Schnelles und anhaltendes Karusell bei den neuen Führungskräften ab 2015
Arbeitsatmosphäre
Immer wieder neue Vorgesetzte (wegen Führungskräftekarusell und mehrfachen Umstrukturierungen), die gegen die Hinweise der bisherigen Führungskräfte ihre Ideen strikt durchsetzten, mutmaßlich um sich zu profilieren. Dadurch gingen einige bewährte Erungenschaften unwiederbringlich verloren, und kam es zu einigen spürbaren Rückschritten. Eine tatsächliche Zusammenarbeit mit den neuen Vorgesetzten fands mehrheitlich nur laut offiziellen Ergebnispapieren und auf Präsentationen statt, die von diesen Vorgesetzten erstellt oder genehmigt wurden.
Kommunikation
Kommunikationsfluss hatte sich in den letzten Jahren verringert. Die Infoweitergabe wurde oftmals abhängig von der Mitwirkung des nächsten Vorgesetzten. Im Gegenzug entwickelte sich phasenweise ein unangenehmer, informeller Kommunikationsfluss, der von Gerüchten und Spezlwirtschaft lebte. Die Aufsplittung der Fach-Zuständigkeiten auf mehr Abteilungen als früher erhöhte das Informationsdefizit, teilweise kam es zu Informationskollisionen.
Kollegenzusammenhalt
Man hatte sich früher bei Problemen oder Personalausfällen gegenseitig wirklich kompromisslos (und auf kurzem Dienstweg) ausgeholfen. Im Laufe der mehrfachen Umstrukturierungen ist dies jedoch spürbar zurückgegangen, zuletzt entfallen.
Work-Life-Balance
Arbeitszeitgestaltung ist in den letzten Jahren einfacher und besser geworden.
Vorgesetztenverhalten
Management durch bloßes Anweisen stand bei einigen Vorgesetzten stark im Vordergrund (d.h. Entscheidungsprozesse wenig nachvollziehbar oder weiter vermittelbar).
Interessante Aufgaben
Die zunehmende Aufsplittung der Fach-Zuständigkeiten ging zulasten der Ausgestaltung und Attraktivität des eigenen Aufgabenbereiches. Die damit einhergehende Einbindung zusätzlicher Entscheidungsträger behinderte zunehmend schnelle und zielgerichtete Maßnahmenentscheidungen.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Führungskräfte wurden zunehmend durch jüngere Kräfte sowie Quereinsteiger ersetzt. Da manche dieser Personalentscheidungen wieder schnell korrigiert wurden (mussten), beschleunigte sich das Personalkarusell.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Löhne und Gehälter wurden leistungsorientiert ausgestaltet, soweit dies die Spielräume der Tarif- und Gehaltsstrukturen zuließen. Gute Leistung versuchte man zu honorieren. Allerdings war das allgemeine Entgeltniveau - branchentypisch - im Vergleich zu anderen Branchen eher niedrig. Sozialleistungen sind in den letzten Jahren eingeführt worden, aber noch immer zu wenig im Vergleich zu manchen Wettbewerbern und anderen Branchen.
Image
Früher sehr hohe Identifizierung der Mitarbeiter mit dem Unternehmen. Die Wechsel und Umstrukturierungen haben sich jedoch deutlich negativ bemerkbar gemacht. Das reine Jobdenken stand zuletzt häufig im Vordergrund.
Karriere/Weiterbildung
Die formal eigentlich geschaffenen Möglichkeiten wurden faktisch zu selten gelebt oder genutzt. Ohne Vorgesetztenunterstützung war eine Weiterbildung und -entwicklung in der Regel nicht möglich. Diese wurde aus Angst vor dem Verlust eines guten Mitarbeiters an andere Abteilungen/Bereiche deshalb nicht gewährt. Viele gute Kräfte sahen deshalb bessere Entwicklungsmöglichkeiten nur in einem Wechsel.