Zweischneidiges Schwert
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Homeoffice, sollte aber vlt. um 1 Tag erhöht werden, sofern die Leistung stimmt.
- Sommerfeten, Weihnachtsfeste und jährliches Grillen waren immer sehr toll.
- Beteiligung am Unternehmenserfolg in Form von Anteilsaktien
- Altersvorsorge
- Jobrad-Option
- Kinderbetreuung
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Gehalt
- klein halten von Personen, die wirklich viel leisten und das Unternehmen voranbringen wollen
- Arbeitszeit sollte effektiv genutzt werden und nicht strikt nach der 40 Stunden Woche sein
- starres Festhalten an Denkweisen, die widersprüchlich sind zb mehr Umsatz mit weniger Personen machen wollen, die Gehaltsstruktur, dass Personen im Lager Gehalt für Fehler abgezogen bekommen, jedoch ein schnelleres Tempo fordern, was mit einer höheren Fehlerquote einhergeht
- dieser Unsinn, dass manche Weihnachts- und Urlaubsgeld bekommen und manche nicht
Verbesserungsvorschläge
Personen versuchen im Unternehmen zu halten. Die Fluktuation spricht da was anderes. Entscheidungen sollten genauer überdacht werden und nicht heute so, morgen so.
Arbeitsatmosphäre
Arbeitsatmosphäre in meiner Abteilung war relativ schön. Man hat viel gelacht, trotzdem seine Aufgaben sehr gut erledigen können. Leider haben gewisse Entscheidungen mancher Vorgesetzten immer wieder Willkür gezeigt und die Stimmung immer wieder aufs Neue heruntergezogen.
Kommunikation
Viel bla bla, wenig Inhalt. Zu jedem Mückenschiss gab es groß angesetzte Besprechungen, teils mit Leuten, die mit dem eigentlichen Thema wenig am Hut haben. Im Endergebnis kam meistens nie etwas klares heraus und man hat seine Zeit in den Besprechungen sinnlos verbracht. Immerhin muss die angesetzte Zeit ja irgendwie rumgebracht werden. Groß angesetzte Besprechungen seitens des Vorstandes dienten meist dazu, das Unternehmen innerbetrieblich besser zu schmücken, als es in Wahrheit ist. Am Ende kam größtenteils nichts bei rum.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb der Abteilungen halten die Kollegen wirklich wie ein Team zusammen. Man lacht viel, die Stimmung ist entspannt, jeder hilft jedem und auch mehrmaliges Fragen wird nicht bloßgestellt. In meinem Team habe ich mich persönlich sehr wohl gefühlt und vermisse meine Kollegen auch.
Work-Life-Balance
Work-Life-Balance wird manchmal groß geschrieben. Homeoffice ist auch sehr spontan möglich, wobei jeder Mitarbeiter nach der Probezeit, sofern es denn möglich ist, auch ein bis zwei Tage Homeoffice machen kann. Das Equipment wird bereitgestellt (Monitor, Tastatur etc.). Die Arbeitszeit ist allerdings absolut altmodisch gehalten. Jeder ist zwar selber dafür verantwortlich, kommen und gehen zu können, wann er will. Die 40 Stunden sollten aber eingehalten werden. Gleitzeit per se gibt es eigentlich aber gar nicht, da die Telefone bis 17 Uhr erreichbar sein müssen, auch am Freitag, obwohl bereits ab spätestens 14 Uhr absolut tote Hose ist und auch die Parkplätze fast leergefegt sind.
Vorgesetztenverhalten
Vorgesetzte bemühen sich, es irgendwie allen recht zu machen. Bei Problemen (privat oder beruflich) habe sie eigentlich immer ein offenes Ohr. Allerdings sind auch die Vorgesetzten die, welche die Mitarbeiter klein halten und speziell bei sehr ambitionierten Mitarbeitern ihren eigenen Platz gefährdet sehen. Daher ist auch ein berufliches Vorankommen innerhalb der Firma eigentlich kaum möglich. Einmal auf der Position eingestellt vergammelt man dort auch zum Großteil.
Interessante Aufgaben
Ist halt meistens der gleiche Käse. Die Kundengespräche sind, je nach Vertriebsbereich, freundlich, manchmal freundschaftlich, manchmal allerdings auch absolut bescheuert. Man merkt bei vielen Kunden, dass diese eigentlich gar keine Kaufleute sind und Kundenseitig kommt relativ oft absoluter Mist heraus. Gewisse Aufgaben werden unnötigerweise absolut verkompliziert, andere Aufgaben dagegen sind relativ easy. Man muss da halt „reinkommen“. Alles in Allem aber nicht wirklich bereichernd, sondern eher abarbeitend.
