Durch mangelnde Personalarbeit werden viele Chancen vertan und viele Mitarbeitende sind frustiert
Verbesserungsvorschläge
Dringend ein Personalmanagement etablieren, welches die jeweiligen Projektleiter*innen aktiv und kompetent unterstützt. Die Projektleiter*innen brauchen selbst Fortbildung in Sachen Projektmanagement und Personalarbeit. Aber es kann auf keinen Fall dabei bleiben, dass sie diesen Job ganz alleine machen müssen. Sie brauchen professionelle (!) Unterstützung durch ein Backoffice bzw. eine konstruktiv arbeitende Verwaltung.
Es muss eine Feedbackkultur etabliert werden, die es auch möglich macht, anonyme Hinweise zu geben.
Arbeitsatmosphäre
Fairness und Vertrauen stellen sich zwischen Mitarbeiter*innen und Leitungsebene eher nicht ein, da gibt es zu viele undurchsichtige Entscheidungen. Es entsteht immer wieder der Eindruck, es gäbe "Seilschaften".
Kommunikation
Regelmäßgige Meetings auf Ebene der Bereiche und auf der Gesamtebene. Haben aber eher den Charakter einer Vorlesung - es gibt keinen Austausch und keinen Dialog. Es gibt keinen Ort für konstruktive Kritik und Diskurs.
Kollegenzusammenhalt
Viele Mitarbeitende sind hoffnungslos überlastet: überwiegend befristete Teilzeitstellen, zu viele Aufgaben, zu knappe Termine, zu enge Budgets, zu wenige Kolleg*innen, zu viele unbesetzte Stellen, zu wenig Unterstützung durch die Vewaltung, zu viele kurzfristige Extras "von oben". Unter Kolleg*innen hilft man sich aus und ist solidarisch - das wird immer wieder sehr gelobt. Unterm Strich aber wird klar, das das gesamte System toxisch ist. Was mir wirklich gefehlt hat, ist die Zeit für einen fachlichen Austausch. Letzlich war ich Einzelkämpfer*in - darunter leidet die Qualität der Forschung und auch das persönliche Wachstum.
Work-Life-Balance
Durch die hohe Belastung leidet auch die Balance. Oft bin ich sehr gestresst nach Hause gegangen, habe lange gebraucht um mich zu entspannen, habe unruhig geschlafen und war insgesamt sehr frustriert.
Vorgesetztenverhalten
Auf der Ebene der Projektleitung gut (gibt sich viel Mühe), aber ab der Ebene der Forschungsbereiche und der Geschäftsführung definitv nicht angemessen. Es wird viel über Strategie gesprochen, diese ist im Alltag aber nicht erkennbar. Entscheidungen werden ohne Mitsprache der fachlichen Kolleg*innen getroffen und bleiben oft kryptisch.
Interessante Aufgaben
Das Potenzial für interessante Aufgaben ist riesig, wird aber bei Weitem nicht ausgeschöpft. Durch die schwierige Personalsituation habe ich mich oft in der Situation wieder gefunden, dass ich sehr viel Zeit für (einfache) Aufgaben des Tagesgeschäftes aufgewendet habe, für die ich definitiv überqualifiziert war (bzw. für die mir sämtliche Erfahrungen fehlten). Delegieren war nicht möglich. Dann fehlt die Zeit für das Eigentliche und Wesentliche und vor allem für das Spannende. Für eine Forschungseinrichtung keine gute Ausgangssituation, das ist hochgradig ineffizient.
Gleichberechtigung
Da es generell nur sehr wenige Aufstiegschancen gibt, kann die Gleichberechtigung kaum bewertet werden. Subjektiver Eindruck: Viele (junge, idealistische) Frauen als befristete Mitarbeiterinnen, viele (ältere) Männer in den festen Positionen.
Arbeitsbedingungen
Lärmpegel und Schall in den 6-Meter hohen Altbaubüros unangenehm,
ich hatte einen alten Laptop der mich in den Wahnsinn getrieben hat
Gehalt/Sozialleistungen
Pünktliche Bezahlung nach Tarif
Image
Image nach außen offenbar besser
Karriere/Weiterbildung
Keine systematische und aktive Personalarbeit, keine Angebote zur Entwicklung und beruflichem Aufstieg