Tiefer Fall von hohem Ross
Gut am Arbeitgeber finde ich
Dass viele langjährige Kollegen mit Herzblut dabei sind, und dass man zu vielen alten Kunden ein sehr gutes persönliches Verhältnis hat. Wenn man mehr Wert darauf legen würde statt auf Gewinnmaximierung, würde auch die gesamte Zufriedenheit steigen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es ist einfach schade was aus dem Unternehmen wurde, weil es viele Jahre ein guter Arbeitgeber war.
Die einzige klare Linie scheint das Übergehen von Mitarbeitern geworden zu sein, der Mensch ist in den Hintergrund gerückt und es gilt das typisch US amerikanische Verkaufen als Königsdisziplin.
Verbesserungsvorschläge
Alles in allem arbeitet die Nova Biomedical GmbH noch immer so als wäre sie eine Firma mit 10 Leuten, obwohl es mittlerweile fast 40 sind. Interne Projekte werden nicht geplant sondern einfach irgendwie gemacht, und wenn es sein muss einfach immer wieder verlängert. Bei externen Projekten werden die Kunden mit Zeitrahmen geködert die nur mit Überstunden gehalten werden können. Der Außendienst arbeitet oft an den Kapazitäten vom Innendienst vorbei.
Es ist einfach schade was aus dem Unternehmen wurde, weil es viele Jahre ein guter Arbeitgeber war.
Arbeitsatmosphäre
Beim Lesen der Bewertungen sollten potenzielle Bewerber vor allem darauf achten, ob sie vom Innendienst oder Außendienst kommen, und wann sie erstellt wurden. (Nova ist übrigens kein Familienunternehmen. Auch nie gewesen.)
Mit dem seit knapp 5 Jahren regierenden Management wurden nicht nur nicht nachvollziehbare Entscheidungen eingeführt, sondern auch die höchste Fluktuationsrate die ich je in einem Unternehmen erlebt habe.
Nova Biomedical als Unternehmen insgesamt würde ich nicht einmal als schlecht beurteilen, wohl aber die Hire & Fire Mentalität und die geschäftlichen Entscheidungen, die oftmals eher schädigend als wachstumsbezogen sind.
Die Atmosphäre wird unter Druck schnell toxisch da sich in vielen Abteilungen jeder selbst der Nächste ist, Stress gehören mittlerweile zum Alltag dazu.
Kommunikation
Die allgemeine Kommunikation funktioniert einwandfrei über den Flurfunk, in offiziellen Meetings bekommt man halbgare Infos auf die man sich nicht verlassen kann. Man sollte sich immer alles schriftlich geben lassen, denn mündliche Informationen sind im Nachhinein nicht viel wert.
In manchen Abteilungen ist die Kommunikation besser, es steht und fällt aber mit dem Abteilungsleiter.
Kollegenzusammenhalt
Ein weiterer Punkt, bei dem alles vom Manager abhängt: Manche Abteilungen werden gut geführt und der zwischenmenschliche Aspekt funktioniert, andere hingegen gar nicht. Bei Druck von außen wird er dann 1:1 innerhalb vom Team weiter eskaliert, und wer einen persönlichen guten Stand hat, hat auch unabhängig von der Leistung bessere Karten.
Die Gesamtleistung von Abteilungen im Innendienst wird teilweise stellvertretend für alle Angestellten gesehen ohne zu differenzieren wer für welchen Teil verantwortlich ist, gleichzeitig werden schlechte Leistungen von einzelnen Personen sogar in Meetings mehrerer Abteilungen an den Pranger gestellt. Das betrifft sowohl langjährige Kollegen als auch Neuzugänge.
Echten Zusammenhalt gibt es meistens nur wenn die Personen sich auch privat mögen. Es findet wenig Unterscheidung zwischen Persönlichem und Privatem statt.
Work-Life-Balance
Es gibt für manche Abteilungen Gleitzeit, für andere nicht. Das Unternehmen ist in den letzten Jahren stark gewachsen, aber nur der Vertrieb wurde mit mehr Personal besetzt. Im Innendienst dafür immer mehr Überlastung weil die Anzahl an Personal gleich geblieben ist.
Überstunden werden manchmal ausgezahlt, manchmal nicht.
