Nur als Sprungbrett zu gebrauchen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kollegen sind immer bemüht, für sich gegenseitig da zu sein. Projekte, die ohne Vorgesetzte abgewickelt werden, laufen sehr gut und effizient. Die Option für Home Office bietet einiges an Flexibilität, könnte mit Vollzeit Home Office Optionen aber besser sein.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Kommunikationskultur ist nicht professionell. Es werden auch gerne "Protz-Events" gehalten, in denen die Geschäftsführung erzählt, wie toll das Geschäft läuft und wie wichtig doch die Mitarbeiter sind, aber leider wird von diesem Erfolg nicht viel an die Angestellten weitergegeben.
Verbesserungsvorschläge
Mitarbeiter mit Personalverantwortung müssen unbedingt in korrekter, respektvoller und effizienter Kommunikation mit ihren Teams geschult werden. Und sie müssen von ihren regulären Arbeiten durch mehr qualifiziertes Personal (nicht Studenten) entlastet werden, damit sie sich tatsächlich um ihre Teams kümmern können.
Arbeitsatmosphäre
Mit Teamkollegen ist das Arbeitsklima gut, aber Vorgesetzte lassen nur von sich hören, wenn es bei Ihnen durch ihre eigene Desorientierung mal wieder zu Notfällen kommt.
Leider hat das Unternehmen auch eine "Drehtür" an Studenten, sodass man alle 1-2 Jahre mindestens 50% seines Teams komplett neu besetzt bekommt. So kann man keine langfristigen Arbeitsbeziehungen aufbauen.
Kommunikation
Entweder bekommt man von mehreren Vorgesetzten gegensätzliche Informationen zu einem Projekt, oder man hört wochenlang absolut gar nichts und wird dann für das Verpassen der Deadline verantwortlich gemacht. E-Mails werden ignoriert, Tickets nicht bearbeitet, bei Anrufen bekommt man nur ein "Ja, ich kümmere mich drum", und dann passiert nichts...
Ich persönlich wurde von einem Vorgesetzten auch schon verbal beleidigt, und als ich mich darüber bei meinem eigenen Vorgesetzten beschwert habe, wurde ich als "Petze" bezeichnet. Der einzige korrekte Kommunikationsweg in diesem Unternehmen ist schriftlich, und bei unprofessionellem Verhalten direkt eine Beschwerde mit Beweismitteln bei der Personalabteilung einreichen.
Kollegenzusammenhalt
Die meisten Kollegen versuchen sich gegenseitig wo möglich zu unterstützen, leider auch weil jeder irgendwie alles macht.
Work-Life-Balance
Work-Life-Balance ist in diesem Unternehmen wirklich hart erkämpft. Überstunden sind selbstverständlich, vor allem Studenten werden hier ausgenutzt. Vertraglich sind zwar 15-20 Arbeitsstunden die Woche vereinbart, in der Realität arbeiten sie doch volle 40 Stunden.
Man muss sich genau anschauen, was in seinem Arbeitsvertrag für Tätigkeiten vereinbart sind, damit man nicht sechs verschiedene Berufe für den Preis von einem halben aufgedrückt bekommt. Nur jemand, der den Satz "Nein, das ist nicht meine Aufgabe" kennt, kommt hier auf einen grünen Zweig.
Vorgesetztenverhalten
Absolut inakzeptables Verhalten der Teamleitung gegenüber den Teammitgliedern. Man wird hier komplett alleine gelassen, was vor allem bei den zahlreichen Studenten problematisch ist. Keine der Teamleitungen kann klar seine Erwartungen an seine Mitarbeiter kommunizieren, es werden einem nur Stichworte an den Kopf geschmissen, die man dann frei (falsch) interpretieren darf. Wenn man um Erklärung bittet, bekommt man alles von ignorieren, mehr kryptische Stichworte, genervte Antworten und sogar verbale Beleidigungen ("was machst du hier überhaupt", "wofür bezahlen wir dich", etc.)
Die Teamleitungen sind komplett überarbeitet und haben keine Zeit für ihre Mitarbeiter. Wenn dann doch mal in ein Projekt eingemischt wird, werden teils komplett unrealistische Dinge verlangt, die nur noch mehr Probleme kreieren. Mit den neuen Problemen wird man dann natürlich wieder alleine gelassen, da die Vorgesetzten erstmal drei Wochen im Urlaub sind. Kompetente Urlaubsvertretung gibt es selbstverständlich nicht.
Alle Angestellten mit Personalverantwortung sollten wirklich mehrere Kurse für Kommunikation belegen.
Interessante Aufgaben
Die Geschäftsleitung schaut sich immer wieder etwas Neues von der Konkurrenz zum Kopieren ab - nicht kreativ, aber wenigstens vielfältig.
Gleichberechtigung
Ich kann keine Ungleichberechtigung zwischen Männern und Frauen im Unternehmen erkennen.
Umgang mit älteren Kollegen
In den meisten Fällen in Ordnung, es gibt aber auch so gut wie keine "älteren" Kollegen. Manchmal wird sich aber hinter ihren Rücken über ihre Technikinkompetenz ausgelassen.
Arbeitsbedingungen
Im Büro gibt es keine festen Computer, die Laptops sind nicht gerade high end und das Internet ist ziemlich langsam. Einige Büros sehen definitiv mehr wie Abstellkammern aus, manchmal kann man Tische nicht benutzen, weil sie mit Boxen voll gestellt sind. Es gibt auch nicht genug Sitzplätze für alle Angestellten, trotzdem von der Geschäftsführung Präsenz im Büro verlangt wird (selbst wenn man im Home Office arbeiten kann)
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt wird immer an der untersten Schmerzgrenze angesetzt und dann durch "Quartalsbonusse" aufgestockt. Die Bonusse fallen aber sehr gering aus. Hier gibt es definitiv kein kompetitives Gehalt, und außer Home Office und Firmenwagen bietet der Arbeitgeber auch sonst keine attraktiven Bonusse. In meiner Stellenausschreibung (und auf der Webseite) wird ein Jobticket beworben, allerdings wird einem dies auf Nachfrage hin nicht genehmigt.
Image
Marketing leistet hier viel Arbeit, die Firma besser als sie ist dastehen zu lassen. Über das Leitbild, dass auf der Webseite veröffentlicht ist, wird oft intern gelästert, da es komplett realitätsfern ist.
Karriere/Weiterbildung
Hier kommt es stark auf den genauen Beruf an, aber es werden definitiv Weiterbildungen aller Art angeboten. Hier wird auch nichts unbedingt von "oben" auferlegt, sondern man nimmt auch Vorschläge der Arbeitnehmer an.