Solider Arbeitgeber, wenn man auf die typischen Arbeitsumstände einer inhabergeführten Agentur vorbereitet ist
Gut am Arbeitgeber finde ich
"Open Door Policy" ist nicht nur ein leeres Buzzword, sondern wird tatsächlich auch gelebt – Geschäftsführung wie auch Kolleg*innen haben immer ein offenes Ohr und versuchen, gemeinsam Lösungen zu finden, wenn's mal brennt. Zudem gibt es vielfältige Möglichkeiten, sich einzubringen und sich auszuprobieren.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Bisweilen glich der Alltag in der Agentur einem aufgescheuchten Ameisenhaufen ohne Strategie und Ziel. Mir fehlte eine klare Vision. Wofür steht mc-quadrat?
Verbesserungsvorschläge
Erwartungen klarer kommunizieren. Auch mal zuhören, um das grundlegende Problem zu verstehen und nachhaltige Lösungen zu finden, und nicht nur, um oberflächlich sichtbare Probleme schnellstmöglich aus der Welt zu schaffen. Strukturen schaffen, die mehr Zeit für Erfahrungsaustausch und bewussteres Handeln ermöglichen.
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre in der Agentur ist sehr dynamisch. Es gibt immer viel zu tun, trotzdem kommt das kollegiale Miteinander nicht zu kurz und man kann die Kolleg*innen über den Tisch immer um Rat und Hilfe fragen. Im Home Office ist man allerdings sehr für sich, solange man nicht aktiv auf andere zugeht, was seine Vor- und Nachteile haben kann.
Kommunikation
Es gibt regelmäßige Teammeetings und Wasserstands-Meetings zu den Projekten. Der Informationsgehalt und Mehrwert dieser Termine ist jedoch bisweilen eher gering. Wenn man Hilfe braucht oder konkrete Fragen hat, kann man immer auf die Kolleg*innen und auch auf die Chefs zugehen und es wird versucht eine Lösung zu finden. Das kann jedoch viel Zeit kosten, die man im geschäftigen Arbeitsalltag oft nicht hat.
Kollegenzusammenhalt
Großartiger kollegialer Zusammenhalt, man stärkt sich gegenseitig den Rücken und unterstützt, wo man kann. In Phasen mit hohem Workload und engen Deadlines kann man sich aufeinander verlassen.
Work-Life-Balance
Das klassische Bild von Agenturarbeit mit hohem Workload, vielen Terminen und oft engen Deadlines trifft auch hier zu. Wer die eigenen Grenzen nicht kennt bzw. diese nicht vehement verteidigt, setzt die eigene mentale Gesundheit zugunsten der Interessen der Agentur aufs Spiel.
Es gibt zwar keine Wochenendarbeit und ich habe nie erlebt, dass Überstunden angeordnet wurden, dennoch wird man dazu angehalten, eigenverantwortlich zur Zufriedenheit der Kunden zu handeln. Das führt dazu, dass man häufig Überstunden macht oder in der Freizeit weiter gedanklich bei der Arbeit ist (Erholungseffekt also gleich Null).
Obwohl mehrere Mitarbeitende in Teilzeit angestellt sind, wurde dies bei der Verteilung der Projekte und Aufgaben bislang nicht nennenswert berücksichtigt. Zudem fehlte bis kurz vor meinem Austritt ein allgemeiner Überblick darüber, welches Arbeitsaufkommen bei allen Mitarbeitenden liegt. Ich gebe hier 2 Sterne statt nur einem, da es inzwischen Bemühungen einer Ressourcenplanung gibt, die die jeweilige Auslastung sichtbar machen soll.
Vorgesetztenverhalten
Aufgrund der wenigen Mitarbeitenden gibt es im Allgemeinen recht flache Hierarchien, damit allerdings auch relativ wenig Guidance im Sinne von Führung und Anleitung. Als inhabergeführte Agentur sind die beiden Geschäftsführer die Leitfiguren, auf die man bei fachlichen Fragen immer zugehen kann. Der Führungsstil ist in meinen Augen eher klassisches Management als proaktive Leadership. Die Erwartungen sind hoch, werden z.T. jedoch nicht explizit kommuniziert. Ich hätte mir oft mehr Guidance gewünscht, hier mangelte es jedoch meist vor allem an Zeit. Eine Gruppe senioriger Mitarbeitender dient als zusätzliches Sprachrohr zwischen Team und Geschäftsführung, wenn es um die Belange der gesamten Belegschaft geht.
Interessante Aufgaben
Es gibt viele unterschiedliche Projekte und man kann sich in der Regel entsprechend seiner Interessen und Fähigkeiten einbringen.
Gleichberechtigung
Es gibt ein grundlegendes Bewusstsein über die Wichtigkeit von Diversity, allerdings gibt es keine/n Diversity&Inclusion-Beauftragte*n, der/die dieses wichtige Thema aktiv vorantreibt.
Umgang mit älteren Kollegen
In den letzten Monaten sind mehrere ältere Kolleg*innen dazugekommen, die insbesondere für ihre langjährige Erfahrung und ihr fundiertes Wissen geschätzt werden.
Arbeitsbedingungen
Die Büroräume sind repräsentativ und gut ausgestattet. Es gibt ausreichend Meetingräume und flexible Arbeitsplätze, sodass man sich auch zurückziehen kann, da es mitunter auch trubelig werden kann. Gearbeitet wird agenturtypisch mit MacBooks, wobei man täglich auf eine Vielzahl verschiedener Tools und Programme zurückgreift. Abhängig vom Erfahrungslevel gibt es die Möglichkeit, zwischen einem und drei Tagen pro Woche von zuhause zu arbeiten. Den Arbeitstag kann man flexibel bis 10 Uhr beginnen; falls man mal private Termine oder Verpflichtungen hat, ist es auch kein Problem, ausnahmsweise später zu kommen oder früher zu gehen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nachhaltigkeit und Sozialbewusstsein sind Themen, die innerhalb der Agentur grundsätzlich als wichtig erachtet werden. Abgesehen von der Unterstützung des Straßenkinder e.V. ist mir jedoch kein besonderes Engagement bekannt.
Gehalt/Sozialleistungen
Branchenübliches Gehalt und dazu die Möglichkeit für die Finanzierung von BVG-Ticket oder Jobrad, sowie regelmäßiges Physiotherapie- und Salatbar-Angebot zum vergünstigten Preis.
Image
Bei den Kunden hoch angesehen, allgemein jedoch wenig bekannt.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt kein Schema F, das beim Thema Weiterbildung angewendet wird. Eigenverantwortung ist bei mc-quadrat das A und O. Der Wille, die eigene Expertise zu erweitern und sich neues Wissen anzueignen, wird nicht nur begrüßt, sondern ist Voraussetzung für das Bestehen im Job. Wer sich formal weiterbilden möchte, bekommt in der Regel auch die nötige finanzielle Unterstützung zugesichert. Sich die Zeit für die Weiterbildung freizuschaufeln, ist da schon schwerer.
Kriterien für den nächsten Karriereschritt sind nicht allgemein festgelegt und werden nicht transparent kommuniziert. Auch hier gilt das Prinzip Eigenverantwortung – wer den nächsten Karriereschritt machen möchte, sollte proaktiv das Gespräch mit der Geschäftsführung suchen.