Erfahrungen in einem chinesischem Unternehmen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die gute Lage, auch wenn es für mich ein weiter Anfahrtsweg war. Das ist aber nicht Problem des Arbeitgebers.
Die Nähe zu Geschäften und Restaurants.
Parkmöglichkeiten im Haus.
Ein eigenes Hotel, was bei Feiern genutzt werden kann. Die Kosten trägt der Arbeitgeber.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das möchte ich nicht beurteilen.
Für mich hat es halt nicht gepasst auf Dauer.
Finde mich aber in den ersten beiden Bewertungen
in vielen Punkten wieder.
Verbesserungsvorschläge
Da ich bald nicht mehr für das Unternehmen arbeiten werde, möchte ich das nicht öffentlich kommentieren. Das habe ich in persönlichen Gesprächen bereits getan.
Arbeitsatmosphäre
Wenn man sich extrem anpasst, kommt man relativ problemlos durch. Kritik ist jedoch nicht erwünscht.
Kommunikation
Es wird sehr oft und sehr viel kommuniziert. Meetings werden sehr häufig abgehalten. Mir hat es jedoch in der Umsetzung der von mir erwarteten Ziele nicht geholfen.
Kollegenzusammenhalt
Ein nicht einfaches Unterfangen. Es gibt wenige langjährige, deutsche Mitarbeiter. Diese haben jedoch schon vieles aus der chinesischen Mentalität übernommen. Der Umgang ist somit nicht einfach. Nur wenn man sich extrem zurücknimmt, ist der tägliche Umgang annehmbar. Bei den chinesischen Kollegen weiß man nie, woran man ist. Man wird mit der Zeit extrem vorsichtig und scheut das offene Wort.
Work-Life-Balance
Angenehme Arbeitszeiten. Teilweise hat man auch an chinesischen Feiertagen frei. In der Nähe viele Einkaufsmöglichkeiten. Essen kann man kostenfrei im Haus. Hier aber meist chinesisch. Aber definitiv essbar. Pluspunkt.
Vorgesetztenverhalten
Es handelt sich um 2 Vorgesetzte, einer für den Bereich Finanzen und einer für den Bereich Einkauf/Vertrieb.
Zukünftig wird es noch einen dritten Geschäftsführer geben. Die Trennung innerhalb der Bereiche ist im täglichen Umgang schwierig. Entscheidungen werden häufig revidiert. Eine klare Linie ist selten erkennbar.
Interessante Aufgaben
Als Nachfolger des vorherigen, deutschen Mitarbeiters, hat man mir Anfangs die von ihm gebrachten Kunden übergeben. Aufgrund der engen persönlichen Beziehungen, war es nicht einfach, diese Arbeit fortzuführen. Übliche kaufmännische Gepflogenheiten werden etwas anders interpretiert. Mein Vorgänger hatte schon die gleichen Probleme. Das hat mir meine Arbeit extrem erschwert. Weiterhin ist der für meinen Bereich wichtige Einkauf, von einem nicht marktkundigen Kollegen geleitet worden.
Das hat den Vertrieb extrem erschwert.
Gleichberechtigung
In der Theorie vorhanden. Die praktische Umsetzung unterscheidet jedoch zwischen Deutschen und Chinesen. Ich sollte die Position meines deutschen Vorgängers erhalten. Dies ist schlussendlich nicht passiert.
Umgang mit älteren Kollegen
Da ich mich in diesem Altersbereich bewege und die meisten Kollegen ähnlichen Alters sind, kann ich mich nicht beklagen.
Arbeitsbedingungen
Neue, relativ moderne Arbeitsplätze. Ausreichende, neu eingerichtete Büros. Ich konnte zuletzt ein Einzelbüro mein Eigen nennen. Ein großer Pluspunkt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Was ich so mitbekommen habe, ist man sehr sozial, besonders wenn es um Projekte in China geht. Man hat in der Vergangenheit wohl sogar intern Spendenaktionen für China gestartet. Wenn ich im Nachlauf jedoch über den Umgang mit meinen Vorgänger nachdenke, muss ich das extrem anzweifeln.
Gehalt/Sozialleistungen
Mir wurde bei den Einstellungsgesprächen ein höheres Gehalt in Aussicht gestellt, wenn mein Vorgänger das Unternehmen verlassen hat. Das ist nicht wie versprochen umgesetzt worden. Eventuell hat es aber auch an mir gelegen. Das kann ich nicht abschließend beurteilen.
Image
Im Stahlbereich hat das Unternehmen einen schlechten Ruf. Das hat mir meine Arbeit sehr erschwert. Wie mit meinem Vorgänger umgegangen wurde, hat sich im Markt auf meine Arbeit ausgewirkt.
Karriere/Weiterbildung
Trotz anderslautender Zusagen habe ich nicht die gleiche Position wie mein Vorgänger erhalten. Ob es an meiner Person gelegen hat, kann ich nicht beurteilen.