Gute Firma um sein gesamtes Arbeitsleben dort zu verbringen, aber teilweise sehr verbesserungswürdig
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gutes Gehalt, Lockeres Arbeitsumfeld, Interessante Aufgaben und Work-Life-Balance
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die aktuelle Ausbildung! Sehr viele der Mitarbeiter haben auch bei Montblanc ihre Ausbildung gemacht, und fast alle sind sich auch über dieses Thema einig. Die Azubis werden mit vielen Dingen alleine gelassen und müssen den Großteil durch die Facharbeiter lernen. Die ersten 1,5 Jahre hält man sich in der Ausbildungswerkstatt auf, die allerdings nicht wirklich auf dem neusten stand ist. Da die Ausbildungswerkstatt Bestandteil einer anderen Produktionsabteilung ist, müssen sich die Azubis oft mit den Facharbeitern einigen wann welche Maschine frei ist und benutzt werden kann. Nach den 1,5 Jahren wandert man dann die meiste zeit durch die anderen Produktionsabteilungen bis die Ausbildung vorbei ist. Am ende hat man zwar alles mal gesehen, aber sobald man dann in seinen finalen Bereich kommt und produktiv arbeiten muss, fragt man sich schon was man die letzten 3,5 Jahre außerhalb der Schule gelernt hat. Mit der aktuellen Ausbildung würde es auch keinen unterschied machen ob es einen Ausbilder gibt oder nicht, da sowieso alles von den Facharbeitern gelehrt wird.
Nachtrag aufgrund des Kommentars der HR zur Ausbildung:
Es ist tatsächlich so das sich in den letzten Monaten bzw. Jahren in Sachen Organisation und Betreuung seitens der HR ein wenig etwas zum positiven geändert hat (z.B. ein leichtes Mitspracherecht für den finalen Einsatzort nach der Ausbildung). Mir geht es allerdings in erster Linie um das Fachliche wissen und können das vermittelt werden soll. Die Betreuung und Anfertigung von Vorrichtungen und Werkzeugen seitens der Azubis bringt leider nicht so viel, wenn sich das wissen dafür von vielen verschiedenen Personen zusammengekratzt werden muss. Nicht selten kommen von "offizieller Seite" Anmerkungen wie z.B. warum man denn immer noch nicht fertig sei, anstatt dem Azubi einfach mal zu zeigen wie es denn tatsächlich besser und schneller geht. Alles läuft nach dem Motto: "Alles bleibt, wie es ist, weil es schon immer so war". Mit den Ausbildungspaten in den entsprechenden Bereichen wird Garnichts besprochen und optimiert! Nachdem die Ausbildungspaten damals benannt wurden, ist nichts mehr passiert. Als Pate darf man allerhöchstens mal mit auf einen jährlichen Ausflug, das ist dann aber auch schon das maximum. Und als Klarstellung: Ich bin kein Azubi. Persönlich melden werde ich mich auch nicht, da in der Vergangenheit eines immer wieder bewiesen wurde: Es ändert sich sowieso nichts!
Verbesserungsvorschläge
Nicht alles durch unnötige interne Bürokratie verkomplizieren.
Arbeitsatmosphäre
Die Kollegen untereinander verstehen sich alle größtenteils wunderbar (ausnahmen gibt es ja immer). Durch manch einen vorgesetzten breitet sich allerdings öfters mal Unmut und Frustration in der Belegschaft aus.
Kommunikation
Durch ein Intranet werden viele Informationen bekannt gegeben. Abteilungsinterne Angelegenheiten werden in der Regel durch den vorgesetzten bekannt gegeben. Es gab in der Vergangenheit aber nicht nur eine Situation in der vorgesetzte entweder ungenügend, zu spät oder auch gar nicht Informiert haben.
Kollegenzusammenhalt
Auf die Kollegen ist verlass. Neue bzw. frisch ausgelernte Mitarbeiter finden in der Regel sehr schnell Anschluss und auch immer Hilfe durch erfahrende Kollegen. Streitigkeiten oder andere ähnliche Probleme sind die Ausnahme. Es gibt jedoch einen sehr kleinen kreis an Mitarbeiter, die im Beisein ihrer Kollegen sehr kritische aussagen treffen (z.B. Sexismus, Rassismus etc.). Jedoch wird seitens der vorgesetzten durch verschiedene Maßnahmen dagegen vorgegangen sobald solch ein fall ans licht kommt.
Work-Life-Balance
Viele Abteilungen haben ihr eigenes Schichtsystem. Das gängigste System ist Frühschicht mit rotierenden Spätschichten (jeder Mitarbeiter macht alle paar Wochen eine Woche Spätschicht), in manchen Abteilungen kommt auch noch Nachtschicht dazu. Der Großteil vom Urlaub soll bereits in den ersten Monaten eines Jahres verplant sein. Ein spontaner Urlaubstag zwischendurch ist eigentlich immer ohne Probleme möglich. Durch das Gleitzeitsystem kann man seine Arbeitszeiten in einem bestimmten rahmen selber bestimmen. Überstunden werden auf einem Gleitzeitkonto gesammelt, und können jederzeit durch Reduzierung der Arbeitszeit oder freie Tage wieder abgebaut werden.
