Für ein psychotherapeutisches Unternehmen überraschend unempathisch und unsozial
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das MVZ befindet sich in zentraler Lage, die zu behandelnden Patient*innen kommen mit vielfältigen Störungsbildern, man kann sehr selbstständig arbeiten, Home-Office ist zu Teilen möglich.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Unprofessionelles Verhalten seitens der Vorgesetzten auf sehr vielen Ebenen, dass zu einer von Angst und Druck gezeichneten Arbeitsatmosphäre führt.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist geprägt von Druck: genug Stunden machen, auch spontane Ausfälle ausnahmslos nach besetzen (da sonst gedroht wird, diese vom Gehalt abzuziehen), auf keinen Fall krank oder kindkrank werden. Falls doch, muss man damit rechnen, ein "Mitarbeitergespräch" ausgesetzt zu bekommen, in dem Druck ausgeübt wird. Die meisten versuchen, sich still zu verhalten, um nicht ins Visier zu gelangen.
Kommunikation
Oft verzögert, kurz angebunden.
Neben Emails auf den Arbeitsmailaccount erreichen einen auch immer wieder Nachrichten auf die private Email oder per Whatsapp.
Die Kommunikation ist inhaltlich sachlich und freundlich, solange man pariert und sich unterwirft. Sobald man aber Kritik äußert oder Grenzen setzt, kippt die Stimmung und der Ton.
Kollegenzusammenhalt
Tolle Kolleginnen, die loyal, wertschätzend und sehr unterstützend sind. Allerdings immer hinter verschlossenen Türen. Offen werden die Missstände nicht kommuniziert (da jede*r eine negative Reaktion fürchtet).
Work-Life-Balance
Arbeitszeiten individuell und flexibel verhandelbar. Therapieanträge müssen aber meist außerhalb der Arbeitszeit erstellt werden, da die Bürozeit dafür nicht ausreicht.
Urlaube werden teilweise nicht genehmigt.
Vorgesetztenverhalten
Hochgradig auffällig. Zu Beginn freundlich und nett. Sobald man sich nicht nur angepasst und still verhält und für sich einsteht, krank oder kindkrank wird (im absolut normalen Umfang), kippt die Stimmung. Es wird massiv Druck ausgeübt, drohender Ton, in Konflikten erfolgen persönliche Angriffe.
Die tatsächliche inhaltliche Arbeitsleistung wird nicht gewürdigt.
Interessante Aufgaben
Vielfältige Störungsbilder und interessante Arbeit, dies ist aber ganz unabhängig von der Arbeitgeberin zu bewerten.
Gleichberechtigung
Ungleiche Gehälter, nicht durchsichtig, obwohl es zu Beginn hieß, dass alle gleich verdienen.
Außerdem herrscht eine eher mütterfeindliche Atmosphäre, auf kindkrank wird abwertend und mit Druck reagiert.
Arbeitsbedingungen
Sehr sterile aber neuwertige Räumlichkeiten. Baustelle vor der Tür, daher viele Räume lärmbelastet. Es gibt nicht für jede*r ein eigenes Büro. Home-office ist zu Teilen möglich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Keine besonderen Maßnahmen.
Zum sozialen Gefüge intern: Es wird nach außen/zu Beginn versucht das Bild zu vermitteln, dass es einen Zusammenhalt, ein Team gibt und Selbstfürsorge wichtig ist. Nach und nach bröckelt die Fassade aber. Bei Konflikten wird das Team seitens der Vorgesetzten gespalten und es wird klar gemacht, dass die Zahlen und der eingebrachte Gewinn das Einzige sind, was zählt und worauf Wert gelegt wird. Man wird beschämt, um zu funktionieren.
Gehalt/Sozialleistungen
Ungleiches Gehalt. Grundsätzlich vergleichbar mit anderen MVZs.
Image
Nach außen cleaner Eindruck. Hinter verschlossenen Türen wird viel über die Missstände und schlechte Atmosphäre gesprochen.
Karriere/Weiterbildung
Fortbildungen werden nicht unterstützt. Supervision wird teilweise gezahlt.