Lippenbekenntnis: Gleiche Promotionsbedingungen für alle
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Überambitionierte Junior-Professoren erwarten nichts unter A+ Papers und degradieren Stipendiaten zu ihren Assistenten, die lediglich abzuarbeiten haben. Die Junior-Professoren schreiben dabei große Teile des Papers einfach selber, weil sie diese für ihre eigene wissenschaftliche Karriere brauchen. Die Anforderungen und Bedürfnisse der Doktoranden werden dabei hinten angestellt und die Anforderung drei Veröffentlichungen in drei Jahren zu erreichen ignoriert. Auch die Erfahrung der eigenständigen wissenschaftlichen Arbeit wird genommen.
Gestandene Professoren andererseits haben bereits 10 bis 15 Doktoranden und daher kaum Zeit für Betreuung. Jeder einzelne Doktorand muss um die Besprechungstermine betteln und bekommt dann in 4 bis 6 Wochen 30 min Zeit, je nach Lehrstuhl und Auslastung. Wie komplex oder dringend die zu besprechenden Themen sind, spielt dabei keine Rolle. Die Zeit, um über die Theorien, Methoden oder Daten zu sprechen, fehlt, so dass Stipendiaten mit ihren Problemen bis zur Abgabe alleine bleiben. Die Betreuer wissen oft selbst am Ende nichts über das Thema. Die Erwartung, dass ein Professorein fachlicher Experte ist, wird hier nicht erfüllt.
Verbesserungsvorschläge
Neue Leitung wählen, Arbeitsklima verbessern, einheitliches Betreuungsangebot schaffen, endlich Experten für das Thema Entrepreneurships finden, statt Ahnungslosigkeit für Interdisziplinarität zu verkaufen.
Arbeitsatmosphäre
Im Umgang miteinander fehlt jegliche Menschlichkeit. Interesse, Lob und Anerkennung? Fehlanzeige. Vielen Doktoranden wurde in der gesamten Promotionszeit nicht mal per Mail von Ihren Betreuern zum Geburtstag gratuliert. Viele wurden vor versammelter Mannschaft runtergemacht. Einigen hat das schlechte Arbeitsklima leider sehr zu schaffen gemacht mit Folgen für die psychische Gesundheit und/oder das Promotionsvorhaben.
Kommunikation
S. Oben
Work-Life-Balance
Wer täglich Party machen will, ist hier genau richtig. Niemanden interessiert, ob man um 8:00 Uhr am Arbeiten ist oder ob man überhaupt arbeitet.
Vorgesetztenverhalten
S. Unten
Gleichberechtigung
Leider ist die Promotion nur in dem Aspekt gleich, dass sie für alle gleich schlecht ist. Allerdings auf unterschiedliche Weise.
Arbeitsbedingungen
S.unten
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nur dank Corona wurden 20 Kurzflüge pro Jahr pro Person unterbunden.
Gehalt/Sozialleistungen
Stipendium: 9,30 Euro brutto bzw. ca. 7,56 Euro netto pro Stunde bei 40h/Woche. Wer als Pizzafahrer oder Paketzusteller arbeitet, bekommt dagegen Mindestlohn: Schon jetzt 9,82 Euro/Stunde brutto und ab Oktober 2022 sogar 12 Euro/Stunde brutto.
Image
Die Gradduietenschule sieht sich als ebenbürtig mit Oxford und Stanford. Damit ist sie ziemlich alleine.