Oftmals mehr Schein als Sein - nötige Veränderungen werden ausgebremst
Gut am Arbeitgeber finde ich
Trotz einiger negativer Erfahrungen und Missstände, die einem erst nach genauerer Betrachtung / Zeit auffallen, ist MK ein ambitioniertes, zukunftsfähiges Unternehmen. Gerade im Bereich der Ausbildung von Nachwuchskräften wird enorm viel getan, was nicht für jeden Ausbildungsbetrieb selbstverständlich ist.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die strategische Ausrichtung des Unternehmens und die Leidenschaft mancher Mitarbeiter werden durch althergebrachtes Denken und altmodische Prozesse ausgebremst was dazu führt, dass viele Mitarbeiter um die 30 das Unternehmen nach 2 bis 3 Jahren wieder verlassen. Übrig bleiben die altgedienten Mitarbeiter, die das Unternehmen aber nicht voran bringen.
Hier sollte man dringlichst Gas geben, die vorhandene Arbeitsumgebung auf das Niveau der 2020er Jahre anzuheben, um das Unternehmen für die Zukunft auf eine stabile, beständige Mitarbeiterbasis zu stellen.
Verbesserungsvorschläge
Man sollte sich als Unternehmer nicht nur auf die Ansichten und Meinungen seiner Familienangehörigen und Freunde verlassen, sondern durchaus auch das Gespräch mit Abteilungsverantwortlichen suchen und vor allem auch deren Meinung wertschätzen, diese zumindest aber mal in Erwägung ziehen. Familienangehörige verfolgen mit Sicherheit andere Ziele als angestellte Mitarbeiter. Dies muss nichts schlechtes sein, kann aber zu einer gewissen Schieflage in der strategischen und organisatorischen Ausrichtung führen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist durchweg gut. Die meisten Mitarbeiter sind motiviert und haben Spaß an ihrer Tätigkeit.
Kommunikation
Die Kommunikation ist mangelhaft. Es wird oft lieber übereinander als miteinander gesprochen, auch wenn es viele unterschiedliche Besprechungstermine gibt. Hier sollten die geschäftsführenden Verantwortlichen mal drüber nachdenken, wie Sie die Unternehmensziele und das Erreichen derer flächendeckend und vor allem einheitlich kommunizieren.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt in den einzelnen Abteilungen scheint sehr gut zu sein, auch wenn es wie überall zu "Grüppchenbildungen" kommt. Was auffällt ist, dass oftmals Abteilung X nicht weiß, was Abteilung Y eigentlich tut, geschweige denn, dass man die Kollegen überhaupt kennt / wahrnimmt. Daran ändern auch die Firmenevents derzeit nichts.
Work-Life-Balance
Nicht ganz einfach, da man trotz Gleitzeit bei der täglichen Arbeit zeitlich recht eingeschränkt ist. Gerne wird der Betrieb um 18:00, manchmal auch schon um 17:00 abgeschlossen, so dass man kaum eine Möglichkeit hat, den Arbeitstag später zu beginnen, wenn man seine Sollzeit erfüllen will. (z.B. wegen Arztbesuch, Werkstatt o.Ä.) Meist bleibt dann nur, einen Urlaubstag dafür opfern zu müssen, die mit 28 Tagen nicht gerade üppig sind und durch Werksferien und je einen vollen Tag Heiligabend / Silvester ganz von alleine aufgebraucht werden.
Vorgesetztenverhalten
Prinzipiell sind die entscheidungsbefugten Vorgesetzten höflich, freundlich und hilfsbereit. Allerdings bedeuten die flachen Hierarchien, das kaum jemand aus dem mittleren Management auch weißungsbefugt ist und das obere Management zu 90% aus Familienmitgliedern besteht - wobei 50% derer nur schwer erreichbar sind. Das führt zu "Entscheidungsstau", was die tägliche Arbeit zum Teil enorm behindert. Auch scheinen die Familienmitglieder nicht immer die gleichen Ziele oder deren Wege dorthin zu verfolgen, so dass man schnell unter "die Räder" kommen kann - je nachdem, mit wem man es zu tun hat.
Interessante Aufgaben
Damit kann MK durchaus punkten. Die Aufgaben sind spannend und oftmals durchaus herausfordernd - was allerdings auch an der Methodik der Bearbeitung liegt, die in manchen Abteilungen noch in den 80/90er Jahren beheimatet ist.
Gleichberechtigung
Hier gibt es nichts zu bemäkeln. Egal ob Mann, Frau, alt oder jung - jeder wird gleich behandelt und wertgeschätzt - solange er / sie "nicht ausschert" und das macht, was ihm/ihr gesagt wird.
Umgang mit älteren Kollegen
Siehe Gleichberechtigung
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen unterscheiden sich zum Teil enorm. Die Produktionsanlagen stehen in einer recht alten Halle, bei den Büros gibt es sehr moderne im Neubau, aber auch recht altertümlich ausgestattete (Möbel) im alten Gebäude.
Der stets hervorgehobene Benefit des Arbeitens im freien / unter Plamen (riesiges Gewächshaus) ist Augenwischerei und wird hauptsächlich von der Familie selbst genutzt. Die Kollegen an den Maschinen haben davon gar nichts, und die Kollegen im Büro haben entweder keinen Laptop oder die Abläufe sind derart Papier lastig, dass man ohne Drucker und Ordner die Arbeit jenseits des Büros nicht ausüben kann. Selbiges gilt somit auch für das Arbeiten im Homeoffice, welches nur von einem geringen Teil der Mitarbeiter wahrgenommen werden kann.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier gibt es nichts zu bemängeln.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter und Stundenlöhne liegen durchweg im unteren Lohn-/Gehaltsniveau. Urlaubs- oder Weihnachtsgeld gibt es in der Form nicht (hier mal 100 Euro, da mal 200 Euro "Inflationsausgleich), vermögenswirksame Leistungen werden ebenfalls nicht angeboten. Dies versucht man mit der berühmten Eis Truhe zu kompensieren - blöd für den, der kein Eis mag.
Der mit nur 28 Tagen eher unübliche Urlaub wird durch Werksferien, voller Abzug an Heiligabend und Silvester sowie durch private Termine (siehe Work-Life-Balance) recht schnell aufgebraucht, so dass wenig Spielraum für die eigene Urlaubplanung bleibt.
Image
Das Image der Firma bei den Mitarbeitern ist gut - hängt aber auch mit den eigenen Ansprüchen zusammen, die man an einen Arbeitgebern hat. Über das Image nach Außen ist mir nichts bekannt.
Karriere/Weiterbildung
Zumindest mich betreffend kann ich sagen, dass man in Sachen Weiterbildung sehr viel tut und einem kaum "Steine" in den Weg gelegt werden. Das Unternehmen hat schon ein großes Interesse daran, dass die Mitarbeiter "Up to Date" sind und durch interne oder externe Schulungen auch auf dem laufenden bleiben.
Die Aufstiegschancen sind aufgrund der flachen Hierarchien eher dürftig und beschränken sich in "Titel ohne Mittel" - und ohne wirkliche Entscheidungsbefugnis.