Gleichberechtigung
Ungleich wird man eigentlich nicht behandelt, jedoch hat der Vorstand seine Lieblinge, speziell das weibliche Geschlecht, besonders wenn man attraktiv ist. Dadurch hat man den ein oder anderen Vorteil, im Gegensatz zur restlichen Belegschaft. Da steht dann auch weniger das Können, sondern mehr das optische Erscheinungsbild im Vordergrund. Manche auf ihren Positionen können, bis auf gut aussehen, kaum was.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden genauso behandelt wie alle anderen, wobei die Belegschaft schon durchweg relativ jung gehalten ist.
Arbeitsbedingungen
Einmal im Unternehmen gelandet kommt man relativ schwer wieder raus, da man sich an dieses „Mitgeschwimme“ gewöhnt. Faule Leute können dort faul sein und werden mitgezogen. Da kann man auch mal den halben Tag in der Cafeteria stehen und anderen ein Ohr abkauen oder mal die halbe Woche auf dem Klo verbringen und niemanden juckt es. Die Firma wird von sehr wenigen Personen, die wirklich krasses Fachwissen haben, getragen. Der Rest gammelt vor sich hin, juckt ja keinen. Selbst wenn, gibt es kaum was zu befürchten, solange man seine Arbeit halbwegs erledigt. In manchen Abteilungen sind 10 Personen zu viel, in anderen wird der Hauptumsatz von nur 3 Köpfen getragen. Jobtitel werden umhergeschmissen und dann wird aus einem einfachen Einkäufer ein Produktmanager aus einem Sachbearbeiter ein Sales Manager oder aus einer Teamleitung, die nur 1 Person unter sich hat, plötzlich ein Senior Irgendwas Manager. Beruflich kommt man da eigentlich kaum voran.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Mehr Schein, als sein. Kollegen, die am Zipfel der Welt wohnen, müssen genauso häufig in die Firma, obwohl ein oder zwei Tage mehr Homeoffice einen deutlich ökologischeren Fußabdruck hinterlassen würden. Auch die Produkte sind nur augenscheinlich nachhaltig. Jedes Produkt hat zwar irgendeinen nachhaltigen Gesichtspunkt, allerdings reicht es da auch schon aus, wenn das Produkt in Deutschland oder zumindest der EU hergestellt wird. Man kann zwar sein E-Auto an der Firma aufladen, allerdings gibt es dazu zu wenig Ladesäulen (2). Außerdem ist es sehr problematisch mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Firma zu kommen, da die Firma halt selbst am Zipfel der Welt ist. Zudem fahren selbst Mitarbeiter die 10 Minuten zu Fuß hätten, selber mit dem Auto.
Gehalt/Sozialleistungen
Wer sein Gehalt am Anfang nicht gut verhandelt bleibt auf ewig darauf hängen. Mein Gehalt war ganz in Ordnung, allerdings steigen mit den Aufgaben, die man darüber hinaus übernimmt, die Gehälter kaum, bis gar nicht an. Gehaltsverhandlungen werden von Vorgesetzten zu 99% mit „Nein, ist dieses Jahr nicht mehr möglich, Budget ist ausgereizt“ abgetan, obwohl das Jahr erst angefangen hat. Stattdessen wird Geld in unnötige Sachen gesteckt, die absolut niemand braucht. Auch sind Verhandlungen immer sehr langwierig und zäh und am Ende muss man sich mit vielleicht 0,50 € pro Stunde mehr abgeben, auch wenn man gar keinen Stundenlohn bekommt, sondern Gehalt. Viele Arbeiten für den Mindestlohn oder 1-2 € darüber.
Image
Die Firma kennt eigentlich kaum jemand, daher kann man nur was zum Image sagen, wenn man in dieser Bubble „Nachhaltigkeit“ ist. Dort ist Memo dann relativ gut aufgestellt.
Karriere/Weiterbildung
Gibt’s nicht. Firma hat Mitarbeiter, Teamleiter, unnötigerweise ein paar Bereichsleiter und dann kommt direkt der Vorstand. Dadurch, dass in den letzten Jahren viele Personen gegangen sind und die leeren Positionen mit halbgaren und teils unerfahrenen, meist weiblichen Personen innerhalb des Betriebs aufgefüllt worden sind, ist ein Vorankommen eigentlich nicht möglich.