Bewertung eines Augenoptikers vor Ort in der Filiale. Knappe 8 Jahre dabei gewesen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ich habe in meiner Kündigung um ein Arbeitszeugnis gebeten. Nun mach knapp 2 Monaten außerhalb der Firma habe ich immer noch keines erhalten. Interessant und zum schmunzeln finde ich die Bewertungen hier auf KUNUNU. Kommen 1-3 eher negative Bewertungen von weiter unten, werden bald darauf super gute positive Bewertungen von Mitarbeitern aus der Führungsriege oder dem bequemen Büro geschrieben.
Arbeitsatmosphäre
In den neuen Filialen ganz ok. Sie sind aber generell Prellbock zwischen Kunde und Arbeitgeber. Die Zentrale wirkt wie eine Gruft. Totenstille und wenn Mal Kollegen miteinander reden, dann nur so laut, dass man es gerade noch verstehen kann.
Kommunikation
Früher gab es Internmails an alle Filialen,in denen man über Veränderungen der und Arbeitsweisungen auf dem laufenden gehalten wurde. Zumindest wenn die Kollegen diese nicht gelöscht haben. Inzwischen gibt es ein internes Social Media in dem die Updates gepostet werden. Viele Kollegen haben da noch nie reingeschaut.
Kollegenzusammenhalt
Die Arbeit mit den Kollegen vor Ort war in meinem Fall super und schon fast auf freundschaftlicher Basis. Kann aber von Filiale zu Filiale unterschiedlich sein, wie ich festgestellt habe.
Work-Life-Balance
Mit schlechten Arbeitszeiten muss man rechnen. Verkaufsoffene Sonntage werden nicht als doppelte Stunden angerechnet. Allerdings Standardmäßig 36 Tage Urlaub bei einer 6Tagewoche.
Vorgesetztenverhalten
Bei keinem von 3en Filialleitern mit denen ich arbeiten und die ich kennenlernen dürfte hab es Probleme. Aber eine Stufe höher in der Hierarchie horst der Spaß auf. Lassen sie sich alles was Ihnen versprochen und angeboten wird schriftlich geben. Es wird zwar eine Illusion von Vertraulichkeit geschaffen aber darauf ist kein Verlass. Sobald der gewünschte Umsatz wächst aber nicht mehr so schnell und stark wie einst wird sofort ein einziger Schuldiger dafür gesucht und gefunden. Man sitzt Ihnen nicht jede Woche mit den Umsatzzahlen im Genick aber man sitzt Ihnen damit im Genick.
Interessante Aufgaben
Beratung von Kunden, Refraktion, Kontaktlinsenanpassung und natürlich Verkauf und Abgabe von Brillen gehört zum Standard. Handwerklich gibt es nur kleinere Reparaturen und Basteleien, die Brillen werden in der Zentralwerkstatt gefertigt.
Gleichberechtigung
Die Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen war laut meinem Empfinden OK. Jedoch wird offenbar jeder Mitarbeiter anders behandelt. Es gibt Mitarbeiter, die bekommen nach 5 Jahren Aufmerksamkeiten und Dankbarkeiten und nach 10 Jahren auch usw andere wiederum haben nach 8 Jahren noch nicht Mal ein aufrichtiges Dankeschön bekommen. Es gibt auch keinen Betriebsrat, was bei der Menge an Mitarbeitern eine Frechheit ist. Der letzte "Aufstand" wurde wohl mit Kündigungen von 4 von 5 Mitarbeitern,die einen Betriebsrat ins Rollen bringen wollten,niedergeschlagen.
Arbeitsbedingungen
Die meisten Filialen sind auf dem neuesten Stand. Was nicht vorhanden ist wird halt eben von einer Filialen zur nächsten geschickt...
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Auf Mülltrennung würde zumindest in der Filiale größtenteils geachtet.
Gehalt/Sozialleistungen
Klassisches Optikergehalt, man verdient als Quereinsteiger in anderen Branchen mehr. Es gibt eine interne Altersvorsorge. Getränke haben wir uns von unserem Trinkgeld liefern lassen, da vor Ort nur das Leitungswasser kostenlos angeboten wird.
Image
MATT weil du einzigartig bist... Solange Ihre Einzigartigkeit ins Schema passt. Sobald bei individuellen Probleme Standardlösung a) und b) nicht funktionieren wird's eng. Es werden sich immer wieder Verbesserungen vorgenommen und angekündigt. Diese werden dann für 3-4 Monate umgesetzt. Dann werden sie auf einer Agenda abgehakt und ad Acta gelegt anstelle sie beizubehalten. Werden aber Stolz immer und immer wieder aufgeführt auf der Liste toller Dinge, die man schon umgesetzt hat. Immerhin bemüht man sich.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt viele interne Schulungen und Weiterbildungen. Karriere kann man hier machen. Dafür muss man nur 24/7 für den Arbeitgeber auf Achse sein. Dann gibt es irgendwann auch eine Bezuschussung zum Meister. Interne Stellenausschreibungen gibt es nur wenn sich zu lange niemand finden lässt. Auf die Idee, dass vielleicht jemand vom Verkaufs ins Büro wechseln wollen würde in einen Job bei dem optische Vorkenntnisse angebracht wären kommt keiner. Sollte man sich dann doch Mal ausversehen intern Weiterbewerben, werden diese Bewerbungen nicht ernst genommen. Externe werden bevorzugt.