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Bewertung

Meine Entscheidung zu gehen war richtig

2,4
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2019 bei Medical Park gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- Gute Gespräche mit einigen, Vorgesetzte fielen da aber für mich meistens leider nicht drunter. Es gab kein gutes Arbeitsverhältnis, da sie in meiner Zeit dort immer nur sehr kurz da waren und ich sie kaum gesehen habe.
- Die benötigten Hilfsmittel wurden, wenn sie ins Budget passten, besorgt.
- Am Wochenende hatte ich frei und konnte mich erholen.
- Die Benefits fand ich gut, ebenso wie die givve Card und die BAV
- Die Vergünstigung des Mittagessens konnte ich nutzen.
- Meine Arbeitszeiten konnte ich in der Woche flexibel gestalten, an manchen Tagen länger und anderen kürzer arbeiten.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

- Fehlende Ambition qualitativ gute und motivierte Kräfte zu fördern
- Fehlende Empathie und Teamorientierung der Leitungspositionen
- Schlechte Kommunikation: Diese wurde meiner Meinung nach, trotz zahlreicher und sicher teuren Workshops, immer schlechter. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Mitarbeitergesprächen, die gänzlich wegfielen.
- Ehrlichkeit: Bei den Gehaltsstrukturen, der fachlichen Verantwortung und den Umständen vor Ort
- Zig Mitarbeiterumfragen, aus denen stets hervorging, dass die Wertschätzung fehlte - und absolut nichts passierte

Verbesserungsvorschläge

- Wert legen auf die Schulung der Führungskräfte (vor allem im Umgang mit den eigenen Mitarbeitern, aber auch das fachliche Knowhow - wie führe ich z.B. Mitarbeitergespräche?)
- Kommunikationsleitlinien einführen, an die sich alle halten, offener und transparenter kommunizieren
- Umstände erklären, denn Verstehen führt oft zu Verständnis bei der Belegschaft
- Personalfluktuation durch Aufwertung der attraktiven Sonderleistungen und Förderungen vermindern und damit mehr Ruhe in den Abteilungen. Dafür müssen sich aber die Abteilungsleitungen mit ihren Mitarbeitern individuell auseinandersetzen. Sonst funktioniert das nicht.

Arbeitsatmosphäre

Meiner Meinung nach in den letzten erlebten Zügen besser, aber nicht durch Konzernebene, sondern durch örtliche Geschäftsführung. Macht die Hölle der letzten Jahre aber nicht weg. Reiner Psychoterror war das. Die jetzige Konzernführung empfinde ich simpel gesagt als schwierig, habe sie aber zu kurz erlebt um mir ein ganzheitliches Bild machen zu können.

Kommunikation

Das größte Manko, es war aber nicht zu erkennen, dass es da irgendwelche Bestrebung gab dies zu verbessern. Der Ton wurde etwas wertschätzender, das war es aber auch. Schlussendlich zog sich dies konsequent bis zu meinem freiwilligen Ausscheiden. Benötigte Unterlagen habe ich bis heute nicht erhalten. Man bleibt seinem Ruf treu.

Kollegenzusammenhalt

Das war mal vor Jahren gut. Meiner Meinung nach hat es sich klar reduziert auf diejenigen, die vor sich hin arbeiten und diejenigen, die sich immer lauthals hinterrücks beschweren, aber bei den passenden Leute nie ihre Zähne auseinanderkriegen und keinerlei Veränderungswillen besitzen oder Lösungsansätze in die Praxis umsetzen wollen. Stichwort Komfortzone. Andere sollen dann für sie in die Bresche springen. Das hat meiner Meinung nach mit Teamfähigkeit nichts mehr zu tun. Lästereien gab es auch viel, empfand ich als unnötig und zusätzlich kraftraubend.

Work-Life-Balance

Wenn man sich keinen Kopf um die Arbeit in der Freizeit gemacht hat und nicht an den nächsten Arbeitstag denken musste, war es für mich auch in Ordnung. Je schlechter die Stimmung wurde, desto mehr nahm man jedoch die Arbeit mit nach Hause, auch, wenn man keine Wochenendarbeit hatte und immer pünktlich Feierabend machen konnte. Das wog, im Vergleich zur Atmosphäre, leider bei mir nicht mehr wirklich.

