Mehr Schein als Sein
Gut am Arbeitgeber finde ich
Top Kollegen, interessante Projekte, Abwechslung
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
hypokritische Kultur, fehlende Dankbarkeit
Verbesserungsvorschläge
Lasst euren Worten endlich Taten folgen.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist meistens sehr gut. Die Kollegen verstehen sich auch über die Units hinaus und pflegen Freundschaften. Vorgesetzte und Führungspersonen scheinen jedoch vorwiegend danach ausgewählt zu werden, wie gut sie Mitarbeiter klein halten können. Entscheidungen sind selten transparent und Mitarbeiter werden häufig eher als Zahlen auf dem Papier, als als kreative Persönlichkeiten betrachtet. Sehr hohe Kompetenzen vieler Mitarbeiter werden zu wenig wertgeschätzt und als zu selbstverständlich gesehen. Dadurch hat die Firma seit Jahren eine sehr hohe Fluktuation, möchte aber ihre eigene Verantwortung hier nicht wahrnehmen und schiebt es immer wieder auf andere Gründe. Viele Überstunden ohne Ausgleich werden als genauso selbstverständlich gesehen wie ein verschwenderischer und undankbarer Umgang mit herausragenden Talenten.
Kommunikation
Mehr Transparenz wird immer wieder thematisiert wird, findet aber nicht statt und wird vorgetäuscht.
Die Außenkommunikation der Firma ist unpassend. Man bewirbt sein eigenes Unternehmen damit, innovativ und zukunftsorientiert zu sein, sich den Themen Klima- und Gender-Neutralität zu widmen. Dabei handelt es sich bisher um reines Marketing, denn in der Agentur selbst schiebt man diese Themen ganz konservativ schon viel zu lange vor sich her und ändert entgegen dem Firmen Slogan nichts oder nur wenig, vor allem aber viel zu langsam für eine doch eher kleine Firma.
Kollegenzusammenhalt
Man versteht sich gut und die meisten Kollegen sind sehr nett zueinander. Das Café als Zusammenkunftsort trägt einiges dazu bei.
In manchen Units ist interner Konkurrenzkampf das täglich Brot, in anderen weniger, dafür „kämpfen“ die Units untereinander und arbeiten nur wenig miteinander. Jeder kocht sein eigenes Süppchen.
Work-Life-Balance
42 Stunden Woche + unbegrenzte Anzahl an Überstunden mit fehlendem Plan, wie damit umzugehen ist. Mitarbeiter müssen darum kämpfen, Überstunden ausgleichen zu können und haben nicht immer Erfolg damit.
Vorgesetztenverhalten
Man hat den Eindruck, dass Vorgesetzte dazu angehalten werden, ihre Mitarbeiter einerseits klein zu halten, andererseits den größtmöglichen Output aus ihnen herauszuholen. Vielleicht werden sie auch von vornherein nach diesen Eigenschaften ausgewählt.
Interessante Aufgaben
Die Projekte mit hochkarätigen Kunden sind interessant und abwechslungsreich. Den Mitarbeitern wird viel Eigenverantwortung übertragen. Größere Projekte sind allerdings in vielen Fällen unterbesetzt und werden auch nach jahrelanger Erfahrung nicht gut kalkuliert.
Gleichberechtigung
Nach außen wirbt man mit Gender Equality, in der Umsetzung ist bisher nichts zu merken.
Umgang mit älteren Kollegen
Das Alter scheint keine große Rolle zu spielen.
Arbeitsbedingungen
Gutes Equipment erfordert einiges an Gesprächen und Kämpfen. Je höher man in der Pseudo-Hierarchie steht, umso einfacher kommt man an gutes Arbeitsmaterial heran. Die Grundausstattung könnte auf jeden Fall besser sein.
Home Office machte zu Beginn der Pandemie einige Probleme, hat sich dann aber gut etabliert und wird hoffentlich beibehalten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Man legt viel Wert auf Umweltbewusstsein und verfolgt hier auch einen Plan. Wie das ganze in der Umsetzung aussehen wird oder ob es nur bei einem Plan bleibt, wird sich zeigen.
Gehalt/Sozialleistungen
In Führungspositionen sind die Gehälter wahrscheinlich den Anforderungen der Mitarbeiter entsprechend. In niedrigeren Positionen erscheinen die Gehälter eher dürftig im Vergleich zu den herausragenden Leistungen.
Image
Die Firma hat nach außen ein sehr gutes Image, weshalb sich trotz hoher Fluktuation immer wieder neue und gute Leute finden.
Es stellt sich die Frage, wie lange das noch so sein wird, wenn man nicht endlich Änderungen vornimmt. Es gibt viel zu oft Wechsel von Mitarbeitern, die entweder nach kurzer Zeit ausgelaugt die Firma verlassen oder aufgrund von Unliebsamkeit gekickt werden, was immer in den Mitarbeitern selbst begründet wird und nicht an dem Unternehmen oder dessen hypokritischer Kultur. Wir lange geht das noch gut?