2. Platz im Kress Arbeitgeber-Ranking der beliebtesten Fachverlage 2021, really? Dünne Datenbasis erklärt das Ranking
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man lernt viel über Menschen...
Es gibt einen Betriebsrat, Weihnachts- und Urlaubsgeld, gute Anbindung an öffentlichen Nahverkehr.
Verlag hat in der Branche ein gutes Standing.
Bücher (mit ISBN) können vergünstigt bezogen werden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ders klassische Verlagskonflikt Online vs. Print, wie es ihn wohl in den meisten Medienhäusern immer noch gibt, wird von oben akzeptiert, Bestrebungen ihn zu beenden hat man nicht wirklich, in Teilen wird er gar gefördert.
Es gibt keine (für Nicht-Führungskräfte öffentlichen) Leitlinien für Führungskräfte.
Unsichere Perspektive für die Zukunft (Verlagssterben, Apothekensterben), auch wenn die Mediengruppe an sich finanziell gut da steht.
Egos sind größer als Visionen.
Trotz eigenem Lektorat im Haus, muss man bei einem Arbeitszeugnis froh sein, wenn vor Aushändigung noch die Word-Rechtschreibprüfung aktiviert wurde.
Verbesserungsvorschläge
Nicht alles im Elfenbeinturm entscheiden.
Know How der Mitarbeiter nutzen.
Zahlen nicht über die Menschen stellen.
Arbeitsatmosphäre
Stark abhängig von Abteilung. Von "Atmosphäre der Angst" bis zu "Leben und Leben lassen" ist alles dabei. Tipp: Bei Vorstellungsgespräch in die Gesichter der zukünftigen Kollegen schauen (wenn man denn die Kollegen kennenlernen darf, was nicht der Regelfall ist)
Kommunikation
Trotz Intranet erfährt man für die eigene Arbeit relevantes oftmals nicht.
Kommunikation im Haus wird nicht aktiv gefördert.
Der Flurfunk im Hause funktioniert, wenn Mitarbeiter von heute auf morgen nicht mehr da sind.
Kollegenzusammenhalt
Wie überall: Je unangenehmer der/die Vorgesetzte, desto besser der Zusammenhalt der Kollegen/innen. Oftmals keine abteilungsübergreifende Zusammenarbeit, daher wenig Verbindung zu anderen Abteilungen. Jeder kocht sein eigenes Süppchen.
Work-Life-Balance
Abhängig von Abteilung. Die einen kriechen auf dem Zahnfleisch und werden krank vor Stress, bei anderen ist es ausgeglichen.
Vorgesetztenverhalten
Kann man nicht über einen Kamm scheren, da kommt es auf die Persönlichkeit des Einzelnen an. Ich hatte weniger Glück.
Es gibt im Haus Vorgesetzte, aber keine Leader. Ist im Haus aber auch nicht unbedingt gewollt. Ziemlich altbackenes Führungsverständnis an sich.
Keine Führungsleitlinien vorhanden. Solange die Zahlen stimmen, kümmert es niemanden, wenn die Mitarbeiter ausbrennen.
Interessante Aufgaben
Kommt auf die Abteilung an. Gerade im Bereich Digitalisierung gibt es natürlich große Umbrüche und dadurch viel Neues. Allerdings versucht man manche Dinge einfach mit der Brechstange durchzusetzen - was in der Regel selten gut funktioniert.
Gleichberechtigung
Es werden keine Unterschiede gemacht nach Geschlecht oder Herkunft, allerdings nach Voll- oder Teilzeit.
Umgang mit älteren Kollegen
Keine Altersdiskriminierung. Dennoch werden ältere Mitarbeiter bei neueren Entwicklungen außen vor gelassen bzw. nicht richtig mitgenommen. Dies schafft unnötige Gräben im Unternehmen und ist für das gesamte Unternehmen nicht förderlich.
Arbeitsbedingungen
Stark abhängig von Abteilung, Position und Vorgesetzter/m. Während die einen ne ruhige Kugel schieben, stehen andere stets unter Strom und Druck. Arbeitsmaterialien an sich sind in Ordnung.
Gehalt/Sozialleistungen
Für die generell nicht so gut zahlende Verlagsbranche ist es in Ordnung, teilweise sogar gut bis sehr gut - das hängt vom Verhandlungsgeschick ab - und dem aktuellem Need des Unternehmens. Starkes Gehaltsgefälle bei gleichwertigen Positionen möglich.
Ältere Arbeitnehmer haben in der Regel ein deutlich höheres Gehalt als die jüngeren (dies ist ein Verlags-Problem... die goldenen Zeiten sind eben vorbei).
Gute Sozialleistungen:
Es gibt Weihnachts- und Urlaubsgeld, Fahrtkostenzuschuss, vermögenswirksame Leistungen, Essenszuschuss für die Kantine.
Image
Gutes Image in der Zielgruppe des Verlags Apothekenbranche.
Branchenübergreifend haben Verlage an sich ein eher altbackenes Image (teilweise dies jedoch zu Unrecht).
Karriere/Weiterbildung
Keine festen Karrierepfad innerhalb des Unternehmens, dazu ist es zu klein.
Interner Aufstieg kommt vor, ist aber nicht die Regel.
Es gibt im Haus einige Sackgassen-Jobs. An der Weiterentwicklung der Belegschaft ist man in der Regel nicht interessiert.
Können des Einzelnen spiegelt sich nicht in dessen Position wieder (oftmals ist es sogar gegenteilig).