Vorgesetztenverhalten

Leider zeigte auch die neue Abteilungsleitung mir gegenüber keine großartige Empathie, Menschlichkeit oder gar fachliches Interesse. Selbst zu einem vereinbarten Termin erschien sie am Ende nicht mehr. Auch die Geschäftsführung zeigte keinerlei Interesse, obwohl sie mir sogar an meinem letzten Tag begegnete. Ich schließe daher daraus, dass man keinerlei Interesse hatte im Guten mit mir auseinander zu gehen. Lediglich der Chefarzt hat den Anstand gehabt dies zu tun. Danke dafür, das stach auf jeden Fall positiv heraus.
Auch in meinem Arbeitszeugnis wurde eine Position, die ich (natürlich unentgeltlich) innehatte, nicht einmal erwähnt. Das hatte ich zwar nicht anders erwartet, finde es aber umso bezeichnender, dass man sich auf Leitungsebene mit den Werdegängen überhaupt nicht auseinander zu setzen scheint. Ich musste dafür erst anwaltlich tätig werden und kurz vor der Klage schickte man mir mein korrigiertes Arbeitszeugnis zu. Wenn man es auf so etwas ankommen lässt, zeigt das nur eines: Dem Konzern ist die Wertschätzung ehemaliger Arbeitnehmer völlig egal.

Interessante Aufgaben

Völlige Unterforderung im Fachbereich durch gefühlte Fließbandarbeit von Gruppen bewog mich zum Gehen. Konzepte immer wieder neu begonnen, immer wieder abgebrochen. Irgendwann mag man dann nicht mehr. Keinerlei Interesse an konzeptioneller Zusammenarbeit oder Nutzung der fachlichen Qualitäten oder der bisherigen Erfahrungen. Auf viele Ideen und Vorschläge wurde nicht mehr reagiert. Ich habe mich mit Quantität überfordert und mit Qualität unterfordert gefühlt. Das machte auf Dauer unzufrieden.

Gleichberechtigung

Trotz Rahmenvereinbarung gab es immer noch erhebliche Unterschiede. Meiner Meinung nach lag dies an den mehr benötigten und weniger benötigten Fachkräften. Angebot und Nachfrage regelten dort die Bedingungen. Leitungszulage habe ich z.B. trotz offiziellem Posten nie erhalten.

Umgang mit älteren Kollegen

Krank sein konnte man sich erlauben. Ich habe keinen Unterschied bemerkt. Allerdings bemerkte ich die Beschwerlichkeit für ältere Kolleginnen und Kollegen, die vielen Stockwerke zu Fuß hoch und runter zu bewältigen, da die Fahrstuhlnutzung doppelt so lange gedauert hätte.

Arbeitsbedingungen

Für mich persönlich war die Atmosphäre vergiftet. Es ist einfach zu viel passiert in den letzten Jahren und für mich war kein signifikanter Veränderungswille spürbar.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Nach meinem Empfinden könnte die Mülltrennung besser sein. Extrem viel Papier, da digital absolut nicht auf dem neuesten Stand (IT kann jedoch nichts dafür).

Gehalt/Sozialleistungen

Es wird mit Anlehnung an TVÖD geworben, was jedoch einfach nicht stimmt. Denn der Sockelbetrag und das Grundentgelt sind nicht annähernd mit dem Tarifabschluss vergleichbar gewesen bei meinem Weggang. Auch das verhandelte Ergebnis spiegelt dies nicht wider. Sowas empfinde ich nicht als ehrlich. Grundsätzlich empfand ich das Gehalt im Vergleich zu anderen, privaten Rehakliniken allerdings als in Ordnung. Daher verstehe ich wirklich nicht, dass man mit absoluten Falschinformationen nach außen hin wirbt - da fühlen sich Bewerber doch verschaukelt:
1.) Das Wort "Tarif" hat in einer nichttariflichen Vereinbarung schlichtweg nichts zu suchen
2.) Eine Anlehnung an den TVÖD kann nur behauptet werden, wenn es irgendetwas gleiches aufweist. Ohne den Sockelbetrag gibt es das nicht.

Image

Ich kann nicht für ein Unternehmen werben, was offenbar so darauf bestanden hat im Schlechten mit mir auseinander zu gehen. Den Ruf erlebe ich im Ort nicht als positiv. Seit der Änderung auf Vorstandsebene bemerkte ich auch diverse Veränderungen in der Außenwirkung.

Karriere/Weiterbildung

Ein weiterer Grund für mich zu gehen waren die fehlenden Weiterbildungsmöglichkeiten. Ich bildete mich daher eigenständig fort, das konnte ich leider durch das Unternehmen nicht abschließen. Das Unternehmen wusste von Anfang an davon. Jeglicher Fortbildungsvorschlag meinerseits (natürlich im finanziellen Rahmen) wurde im Übrigen ignoriert, ich erhielt all die Jahre keine Reaktion.

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