Durch den ständigen Zeit- und Leistungsdruck und die fehlenden Infos gehen Abteilungen und Einzelpersonen gegeneinander, was von Abteilungsleitern zusätzlich gefördert wird. Dadurch entstehen auch oft Interessenskonflikte, weil Personen für mehrere Abteilungen zuständig sind die aktiv gegeneinander arbeiten.
Vorgesetztenverhalten
Das Management in Deutschland besteht vereinfacht gesagt aus guten Führungskräften mit mangelndem Rückhalt und schlechten Führungskräften mit mangelndem Fachwissen. Letztere treffen Entscheidungen wenn es eng wird so, dass sie den geringstmöglichen Schaden dabei haben. Notfalls sind Angestellte nach Projekten der Sündenbock um die eigentlichen Entscheider zu schützen.
Vielleicht wäre das Management in den Niederlassungen sogar gut, wenn die US amerikanische obere Führungsriege nicht ihre Entscheidungen aufzwingen würde, die in Europa teilweise nicht funktionieren, teilweise auch nicht rechtens sind. Ein aktuelles Beispiel das ist Homeoffice: Während Corona war es problemlos möglich, bis sich in irgendeiner Niederlassung eine Person beschwert hat, die als eine der wenigen nicht ins Homeoffice durfte. Statt es dieser Person zu erlauben, hat die USA es einfach komplett allen verboten, selbst bei schriftlichen Verträgen oder mündlichen Abmachungen.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind interessant, wofür ich fünf Sterne geben würde. Sie sind aber nicht fair verteilt, denn wer gute Arbeit leistet wird nur mit noch mehr Arbeit belohnt.
Gleichberechtigung
Es wird keine Unterscheidung in Hinblick auf Geschlecht, Alter oder Firmenzugehörigkeit gemacht.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden für ihre Meinung geschätzt und nicht schlechter behandelt als jüngere Kollegen.
Was aber auffällig ist, ist der Altersunterschied zwischen den Angestellten: Es werden oft Leute eingestellt die wenig Berufserfahrung haben, aber nicht ausreichend gefördert und müssen dann schnell gehen bis die nächste junge Person eingestellt wird der es genauso geht. Und es gibt viele Mitarbeiter die kurz vor der Rente sind, oder in diesem Alter eingestellt werden. Insgesamt klafft ein großer Unterschied zwischen den Altersgruppen, und es gibt nur relativ wenig in der Mitte im Vergleich zu anderen Unternehmen dieser Größe.
Arbeitsbedingungen
Es gibt gute Ausstattung, seit 2022 eine Klimaanlage und das Gebäude ist modern. Aber es hat nicht jeder gleichwertige Ausstattung, manche haben zum Beispiel einen höhenverstellbaren Schreibtisch und andere nicht weil angeblich kein Geld da ist.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umweltbewusstsein wird zwar gepredigt (vermutlich weil Kunden danach fragen), aber nicht gelebt. Eine Mülltrennung findet nicht statt obwohl das leicht umsetzbar wäre, aber es wird immerhin Recyclingpapier als Füllmaterial verwendet.
Einmal jährlich werden Mitarbeiter aufgefordert weitere Ideen zu bringen, was sich dann aber wieder im Sande verläuft.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter sind im Großen und Ganzen durchschnittlich, manche liegen am unteren Ende vom Durchschnitt, andere am oberen Ende.
Zusatzleistungen gibt es keine, auch hier gilt als einzige Ausnahme wieder der Außendienst.
Image
Diese Antwort fällt sehr anders aus, je nachdem ob man den Innendienst oder den Außendienst fragt. Im Innendienst bekommt man mehr von der Geschäftsführung mit und ist seit Längerem sehr unzufrieden, es verlassen viele Leute das Unternehmen oder werden bei Meinungsverschiedenheiten entlassen.
Karriere/Weiterbildung
Potenzielle Beförderungen werden in verschiedenen Bereichen versprochen obwohl es den Job gar nicht gibt, echte Weiterentwicklungsmöglichkeiten gibt es nur im Außendienst.
Oder wenn man die richtigen Leute kennt.
Vereinbarte Ziele haben auch keine Vorteile für die Angestellten im Innendienst, nur Nachteile wenn sie nicht erreicht werden.