kein team@work
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gehalt
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Diskrepanz zwischen propagiertem Selbstanspruch und Realität könnte kaum größer sein. Dies betrifft vor allem die Arbeitsatmosphäre, an der hier bereits einige verzweiftelt sind.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist miserabel. Obwohl Morgan Lewis (zu Werbezwecken) gerne behauptet, die Kanzlei würde sich durch flache Hierarchien und eine hervorragende Arbeitsatmosphäre (Stichwort: "team@work") auszeichnen, sieht die Realität leider ganz anders aus. Hier gilt eher das alte „nach oben buckeln, nach unten treten“-Prinzip. Niemand traut sich hier, offen Kritik über die mangelnde Informationspolitik, unzureichende Mitarbeiterführung, fehlende Freiräume zum eigenverantwortlichem Arbeiten, etc., pp. zu äußern. Vielmehr wird kanzleiintern immer schön in den von den Partnern angeordneten „Kanon der Konformität“ eingestimmt. Offene Kritik wird aus Furcht vor Repressalien nur außerhalb der Kanzlei geäußert. Diese „Linientreue“ wird durchgesetzt durch eine lückenlose Überwachung der Mitarbeiter einschließlich der Einhaltung sog. „Policies“, das sind eine Fülle (DIN-A-4-Leitzordner) von schriftlichen Verhaltensregeln, die das gesamte Arbeitsleben regeln – von allgemeinen Arbeitsanweisungen bis hin zu dezidierten Kleidungsvorschriften. Diese von Überwachung und des Prinzips des „nach unten Tretens“ geprägte Atmosphäre ist denn wohl auch der Grund für die enorme Fluktuationsrate im Sekretariat und bei den Associates
Kommunikation
Es gibt wöchentliche Meetings, in denen über die aktuellen Projekte berichtet wird. Im Übrigen bleiben viele Informationen, die selbst für die Mandatsbetreuung wichtig wären, im Dunkeln. Geschäftsziele oder künftige Mandate sind natürlich "top secret".
Kollegenzusammenhalt
Aufgrund der widrigen Umstände (s.u.) haben sich kanzlei-intern einzelne Gruppierungen gebildet, die eher den Charakter einer Seilschaft oder Allianz haben. Die Zusammenarbeit mit den Kollegen ist daher OK. Die "Zusammenarbeit" mit den Partnern jedoch ist jedoch sehr "sub-optimal".
Work-Life-Balance
Das übliche Großkanzlei-Problem.... Da macht Morgan Lewis (trotz anderslautender Propaganda) keine Ausnahme.
Vorgesetztenverhalten
Arbeitsvorgaben sind häufig wenig durchdacht, ungenau und teils in sich widersprüchlich (vor allem, wenn mehrere Partner involviert sind); Erfolge werden so gut wie nie honoriert; hier besteht sehr großes Aufholpotential.
Interessante Aufgaben
Mäßig interessante Projekte. Das spannendste ist hier regelmäßig, wie man die Vorgaben der Partner einigermaßen sinnvoll umsetzen kann. Nicht nur die Arbeitsprodukte werden stringent und teilweise durch mehrere "Instanzen" überwacht, sondern auch die einzelnen Arbeitsschritte. Freiräume zum eigenverantworlichen Arbeiten sind hier zumindest auf Associate-Ebene absolute "Mangelware".
Gleichberechtigung
Hier gibt es noch SEHR viel Aufholpotential.
Umgang mit älteren Kollegen
n.a.
Arbeitsbedingungen
Wahrscheinlich die schönsten Büro-Räume in Frankfurt a.M.
Gehalt/Sozialleistungen
Super Gehalt
Image
Dank umfangreicher Marketing-Aktivitäten und einer eigenen Marketing-Abteilung ist das Image von MLB in der Wirtschaft recht gut. Das Image, das man bei anderen Kollegen in Großkanzleien genießt, sieht das teilweise etwas anders aus.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt hausinterne Weiterbildungsmassnahmen; ferner darf man ab und zu auch zu externen Schulungen.
Die Karriereleiter ist bei Morgan Lewis recht steil und vor allem kurz. Partner werden meist von anderen Kanzleien abgeworben, um so an neues Geschäft zu kommen. Die Wahrscheinlichkeit ist daher sehr groß, dass man als Associate entweder nach 3-4 Jahren aufgrund o.g. Umstände selbst kündigt oder von den Partner durch Neueinstellungen ersetzt wird oder auf einem Counsel-Posten abgestellt wird.