Die Arbeitsbedingung und Struktur sind museal!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das kollegiale Miteinander, die interessante und umfangreiche Sammlung, das Arbeiten in einem kulturell und historisch bedeutsamen Umfeld
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Schlechte Organisation, schlechte Personalführung, der schlechte Umgangston mit Angestellten, dass über Ehemalige schlecht gesprochen wird, dass das Potential der Häuser und der Sammlungen nicht genutzt wird, dass man potentielle Besucher als Banausen, als potentielle Kunstdiebe oder ähnliches betrachtet.
Verbesserungsvorschläge
Umbesetzung der Direktion, Schaffung eines Museums- und Sammlungskonzept mit dazugehöriger Marketingstrategie, vorausschauende und ökonomische Planung, Einbindung aller Mitarbeiter in die Ausstellungsplanung, Verbesserung der Kommunikation,
Arbeitsatmosphäre
Es könnte sehr schön sein, ist es aber leider nicht. Viele Mitarbeiter haben wegen dem Verhalten der Direktion resigniert. Machen Dienst nach Vorschrift oder haben innerlich gekündigt. Engagement und Kreativität werden schnell im Keim erstickt. "Haben wir schon immer so gemacht" ist Firmenphilosophie! Abteilungen oder einzelne Personen werden grundlos von der Direktion schlecht gemacht. Arbeitsteilung ist sehr unterschiedlich. Direktion kommt meist als letztes und geht als erstes, während andere dafür zurechtgewiesen werden, weshalb sie keine Überstunden machen.
Ich habe noch nie eine so schlechte Planung und Geschäftsführung erlebt. Diese "Planlosigkeit", die durch die Direktion hervorgerufen wird, führt zu unnötigen Zeitdruck für die Angestellten, die zudem für die Fehler der Direktion von dieser verantwortlich gemacht werden.
Lobende Worte oder sachliche Kritik gibt es selten.
Volontäre werden nicht wirklich ausgebildet, sondern als billige Arbeitskraft ausgenutzt. Ihre Kreativität und ihr Arbeitswille wird gerne genommen. Es gilt Learning by Doing bzw es lernen sich die beiden Volontäre immer gegenseitig an.
Kollegen unterstützen sich und heißen Neue freundlich willkommen!
Kommunikation
Ist sehr schlecht. Absprachen werden von Seiten der Direktion über Bord geworfen. Große Vergesslichkeit. Bei wichtigen Entscheidung ist Direktion nicht erreichbar. Bei Planung von Ausstellungen werden dafür wichtige Mitarbeiter nicht mit in die Planung und die Gespräche eingebunden, daraus folgt häufig großes Chaos. Vieles erfährt man erst, wenn es bereits zu spät ist. Oft erfahren Mitarbeiter Dinge über ihre eigene Arbeitsstätte aus den Medien- Das geht gar nicht!
Kollegenzusammenhalt
Zwischen den meisten Kollegen besteht ein enger Zusammenhalt. Man trifft sich auch mal gerne außerhalb der Arbeit. Viele Gespräche und der Zusammenhalt resultieren aus dem Unverständnis über das Verhalten der Direktion.
Work-Life-Balance
Es gibt Gleitzeit mit festen Anwesenheitszeiten. Man bekommt für Arzttermine oder ähnliches kurzfristig frei. Urlaub kann auch kurzfristig geplant werden. Jedoch wird gerne dieser erstmal abgelehnt und dann doch genehmigt, was ziemlich nervt und unnötig ist. Wie so häufig in Deutschland und vor allem im öffentlich Dienst gilt-Anwesenheit geht über tatsächliche Leistung- Gerade im kreativen Berufsfeld ist da noch Luft nach oben.
Von der Direktion wird erwartet außerhalb der Arbeitszeit an "Museumsevents"teilzunehmen. Bei knappen Deadlines (häufig wegen der schlechten Planung der Direktion) wird erwartet, dass man auch zuhause, ohne Entlohnung oder Zeitgutschrift, die Arbeit erledigt.
Vorgesetztenverhalten
Hier gibt es die größten Missstände. Keine Führungsqualitäten. Fehler der Vorgesetzten werden den Angestellten angelastet. Es sind immer die anderen Schuld, nur nicht die Direktion. Arbeit der Angestellten (auch der Volontäre) wird schlecht gemacht, ohne zusagen, was genau oder wie es besser gemacht werden soll. Sachliche und fachliche Kritik gibt es nicht. Direktion ist selbst nicht kritikfähig. Mitarbeiter werden lautstark angegangen, häufig vor anderen Mitarbeiter. Private Details werden vor anderen angesprochen.Vorgesetzte sprechen häufig sehr negativ über ehemalige Angestellte, vor allem über ehemalige Volontäre. Es wird hinter dem Rücken anderer sehr schlecht über Mitarbeiter gesprochen und deren Arbeit schlecht gemacht. Vor allem als neuer Mitarbeiter bekommt man das Gefühl, dass man Kollegen am besten meiden sollte (Obwohl die alle eigentlich sehr nett und kompetent sind).
Mitarbeiter dürfen oft nicht ausreden, es wird ihnen ins Wort gefallen.
Direktion ändert häufig ihre Meinung, oder erinnert sich nicht an Absprachen, wofür allerdings der Mitarbeiter verantwortlich gemacht wird.
