder sonstige Ansprechpartner sind oft völlig planlos und nicht gewollt einem zu helfen. Die Leitstelle schreit am Funk, wenn man etwas nicht versteht, was quasi immer ist bei dieser guten Funkqualität.
Interessante Aufgaben
Wenn man Busfahrer ist, dann bieten sehr viele unterschiedliche Linien (teilweise ins Umland) viel Abwechslung. Auf der Straßenbahn sind es immer die gleichen vier Linien, die man fährt und es gibt keine Möglichkeit sich zum Kombifahrer weiterzubilden. Dies ist den Busfahrern vorenthalten.
Arbeitsbedingungen
Fahrzeuge (Bus und Bahn) fahren wochenlang mit den bekannten Mängeln (z. B. kaputte Heizung im Winter) herum. Sicherheitsrelevantes wird in der Regel zügig behoben, aber Mängel am Fahrerarbeitsplatz nur sehr selten.
Die Infrastruktur der Straßenbahn ist in einem sehr schlechten Zustand, obwohl die letzten Jahre viel neu gemacht wurde. Der Fahrplan auf der Straßenbahn ist kaum zu schaffen, da es immer mehr Langsamfahrstellen gibt und die Fahrzeiten nicht angepasst werden, weil das zu viel Geld kosten würde. Dies führt dazu, dass man zu Hauptverkehrszeiten mit mehreren Minuten Verspätung herum fährt und seiner Pause nachtrauern darf.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Haben zwar E-Busse, aber diese fallen ständig aus. Die erste Generation ist 2023 noch keinen Meter gefahren. Kinderkrankheiten wurden auch sechs Monate nach der Inbetriebnahme noch nicht behoben.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt wird nach Tarif gezahlt - ist also nicht besser und nicht schlechter als in anderen Firmen. Vordienstzeiten werden dem Fahrpersonal i. d. R. anerkannt.
Karriere/Weiterbildung
Als Ex-Auszubildender oder als Quereinsteiger hat man die gleichen Chancen. Die Ausbildung kann man sich also sparen. Bis auf Leitstelle und Kombifahrer (falls man bereits einen Busführerschein besitzt), gibt es aber auch kaum Aufstiegschancen. Als Kombifahrer ist man auch nicht wirklich aufgestiegen. Für den ganzen Stress gibt es brutto immerhin 50€ monatlich.