Unternehmen mit Potential. Umsetzungsschwach ohne langfristige Strategie und konsequenter Führung.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Früher die Regionalorganisation und die hohe Eigenverantwortlichkeit. Zuletzt, aufgrund der zunehmenden Planlosigkeit in der Führung und dem daraus folgenden täglichen Aktionismus seitens der Gruppe, gar nichts mehr. Es ist völlig klar, dass der nächste Vorstandsvorsitzende ein erfahrener Sanierer sein wird, der das Unternehmen grundlegend neu ausrichten und restrukturieren, oder auch nach 3 Jahren seinen/ihren Hut nehmen wird.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Mangelhafte Entscheidungskompetenz in der Gruppe. Oft völlig unklare Verantwortlichkeiten zwischen Gruppe und Region. Kein wirklicher Plan oder Strategie zur langfristigen Entwicklung des Unternehmens (abseits von bunten Aufsichtsratsfolien) gepaart mit mangelhaftem Durchhaltewillen eine Strategie auch mal über 2-3 Jahre umzusetzen. Völlig unrealistischer Fokus auf eine EBIT-Marge aus alten Zeiten, die aufgrund des Wandels im Markt (E-Mobilität, Wegfall Fasten, hoher Preiswettbewerb im Fluid, Rohmaterialkosten, etc.) realistisch nie wieder erreicht werden wird. Leider wurde und wird dies nicht offen kommuniziert, sondern man belügt sich über alle Hierarchieebenen mit unrealistischen Margen bei neuen Angeboten und Scheinwachstum im Budgetprozess selbst. Es gibt zudem die Kultur, dass Budgets ab dem 1. März niemanden mehr interessieren, sondern nur noch der letzte Forecast zählt. Das führt natürlich dazu, dass die Organisation mit jedem Forecast in 10 kleinen Schritten Ergebnis abmeldet. Leider hat sich diese Unkultur über Jahre in sämtlichen Köpfen eingenistet und es wird sehr schwer sein das je wieder zu ändern.
Verbesserungsvorschläge
Das Unternehmen hat den Anschluss eigentlich schon verpasst. Es hatte viel Potential und verfügt im FLUID Bereich über sehr gute technische Expertise. Man ist strategisch aber schlecht aufgestellt und wird das in den nächsten Jahren auch nicht kurzfristig ändern können. Der Fasten-Bereich wird aufgrund der Abhängigkeit vom Verbennungsmotor stark schrumpfen und notwendige Restrukturierungen wurden/werden verschleppt. Der Fluid-Bereicht hätte enormes Wachstumspotential, jedoch wurden Entscheidungen über zusätzliche Investitionen/Standorte nicht getroffen, weil man ein realistisch nicht erreichbares Ergebnis nicht gefährden wollte. Im Ergebnis ist man nun weder wettbewerbsfähig, noch verfügt man über den notwendigen globalen Footprint und Technologie, um als Lieferant für globale Volumen-E-Plattformen infrage zu kommen. Wettbewerber sind da deutlich weiter und haben in den letzten Jahren massiv investiert. Wassermanagement wird auch in Zukunft reines US Geschäft bleiben, weil für größere in Europa/Asien notwendige Aquisitionen schlicht die Mittel fehlen. Eine realistische Gesamtstrategie und deren Umsetzung sind daher dringend erforderlich, wenn man kein Übernahmekandidat werden will.
Arbeitsatmosphäre
Innerhalb der Region sehr gut. Zwischen Region und Gruppe eine Katastrophe.
Kommunikation
Innerhalb der Region sehr gut. Zwischen Region und Gruppe eine Katastrophe.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb der Region befriedigend. Zwischen Region und Gruppe eine Katastrophe.
Vorgesetztenverhalten
Innerhalb der Region sehr gut. Seitens der Gruppe sehr viel Politik und insgesamt eher schlecht.
Arbeitsbedingungen
In Deutschland mehrheitlich alte Büros ohne Klimaanlagen. Besprechnungszimmer sind Mangelware. Das Unternehmen investiert zu wenig in die Attraktivität des Arbeitsplatzes. Gut finde ich die große Offenheit gegenüber Homeoffice.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gib bis heute keine Möglichkeit ein E-Auto am Arbeitsplatz zu laden. Zum Quartalsende werden hektisch irgendwelche Umwelt-KPI's zusammengebastelt - ein wirklich gelebtes Umweltbewusstsein gibt es kaum.
Gehalt/Sozialleistungen
Industrieüblicher Durchschnitt. Aufgrund der völlig unrealistischen Budgetplanung mit EBIT-Zielen aus vergangenen (besseren) Zeiten, kann der Jahresbonus allerdings realistisch nicht erreicht werden und wurde in den vergangenen Jahren auch stets weit verfehlt und das nicht nur wegen Corona. Führungskräfte sollten sich daher bewusst sein, dass der Bonus nur auf dem Papier existiert und die tatsächliche Erreichung weit unterhalb 100% liegt. Zudem werden Führungskräfte in der Gruppe gegenüber denjenigen in der Region oder den Standorten bevorzugt, weil deren Erreichnungsrisiko über die drei Regionen gestreut wird. Das ist ungerecht und wird von Führungskräften der Region und der Standorte auch offen negativ gesehen.
Image
Außerhalb von Maintal gar kein Image, weil Dritte das Unternehmen mit den bekannteren Lebensmittelmärkten verwecheln. Im Lebenslauf kann man mit dem Namen "Norma" eher nicht beeindrucken. Aber auch in der Branche ist Norma im Bereich der Fluid-Systeme eher ein kleinerer Spieler mit geringem Bekanntheitsgrad. Das ist sehr schade, denn technisch verfügt Norma dort über hohe Kompetenzen.
Karriere/Weiterbildung
Früher gut, entsprechende Programme wurden mit Corona 2020 eingestellt und nicht wieder gestartet.