Mehr Schein als Sein
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre ist zum Teil sehr gezwungen. Es gab Laptops und Sitzsäcke, die sich jedoch als Farce herausstellten, weil man als Texter (der man letztendlich war) nicht in Sitzsäcken arbeiten kann. Es gab regelmäßig Team-Lunches, die von einer sehr angespannten Atmosphäre geprägt waren. Vieles war mehr Schein, als Sein.
Kommunikation
Kommunikation fand unter Kollegen durchaus statt, zwischen den Chefs und der Belegschaft hingegen kaum.
Kollegenzusammenhalt
Die Zusammenarbeit zwischen den Kolleginnen und Kollegen war größtenteils sehr angenehm, jedoch zährt der Arbeits- und Zeitdruck doch sichtlich und führte bisweilen zu einer gereizten Stimmung. Auch gibt es Kollegen, die "Primus inter pares" sind, offebar aufgrund persönlicher Beziehungen zu den Chefs, was sie sich auch anmerken lassen.
Work-Life-Balance
Für ein Startup, welches sich ein lockeres und jugendliches Image gegeben hat, sind die Arbeitszeiten sehr streng. Wer nur fünf Minuten nach 9 kam, wurde schief angesehen. Das führte dazu, dass alle etwas früher kamen. Punkt 9 wurde dann stillschweigend in die Tasten gekloppt. Dafür war der Feierabend um 18 Uhr eher optional: Wer pünktlich ging, erntete nicht nur missbilligende Blicke der Chefs (oder sogar entsprechende Gespräche), sondern auch der KollegInnen, die sich teilweise durch ihre unbezahlten Überstunden überboten. Auch sonst war Flexibilität eher ein Lippenbekenntnis: Die sanfte Ankündigung, um 17 Uhr wegen eines Arzttermins gehen zu wollen, wurde seitens der Vorgesetzen dahingenend quittiert, man müsse sich dafür dann eben Urlaub nehmen. Flexibilität und vor allem Sensibilität sehen anders aus.
Vorgesetztenverhalten
Entgegen des Selbstbildes des Unternehmens sehr "von oben herab", die Vorgesetzten sehen sich m.E. eher als Investoren denn als wirkliche Mitarbeiter. Die Welt des Angestellten scheint ihnen bisweilen völlig fremd zu sein.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben waren vielfältig - und je nach Auftraggeber auch interessant. Dennoch drehte es sich größtenteils ums Erstellen von SEO-Content.
Umgang mit älteren Kollegen
es gibt keine älteren Kollegen.
Arbeitsbedingungen
Der Job ist weniger Projektmanagement denn vielmehr stumpfes Content Erstellen. Die festgelegten Margen und Deadlines müssen eingehalten werden, selbst wenn die Studenten und Freelancer nicht genügend liefern. In der Realität hieß das, dass die Mitarbeiter größtenteils selbst getextet haben, da es einfach nicht genügend (gute) Texte der Studenten gab. Es blieb so das Gefühl, einfach als billiger Texter zu arbeiten.
Gehalt/Sozialleistungen
Als Praktikant gab es einen mittelmäßigen Lohn - nicht sehr wenig, aber auch weit entfernt vom Mindestlohn. Sozialleistungen gabs garkeine.
Image
Das Image als Startup wird gepflegt und steht bisweilen über der Realität.
Karriere/Weiterbildung
Die hohe Fluktuation zeigt, dass es eher ein Durchgangsbahnhof ist. Es sei denn, man ist einer der oben genannten Privilegierten.