Mit jedem Tag der Dankbarkeit, sinkt der Bedarf zu kritisieren.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich habe einen sicheren Job. Wir sind gut durch die Krise gekommen. Ja, es ist nicht alles perfekt, aber ich weiß, dass es bestimmt auch schlechter geht.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das Gefühl, dass man sicher immer weiter voneinander entfernt. Man möchte keine Nummer sein. Nicht einer von vielen. Ja, wir sind ein Wirtschaftsunternehmen, aber muss man mir das Gefühl geben, dass ich nur dazu gut bin, um Umsatz zu erwirtschaften? Ich verbringe mein halbes Leben hier und bin oft nicht mal ein "Hallo" wert.
Verbesserungsvorschläge
Mal wieder zurück an die Basis. Vielleicht mal wie bei Undercover-Boss in die Teams gehen, um zu sehen wie es an der Front ist. Nicht immer nur alles aus der Vogelperspektive beobachten, sondern aus dem Kern. Wie will man Probleme lösen, wenn man die Materie nicht kennt? Ansonsten wieder ein bisschen menschlicher werden. Wir wollen keine Konzertstrukturen, werden aber immer unpersönlicher und anonymer.
Arbeitsatmosphäre
Ist die Atmosphäre herausragend? Nein. Ist sie gut und kommt man gerne zur Arbeit? Ja. - In der heutigen Zeit weiß man nie wo man landet. Vieles ist schnelllebig, die aktuelle Gesellschaft eher unverbindlich und auf das eigene Wohl bedacht. Baut man sich seinen Kreis an Vertrauten auf, kann man dennoch eine gute Zeit haben. Auch auf der Arbeit.
Kommunikation
Es läuft wie es läuft. Die wichtigsten Dinge werden, sofern man daran denkt, über eine interne Mailbox kommuniziert. Diese lesen aber auch nicht alle. Viele Dinge werden aber auch in kleinen Kreisen besprochen und geraten niemals ins große Team. Hier ist Luft nach oben.
Kollegenzusammenhalt
Wer Wind sät, wird Sturm ernten. Manche Kollegen denken, dass sie mit ihrer Art über anderen stehen. Andere wiederum nehmen einen gar nicht wahr. Man hat aber auch häufig das Gefühl, dass man es manchen Leuten, egal wie, sowieso nicht recht machen wird. Hier geht Qualität der Kollegen definitiv vor Quantität.
Work-Life-Balance
In ausgesuchten Bereichen wahrscheinlich besser als in anderen. Aber so ist das in einem Schichtbetrieb. Wer sich im Lager bewirbt und Home-Office erwartet, darf nicht verwundert sein, wenn diese Wünsche nicht erfüllt werden. Wenn ich andere Bewertungen sehe, ist dies oft meckern auf höchstem Niveau. Besser geht's immer, aber schlechter eben auch.
Vorgesetztenverhalten
Hier ist definitiv Luft nach oben. Führungskreis ist klein und überschaubar. Eigentlich sollte es dadurch, dass alle Personen auf "engstem Raum" zusammen sind flache Hierarchien geben. Leider hat man oft das Gefühl, dass man eben nur besonders ist, wenn man es auf die sogenannte Teppich-Etage schafft. Persönliche Empfinden und Stress merkt man den Leuten sofort an. Wenn etwas gut läuft hingegen nicht. Es braucht nicht immer mehr Geld, damit sich Leute wohlfühlen. Ein nettes Wort, das Gefühl beachtet zu werden und mehr zu sein als nur irgendein Packer, das wäre schon ein Anfang.
Interessante Aufgaben
Es ist jetzt nicht der Traumjob schlechthin, aber es ist immerhin keine stupide Fließbandarbeit. Wie erwähnt, besser geht wahrscheinlich immer, schlechter aber auch.
Gleichberechtigung
Eine vorhergehende Bewertung merkte es schon an: in manchen Bereichen genießt man definitiv deutlichere Vorteile als in anderen. Verkostungen, Muster, Reisen, Messen, Ausflüge, Events. Manche Dinge werden nur ausgewählten Personen ermöglicht. Tragen nicht alle zum Erfolg bei? Da ist es schade, dass man an vielen Stellen zu spüren bekommt eben "nur" normaler Mitarbeiter zu sein. Davon ab, gibt es für den Großteil aller Mitarbeiter aber auch Angebote die alle nutzen können. Die Kantine oder vergünstigten Eintritt in den MoviePark als Beispiel ist für alle ein Vorteil.
Umgang mit älteren Kollegen
Kann nichts negatives sagen. Wir beschäftigen Mitarbeiten von ganz jung (in der Ausbildung) bis "ganz alt". Ein Mitarbeiter arbeitet als Rentner noch und unterstützt den Techniker. Ansonsten gibt es viele Kollegen die schon lange im Unternehmen sind. Es macht den Eindruck dass diese gerne hier sind und keine Nachteile gegenüber jungen Leuten haben.
Arbeitsbedingungen
Im Sommer ist es in manchen Bereichen brütend warm, im Winter muss man mit dicker Jacke in der Kantine sitzen. Es gibt teilweise kein Tageslicht. Aus Sparmassnahmen werden Lampen ausgestellt. Wenn es regnet, werden Eimer aufgestellt, weil es durch die Decke tropft. Umkleideräume sind gefühlt von 1860 und die Spinde teilweise so alt, dass sie unter Denkmalschutz stehen. Neuster Stand der Technik? Naja, wenn nicht mal alle die gleiche Software nutzen und man untereinander nicht arbeiten kann, darf man sich gerne fragen ob das zeitgemäß ist.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Bewertung rührt definitiv eher vom sozialen als vom Umweltaspekt. Das Unternehmen unterstützt lokale Einrichtungen wie eine Förderschule oder die Tafel. Manchmal werden auch Spendenaktionen ist Leben gerufen.
Gehalt/Sozialleistungen
Weniger als Branchendurchschnitt. Zum Leben zu wenig, zum sterbén zu viel. Ja, es gibt ein 13. Gehalt, aber bricht man das aufs Jahr runter, liegt man damit auch nur unwesentlich besser.
Image
Niggemann präsentiert sich auf sozialen Medien als modernes und innovatives Unternehmen. Man würde sich wünschen, dass diese Botschaft auch Früchte trägt. Aktuell möchte man ein lahmes Pferd nochmal fürs Rennen fit machen. Aber wenn nicht alle mitziehen, wird das nicht funktionieren.
Karriere/Weiterbildung
"Früher war mehr Lametta!", trifft es an dieser Stelle wohl ganz gut. Es gab Zeiten in denen es interne Lernangebote gab. Von Kollegen für Kollegen. Es gab Zeiten, in denen externe Personen auch mal Seminare gemacht haben. Mit Glück hat man dafür mal einen Platz bekommen. Heute aber gibt es kaum noch interne Weiterbildung. Tolle Seminare oder besondere Fortbildungen werden nur ausgesuchten Personen ermöglicht.