Verhalten und Ton der Direktion ist jedoch auch gegenüber externen oft sehr schlecht.
Interessante Aufgaben
Es gibt zum Teil hoch interessante Aufgaben. Die Sammlung der Museen ist sehr umfangreich und bietet viele unterschiedliche Themengebiete. Es ist oft möglich, sich mit der Sammlung und den Ausstellungen zu beschäftigen. Es kommen immer wieder viele neue und abwechslungsreiche Aspekte hinzu.
Allerdings sind dennoch viele Aufgaben Routinearbeiten, was daran liegt, dass auch das wissenschaftliche Personal wegen dem knappen Personal viele Dinge aus Verwaltung, Technik oder Werkstatt übernehmen muss. Deswegen ist viel Büroarbeit unvermeidbar, dies ist auf die Dauer weniger spannend, als eine Tätigkeit im Museum im ersten Moment erscheint.
Gleichberechtigung
Frauen sind in der Überzahl. Werden weder besser noch schlechter behandelt als männliche Kollegen.
Umgang mit älteren Kollegen
Grundsätzlich sind die meisten Mitarbeiter älteren Semesters in der Mehrzahl. Dafür werden vor allem durch die Direktion jüngere Mitarbeiter, die aber dennoch ende 20 bis Mitte 30 sind, wie Schüler oder Azubis behandelt. Der Ausdruck "Kinder" zu diesen, wird häufiger verwendet. Es wurde auch versucht einen älteren Kollegen, der als schwerbehindert gilt, aus den Betrieb zubekommen. Dazu wurden sehr unseriöse Methoden verwendet.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsräume befinden sich zwar in zentraler Lage und in einem der historischen Wahrzeichen der Stadt, allerdings sind die Räume nicht klimatisiert. Im Winter wird es sehr kalt und im Sommer unerträglich heiß und stickig. Technik ist teilweise sehr veralten. Arbeitsplätze sind nicht besonders ergonomisch, sondern wirken eher nach günstige Marke Eigenbau. Schreibtische und Höhe der Bildschirme nicht höhenverstellbar. Schreibtischstühle auch eher eine günstige Variante. Büros, für zum Teil drei Mitarbeiter, viel zu klein. Einer hat immer die Tür direkt im Nacken und muss aufpassen, dass er diese nicht abbekommt.
Positiv ist die gut eingerichtete Küche mit Mikrowelle, Kaffeemaschine, Wasserkocher und Co. Allerdings kann es hier in der Pause sehr eng werden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Digitalisierung in vielen Bereichen noch ein Fremdwort, daher wird immer noch sehr viel Papier produziert.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Festangestellten werden nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes bezahlt. Die Eingruppierung ist bei vielen aber viel zu niedrig in Anbetracht der Tätigkeiten, die diese verrichten (müssen). Dennoch greift bei ihnen die Sicherheit des TvÖD. Die Stadt bieten eine betriebliche Altersversorgung und viele Vergünstigungen.
Volontäre sind nicht nach TvÖD bezahlt und auch nicht nach 50% Anwärterbezüge TvÖD 13, wie bei vielen anderen Museen. Volontäre erhalten auch keine Zuschläge für Sonntags- oder Feiertagsarbeit. Überstunden werden auch nicht extra vergütet. Weihnachtsgeld oder ähnliche Zahlungen existieren für Volontäre ebenso nicht. Dies ist im Vergleich gegenüber den Festangestellten eine ziemliche Ungerechtigkeit, da sie dieselbe Arbeitsleistung erbringen. Auch andere angestellten, werden als Nebenjobber oder ähnliche Konstrukte ausgenutzt, denn sie werden schlecht bezahlt, sollen aber weit über Bezahlung und vereinbarte Stunden leisten.
Image
Sowohl als Arbeitgeber als auch als Kultureinrichtung ein sehr schlechtes Image. Viele Bamberger kennen die Museen nicht einmal. Auch in der Region sowie in der Kulturszene der Region sind die Museen wenig bekannt. Vorschläge zur Imageverbesserung und neue Marketingideen werden selten unterstütz. Es wird sich zwar gewundert, warum man selbst bei den Bürgern der Stadt unbekannt ist, aber dann wird die Schuld eher auf die "ungebildeten Bürger" geschoben, als sich über Lösungen Gedanken zu machen. Für eine Welterbestadt mit hohen Touristenaufkommen, sind die Besucherzahlen viel zu gering.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen werden vom Unternehmen selten angeboten. Es besteht aber die Möglichkeit an externen Weiterbildungen jederzeit teilzunehmen. Sofern es nicht in die Zeit von Ausstellungseröffnungen fällt, wir die Teilnahme an Weiterbildungen gefördert. Leider werden von der Stadt nur ein Teil der Kosten für Weiterbildung übernommen, sodass auch Volontäre (die ja eigentlich ausgebildet werden sollen) ihre Kosten für externe Weiterbildungen teilweise selbst tragen müssen. Ansonsten werden Karrieren nicht gefördert. Es gibst keine Möglichkeit des Aufstiegs innerhalb der Museen. Volontäre werden, wie leider in vielen Museen, nur als billige Arbeitskraft eingestellt, ohne die Chance auf eine anschließende Festanstellung im Unternehmen. Es wird völlig über dem Bedarf ausgebildet, da keine weiteren wissenschaftlichen Planstellen existieren.