Unattraktiv aufgrund Mikromanagement und weiterer negativer Themen!
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist auf den Projekten mal mehr mal weniger gut. Dies ist stark abhängig von Kunde, Zeitdruck und Projektleiter.
Intern herrscht eine angespannte Lage. Ein Stimmungsbarometer bestätigt den niedrigen Happiness-Score. Häufig werden vom Vertriebskopf neue Themen/Projekte in die ohnehin voll ausgelastete Organisation hinein gekippt. Jede Woche wird lediglich ein rudimentärer Einsatzplan "nach grober Daumenpeilung" fortgeschrieben.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb der Gesellschaft herrscht ein kollegiales Miteinander. Man tritt sich zumeist wertschätzend und respektvoll gegenüber.
Work-Life-Balance
Home Office prinzipiell kein Problem, solange es der Kunde zulässt. Beantragung von Urlaub unproblematisch. Es gelten flexible Arbeitszeiten, was aber wohl mehr ein Vorteil für den Arbeitgeber ist. Aufgrund der kleinen Unternehmensgröße, der volatilen Projektlage sowie der Vielzahl an kleinen Projekten bearbeitet jeder MA zumeist mehrere Projekte parallel, was ein hohes Maß an Selbstorganisation abverlangt und die Fokussierung auf einzelne Themen verhindert.
Überstunden sind mit dem Gehalt abgegolten. Auch bei weit mehr als 100 Überstunden erfolgt keine Regung seitens der Geschäftsführung. Überstunden sind demnach nicht auf dem Schirm.
Vorgesetztenverhalten
Es wird Mikromanagement gelebt. Zahlreiche iterative Feedback-Schleifen führen zu Demotivation und nervtötendem Email-Verkehr vor allem bei internen Aufgaben. Dokumente werden ausgedruckt, um sie auf Punkt- und Komma-Fehler zu überprüfen. Oftmals unnötig überhöhter Aufwand selbst bei kleinsten internen Angelegenheiten.
Jeder MA wird als Führungskraft definiert. Im Alltag ist dies jedoch kaum spürbar und führt faktisch zu mehr Pflichten als Rechten. Zeitbuchungen auf Projektkostenstellen wurden von meinem Vorgesetzten angezweifelt, wenn vorher nicht explizit mit ihm abgesprochen.
Von meinem Vorgesetzten wurde ich angehalten mehr Tage beim Kunden vor Ort zu verbringen als abzurechnen, nur um Präsenz zu zeigen und gleichzeitig das Projekt-Budget zu schonen. Ein Handeln, dass m.E. nicht vertretbar ist.
Interessante Aufgaben
Spannende IT-Themen sind u.a. aufgrund der fehlenden Kompetenzen im (kleinen) Mitarbeiterkreis nicht vorhanden. Gefühlt wird jedes noch so kleine und unbedeutende Projekt vom Vertriebskopf in die Organisation gekippt.
Neben der Projektarbeit gilt es zudem eine Vielzahl an internen Themen zu betreuen, die jedoch 1) in meinem Fall in keinster Weise meiner Kompetenz entsprachen, und 2) aufgrund der zuvor genannten iterativen Feedback-Schleifen zumeist im Sande verlaufen und viele Monate später wieder ausgegraben werden. Die Folge: Frust und Demotivation.
Arbeitsbedingungen
Das Office wirkt unaufgeräumt und kahl. Der in Startups heutzutage obligatorische Kickertisch ist natürlich vorhanden, macht das ganze aber nicht hipper oder cooler. Office geteilt in überaus großzügig dimensioniertes und klimatisiertes Büro der Geschäftsführung sowie unklimatisierter Bereich für die restlichen MA. Bei sommerlicher Hitze unerträglich heiß aufgrund der Lage im Obergeschoss.
Es wird ein guter ThinkCell-Laptop und iPhone gestellt. Die Nachfrage nach weiteren IT-Mitteln wird mit Unverständnis erwidert und im Feedback-Gespräch getadelt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Dokumente werden ausgedruckt, um sie auf Fehler zu überprüfen. Das ist nicht umweltfreundlich.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt unterdurchschnittlich und im Gegensatz zu eigenen Aussagen nicht marktgerecht. Bereits auf Analyst- und Consultant-Ebene sind Überstunden mit dem Gehalt abgegolten. Gehälter wurden teilweise zu spät ausgezahlt. Auslagen für Dienstreisen müssen bis Ende des nachfolgenden Monats privat ausgelegt werden. Eine Firmenkreditkarte mit ausreichend dimensioniertem Verfügungsrahmen wird nicht gestellt.
Benefits wie betriebl. Altersvorsorge, Mobilitätstickets, steuergünstige Vorteile für MA etc. werden nicht angeboten. Es besteht die Möglichkeit vergünstigt bei Urban Sports Club beizutreten und sich still an der Gesellschaft zu beteiligen (gestaffelt nach Grade).
Image
Meiner Meinung nach klaffen Anspruch und Wirklichkeit bei der Wahrnehmung im IT-Beratungsmarkt deutlich auseinander.
Karriere/Weiterbildung
Ich konnte entgegen der Aussage im Interview und aufgrund fehlender Career Tracks keine Weiterbildung wahrnehmen. Die sinngemäße Antwort aus der Geschäftsführung hierzu: "Ich hatte drei Jahre lang kein Training, na und?"...