Menerga oder Men-Ärger
Gut am Arbeitgeber finde ich
Nicht wirklich viel. Es ist in ca. 20 Jahren meiner Zugehörigkeit zu wenig passiert, was man als Gut erachten kann. Es wurde geschachert und geklüngelt.
Wenn sich eine fragt: Warum man dann solange geblieben ist? Das einfach die Hoffnung das es mal besser wird und fähige Leute die Zügel in die Hand nehmen, leider war dem nicht so.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Da gibt es sehr viel, eigetlich zu viel, dass man das nicht alles auflisten kann.
Ausserdem sagt das bisher geschriebende das deutlich aus.
Verbesserungsvorschläge
Systemair hätte schon am Anfang die alte Seilschaft in der Verwaltung aufbrechen müssen, die sich gegenseitig schützt und "ihren Weg" gingen. Jetzt ist es zu spät, die Firma ist auf dem Grund aufgeschlagen und es ist meiner Meinung nach nur eine Frage der Zeit, bis Menerga ganz verschwindet.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist sehr kühl, die Vorgesetzten interessieren sich nicht für die Belange der Untergebenen, Lob ist absolutes Fremdwort.
Kommunikation
Kommunikation ist hier eine Fremdsprache. Selbst mit Rauchsignalen und Buschtrommel hätte man eine bessere Kommunikation. Es wird weitergleitet, dann weitergeleitet, wieder weitergeleitet. Oder man kommt das viel schneller über Flurfunk an Info’s.
Die Weitergabe von Änderungen ist zu kompliziert, als Beispiel ist die Information über Änderungen. Einige Abteilungen schreiben Änderungsmitteilungen, per Mail (andere Abteilungen kneifen sich das), diese geht dann zu einer Person, die die Änderungen dann weiterleiten soll. Da kann ab und zu, ein bis zwei Tage draufgehen, oder wenn diese Person im Urlaub ist, dauert das noch länger. Aber da die Produktion jetzt in ein Billiglohnland ausgelagert wird, werden Änderungen vermutlich noch länger dauern.
Kollegenzusammenhalt
Wenn was funktioniert hatte, dann war der Zusammenhalt der Kollegen.
Work-Life-Balance
Das funktionierte eigentlich recht gut. Man konnte meist Urlaub einwerfen, wenn die Situation verlangte. Doof war nur, dass man meist immer dieselben Personen mit der Vertretung beauftragte, egal ob dieser bis zur Unterlippe in Arbeit steckte.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzten interssieren sich nicht wirklich für die Untergebnen, es sei, es läuft nicht richtig, dann wird ein Sündenbock gesucht. Besonders glänzt hier einige Leute besonders. Nach Besprechungen erleidet man einen kompletten Gedächtnisverlust und kann sich an Besprochenes oder Vereinbarung nicht mehr erinnern. Besonders wenn ein Projekt nicht gut läuft, sucht man immer einen Sündenbock, meist in der Konstruktion oder Produktion. Bei Fehler werden nicht nach Lösungen gesucht, sondern einen, dem man es richtig reinwürgen kann. Hexenjagt ist hier ein regelrechter Firmensport.
Interessante Aufgaben
Naja, meist war es derselbe Trott, ab und zu kamen Sondergeräte rein, der die Sache zwar interessant machte, aber durch die grausam schlechte Vorabklärung durch die Vertriebsbüros und technische Auftragsbearbeitung (geschuldet der schlechten Vorabklärung der VB), waren solche Geräte gefährlich wie ein Mienenfeld.
Viele der dafür eingeplanten Sachbearbeiter gingen mit einem ständigen schlechten Gefühl an die Sache, die zur Schlaflosigkeit, Unbehagen, Kopfschmerzen oder schweren psychischen Stress führten.
Gleichberechtigung
Menerga war bis zur Auslagerung ein buntes Gemisch von Leuten aus allen Ländern. Es war ruppig, aber herzlich.
Umgang mit älteren Kollegen
Menerga lebte und überlebte durch die Erfahrung der älteren Mitarbeiter, wenn diese in Rente gingen, wurde leider nie wirkliche ein Wissentransfer durchgeführt. Der Kollge, welcher nachrückte, stand dann oft, wie der Sprichwörtliche: Ochse vor dem Berg.
Arbeitsbedingungen
Auch wenn die Produktion nicht mehr existiert, musste die Produktion mit schlechtem Gerät auskommen, welche in anderen metallverarbeitenden Betrieben schon lang nicht mehr genutzt werden. Die Computer sind meist abgeranzt und eher zweite oder dritte Wahl. Auf Neugeräte muss man ewig warten, es sei, man gehörte zur „heiligen Verwaltung“. Auf ein neues Headset musste man oft 2 – 4 Wochen warten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Sozial, naja… Umwelt, naaaaaja.
Mülltrennung wird auf Grund der Stadt Mülheim nicht mehr betrieben, die schütten alles in einen Müllwagen. Und da die Produktion jetzt in Slowenien ist, muss man auf Umweltauflagen, Soziales und Fairtrade nicht mehr achtgeben.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Karriereleiter fallen nur die unfähigsten hoch. So auch hier. Leute die wirklich was auf den Kasten hatten wurden immer klein gehalten.
Das Gehalt war lachhaft, die Aussage die immer kam: "Wir zahlen gute mittelständische Löhne" ist eine Farce. Andere mittelständische Bertriebe bezahlen weitaus besser.
Für Gehaltserhöhung muss man extrem viel Geduld aufbringen, hier verhält man sich wie ein getretener Wurm, es wird rausgezögert bis zu Sankt Nimmerleinstag, um am Ende gesagt zu bekommen: Auf Grund der wirtschaftlichen Lage, sind wir derzeit nicht in der Lage über Gehaltsverbesserungen zu sprechen. Wir merken sie aber vor (Die Vormerkung wandert dann wohl sofort in Ablage P)
Image
Das Image hat sich Menerga, oder bei Kunden schelmisch Men-Ärger, über die Jahre selbst zerstört. Was früher als Mercedes der Klimaanlagen galt, ist eher ein Trabbi geworden.
Ständig wurden Wege gesucht, Material zu sparen, ob es sinnig war oder nicht. Wenn man was fand, wo man ein paar Cent sparen konnte, dann machte man das auch. Auch wenn das zu immensen Qualitätsverlusten führte, dass interessierte da oben niemand. Da klopfte man sich gegenseitig für die tolle Leistung auf die Schulter.
Der technische Service ist ein Vollkatastrophe, die Reaktionszeiten dauern zu lange, bis zu 1 bis 1 ½ Jahren. Und sind die Klärung derart schlecht, dass die Nachrüstung oder Umbau abgebrochen werden muss.
Karriere/Weiterbildung
Karriere siehe oben. Weiterbildung gingen einigermaßen, sie wurden angeboten, ob sinnig oder nicht.