Unternehmen, dass mit möglichst wenig Gehaltseinsatz möglichst viel Gewinn machen will
Arbeitsatmosphäre
Das Gebäude an ist sehr in die Jahre gekommen. Es ist längst überfaällig, die Büroräume zu renovieren, um auch die körperliche Gesundheit der Mitarbeiter aufrecht zu erhalten. In vielen Räumen gibt es noch die Leuchtstoffröhren, die für die Augen die reinste Katastrophe sind und auch ich hatte fast täglich Abends Kopfschmerzen durch die schlechte Beleuchtung. Es gibt keinerlei Angebote für die Gesundheit der Mitarbeiter. Es wurde viel über Gesundheit diskutiert und dann beschlossen, dass für sowas kein Geld da ist. Es gibt allerdings einen Snack Automaten, der aber eher Süßigkeiten, Chips, zuckerhaltige Getränke und Bier beinhaltet.
Pluspunkt hier...eine komplett renovierte Küche, die auf Grund von kostenersparnissen aber auch schon teils wieder auseinander fällt.
Kommunikation
Kommunikation wird ganz groß erbeten und hierfür werden auch hundert verschiedene Ansätze und Meetings gescuht und abgehalten. Nur leider hält das mehr vom arbeiten ab, als es zu verbessern. Da es selbst den Anschein macht, dass die Führungsebene sich nicht einig ist wird es schwer in diesem Unternehmen je auf einen Nenner in der Kommunikation zu kommen.
Kollegenzusammenhalt
Zum Kollegenzusammenhalt kann ich sagen, dass dieser nur dann gegeben war, wenn man sich den wünschen der anderen Kollegen auch angepasst hat. Hatte man eine Gegenteilige Meinung wurde man schnell auf das Abstellgleis gestellt. Es wurde allerdings immer vercuht, diese Differenzen innerhalb der Teams zu klären. Hat mal mehr, mal weniger gut funktioniert. Teamübergreifend gab es aber einige nette Kollegen.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance war definitiv gegeben. Es gibt hier ein Gleitzeitmodell und auch die Möglichkeit Homeoffice zu machen. Allerdings wurde das intern nicht gerne gesehen, wenn man pünktlich nach Hause geht oder auf Grund eines Termines auch mal zuhause arbeiten wollte. Kollegen die um 7 Uhr angefangen haben und um 16 Uhr gegangen sind, wurden (trotz der halben Stunde, die man schon länger da war) komisch angeguckt, da es scheinbar lieber gesehen wurde, wenn man spät anfängt und dann bis in die späten Abendstunden gearbeitet hat. Was für mich dann nicht mehr zu einer Work-Life-Balance passt.
Vorgesetztenverhalten
An sich gab es ein sehr offenes Verhalten von den Vorgesetzten. Jeder konnte geduzt werden, was einem am Anfang tatsächlich das Gefühl gegeben hat, das es keine Hierarchien in diesem Unternehmen gibt und man selbst als Angestellter genau die Möglichkeiten hatte seine Meinung kund zu tun, wie die Vorgesetzten. Leider hat sich ziemlich schnell raus gestellt, dass die eigene Meinung dann doch nicht so viel gezählt hat und man zwar nett, aber schon merklich das Gefühl bekommen hat, dass man eben doch nur eine Nummer ist.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben waren sehr vielseitig. Man hat zwar meistens nicht mehr dass gemacht, wofür man eingestellt wurde, auf Grund der fehlenden Struktur und der immer kleiner werden Belegschaft, aber da man quasi alles machen musste, hat man natürlich viel gelernt.
Gleichberechtigung
Es wurde zwar bei der Einstellung gepredigt, dass es in dem Unternehmen keine Hierarchien gibt und man für seine Arbeit selbst verantwortlich ist, leider hat man aber relativ schnell gemerkt dass man sich doch dem beugen muss, was ältere Kollegen mit mehr Erfahrung oder höheren Gehaltsstufen und die Führungsebene für richtig halten. Es wurde zwar immer versucht, allen zu verkaufen, dass man gleichberechtigt ist, hat aber schnell gemerkt, dass das nur leere Worte sind.
Umgang mit älteren Kollegen
Die älteren Kollegen wurden nicht benachteiligt. Es gab eher ältere Kollegen, die in dem Modell, es gibt keine Hierarchien, einfach nicht reingepasst haben. Man hatte das Gefühl, dass es wenig akzeptanz hierfür gab und sich manche dann doch eher wie Vorgesetzte als wie Kollegen gefühlt haben.
Arbeitsbedingungen
Es gab lange nur langsame und veraltete PC´s. Nach langen bitten und betteln, wurde dies allerdings dann geändert und jeder hatte einen Laptop zum arbeiten. Schön wären höhenverstellbare Tische für alle Kollegen gewesen. Dieses Privileg hat aber auch nicht jeder genießen dürfen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird viel Wert auf ein umweltbewusstes Auftreten gelegt und auch relativ gut umgesetzt. Allerdings scheiterte dies dann manchmal an Kleinigkeiten, wie zum Beispiel Blöcke, die zusätzlich mit einer Kunststoffverpackung aus China importiert wurden. Hierzu gab es auch viele Beschwerden der Kunden.
Gehalt/Sozialleistungen
Es gibt ein paar Kollegen in höheren Gehaltsstufen. Allerdings wurde der Großteil der Leute im Gehalt sehr klein gehalten. Manche Kollegen waren mehrere Jahre im Betrieb und haben gute ARbeit geleistet und mussten trotzdem förmlich um eine Gehaltserhöhung betteln. Wenn man keinen offensichtlichen Mehrwert für das Unternehmen geleistet hat, weil man "nur normaler Angestellter" war, konnte man davon ausgehen, dass man nach dem ewig Gehaltsprozess dann mit einem Tankgutschein abgewinkt wurde. Betriebliche Altersvorsorge wurde angeboten. Diese hätte sich aber erst nach mehreren Jahren Betriebszugehörigkeit rentiert.
Image
Nach Außen wird viel wert auf das Image gelegt. Das wurde allerdings intern nicht gelebt und so wurden Aussagen wie "Best Place to work" schnell entkräftet.
Karriere/Weiterbildung
Das ist nur wenigen Auserwählten in der Firma vergönnt gewesen. Wenn man als "Normalo" den Wunsch geäußert hat, dass man gerne mit der Firma weiterkommen möchte und gefragt hat, ob die Firma evtl. auch Anreize bietet, sich selbst weiter zu entwickeln, wurde das auch sehr schnell unter den Teppich gekehrt und man wurde vertröstet.