Vorgesetztenverhalten
Die mir bekannten vorgesetzten haben alle einen Büroarbeitsplatz, und lassen ihre Mitarbeiter unabhängig und in ruhe arbeiten. Probleme können jederzeit angesprochen werden, aber manchmal nur mäßig gut gelöst werden. Bei manchen vorgesetzten hat man das Gefühl, man müsse auch noch seinen/ihren Job übernehmen indem man immer wieder an jede Kleinigkeit erinnert obwohl dazugehörige Sachen erst vor kurzem besprochen bzw. vereinbart wurden. Nicht selten muss man gewissen vorgesetzten einen kleinen Denkanstoß in die richtige Richtung geben.
Interessante Aufgaben
Die aufgaben variieren stark in einem bestimmen rahmen. Man hat ständig neue Herausforderungen und fühlt sich eigentlich selten unterfordert. Auch nach vielen Jahren gibt es immer wieder neue Sachen an denen man seine Fähigkeiten beweisen kann. Das einzige Manko ist die Zeitliche und kapazitäre Planung. In manchen Bereichen wird ein wenig zu viel an Personal gespart, was sich dann in form von mangelnder Arbeit in den darauffolgenden Bereichen bemerkbar macht. Bei größeren und komplizierteren Arbeiten die viel zeit benötigen, wird nachweislich von manchen vorgesetzten die eingeplante zeit drastisch reduziert. Auf nachfrage wird dann argumentiert das es ja gar nicht sein könne das dass so lange dauert. Am ende wird sich dann gewundert warum die Planung doch nicht gestimmt hat.
Gleichberechtigung
Der Produktionsstandort in Hamburg hatte nach meinem letzten stand eine Frauenquote von über 50% (ca. 60% müsste es gewesen sein). Es dauert nicht sehr lange um zu sehen in welchen Bereichen welches Geschlecht häufiger vertreten ist. Ein sehr großer Teil der Frauen arbeitet in den Büros, und der Hauptanteil der männlichen Mitarbeiter arbeitet in der Produktion. Ich habe in der Vergangenheit bereits zwei fälle mitbekommen, in denen bei neuen Anstellungen in der Produktion eine Frau gegenüber einem Mann aufgrund einer fragwürdigen Begründung bevorzugt wurde. Die Begründung durch verschiedene vorgesetzte und verantwortlichen aus der Personalabteilung war, das man so die Frauenquote in der Produktion erhöhen möchte, obwohl in diesen beiden fällen durch die weibliche Person weniger Leistung und deutlich weniger Motivation erbracht wurde. In diesen beiden fällen war dann wohl die Frauenquote wichtiger, anstatt nach Leistung zu beurteilen und potenzielle neue Mitarbeiter unabhängig vom Geschlecht auszuwählen.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden aufgrund ihrer sehr hohen Erfahrung stark geschätzt.
Arbeitsbedingungen
Es arbeitet sich niemand körperlich kaputt. Wann immer es nötig ist sind Hilfsmittel wie z.B. Kräne vorhanden. Die gesamte Arbeitskleidung wird durch die Firma gestellt und bei Beschädigungen anstandslos ausgetauscht. Durch verkomplizierter internen Bürokratie entsteht regelmäßig der Eindruck, für größere Investitionen wäre kein Geld vorhanden obwohl sie ein deutliches upgrade wäre.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Erst vor kurzem wurde die gesamte untere Etage des Firmeneigenen Parkhauses für Mitarbeiter komplett mit Ladesäulen für Elektrofahrzeuge nachgerüstet. Bei Ressourcen wie z.B. Gold und Diamanten wird sehr stark und penibel die Herkunft und die Humanitären Bedingungen der Ressourcengewinnung geprüft und beachtet. Bei angekündigter behördlicher Begehung der Produktion werden dann allerdings im Vorfeld mehrere Rundgänge gemacht, und die Mitarbeiter dazu aufgefordert verschiedene Mängel für den Zeitraum der behördlichen Begehung zu beheben die problematisch sein könnten.
Gehalt/Sozialleistungen
Es wird nach dem Tarifvertrag der IG-Metall bezahlt. Den Mitarbeitern stehen 30 Urlaubstage zu. Jedes Gehalt wird absolut pünktlich zum Monatsende gezahlt. Es werden alle Sonderzahlungen aus dem Tarifvertrag wie z.B. Urlaub- und Weihnachtsgeld gezahlt. Bis vor einiger zeit gab es für jeden Mitarbeiter eine Individuelle Leistungszulage, diese wird mittlerweile aber als pauschale (unabhängig der Leistung) für jeden gleich gezahlt .Vor Corona gab es jährlich ein paar hundert Euro Prämie, dieses Jahr jedoch deutlich mehr. Ob diese hohe Prämie zum Standard wird (vermutlich nicht), oder ob sie zukünftig wieder den wert von vor Corona hat wird sich zeigen.
Image
Die Firma hält sehr viel von sich und zeigt das auch nach außen hin. Als Mitarbeiter weiß man aber: nicht alles was glänzt ist Gold
Karriere/Weiterbildung
Nach Absprache mit den entsprechenden vorgesetzten und verantwortlichen, ist es möglich sich privat nebenbei weiter zu bilden und dann auch eine entsprechende Position zu bekommen. Da aber viele Mitarbeiter Weiterbildungen haben (Meister, Techniker usw.), sind solche entsprechende stellen sehr begehrt und daher auch schnell weg.