Nicht empfehlenswert
Gut am Arbeitgeber finde ich
- die Idee hinter dem Geschäft
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- den heftigen psychischen Druck und die ständige emotionale Erpressung
- das Gefühl, mit diesen teuren Events gekauft zu werden, um sich stärker an die Firma zu binden
- das Verbot von Weiterbildungsmaßnahmen in der Freizeit
- das Verbot von privatem Kontakt zu Kollegen
- den Kontroll- und Rechtfertigungszwang
- die Forderung, ständig nach Bedarf für die Firma verfügbar zu sein und private Pläne jederzeit kurzfristig umdisponieren zu müssen
- kein Recht auf eigenständiges Denken, Widerspruch und freie Meinungsäußerung
Verbesserungsvorschläge
Macht keinen Sinn bei so einem patriarchischen und narzisstischen Führungsstil.
Arbeitsatmosphäre
Furchtbar. Manchmal wird gebrüllt, dass man die Streithähne noch drei Straßen weiter hört. Viele hinterlistige Leute, die ihre Kollegen bei den Vorgesetzten verpetzen, was von diesen manchmal auch gefordert wird. Man hat jeden Tag Angst um seinen Arbeitsplatz. Auf Fragen der Vorgesetzten muss man immer antworten, selbst wenn es um private Dinge geht. Als Mitarbeiter sollte man aber nicht zu viele Fragen stellen.
Kommunikation
Kommunikation ist ein Fremdwort. Vorgesetzte und langjährige Mitarbeiter mit besonderer Stellung sagen Neulingen erstmal nicht, wer sie sind. Wenn der Neuling einen Fehler macht, bekommt er einen Anpfiff von der jeweiligen Person und erfährt auf diese Weise von deren Stellung. Auch die Regeln des Hauses werden nicht gleich zu Beginn offen kommuniziert. Man erfährt alles Stück für Stück, wenn man etwas falsch macht und Ärger bekommt.
Kollegenzusammenhalt
Ganz schlechte Atmosphäre, Verlogenheit und Hinterlistigkeit. Viel Streit, es wird häufig sehr laut und beleidigend diskutiert. Man kann fast niemandem über den Weg trauen und muss jederzeit mit dem Verlust des Arbeitsplatzes rechnen. Nur wenige Leute mit Anstand und guter Kinderstube.
Work-Life-Balance
Es gibt zahlreiche Firmen-Events in der Firma und außerhalb. Fahrkosten und Verpflegung werden komplett bezahlt. Die Kehrseite dieser Großzügigkeit ist, dass die Anwesenheit aller Mitarbeiter erwartet wird und man kurzfristig private Termine absagen muss. Wer an einem Firmen-Event nicht teilnimmt, wird gemobbt und verliert kurze Zeit später seinen Arbeitsplatz. Auf den Events muss man machen, was die Vorgesetzten wollen. Man muss z. B. tanzen, auch wenn man keine Lust hat oder als Karnevalsgegner verkleidet zum Karneval gehen.
Vorgesetztenverhalten
Die Geschäftsleitung hat eigentlich nur eine Aufgabe: Sie kontrolliert die Mitarbeiter. Wer nicht gehorcht, bekommt Ärger und fliegt raus. Man wird massig unter Druck gesetzt, alles läuft über emotionale Erpressung.
Interessante Aufgaben
Eine gute Geschäftsidee, aber man könnte viel mehr daraus machen. Leider hat die Geschäftsleitung kein Interesse an neuen Vorschlägen und Ideen der Mitarbeiter. Somit ist die Arbeit sehr eintönig.
Gleichberechtigung
Nicht wirklich. Im Büro arbeiten weitaus mehr Frauen als Männer. Warum wohl? Frauen leisten allgemein seltener Widerstand gegen üble Arbeitsbedingungen.
Umgang mit älteren Kollegen
Genauso gut/schlecht wie mit jüngeren Kollegen.
Arbeitsbedingungen
Schöne Räumlichkeiten, wobei die Spiegel im Flur hauptsächlich einem Zweck dienen: Um die Mitarbeiter aus jedem Eck beobachten zu können. Im Büro haben alle eigene PC´s, aber keine eigenen E-Mail-Adressen. Es gibt nur eine allgemeine E-Mail-Adresse, weil die Chefs alle Mails zuerst lesen wollen. Es gibt keine Privatsphäre. Man darf nicht ein Blatt Papier für private Zwecke kopieren und muss sich für alles rechtfertigen (z. B. auf längere Aufenthalte auf der Toilette). Kurze Privatgespräche auf dem eigenen Handy sind ebenso wie Zigaretten nur in der Mittagspause erlaubt. Man darf sich während der Arbeitszeit bis auf 1-2 kurze Toilettengänge nicht aus dem Büro entfernen. Man fühlt sich rund um die Uhr beobachtet und kontrolliert.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das interessiert in diesem Laden niemanden.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Höhe des Gehaltes und der Urlaubstage werden nach Sympathie verteilt. Es gibt Leute im Büro, die für eine 40-Stunden-Woche ein Bruttogehalt von lächerlichen 1600 Euro bekommen. Beim Vorstellungsgespräch heißt es, dass Überstunden ausbezahlt werden. Das passiert aber erst, wenn man auf der Gehaltsabrechnung sieht, dass es nicht gemacht wurde und die Geschäftsleitung immer wieder darauf anspricht. Man muss um jeden Cent kämpfen. Als Überstunden wird aber nur die Zeit nach dem offiziellen Feierabend angerechnet, die Zeit vor dem Arbeitsbeginn am frühen Morgen jedoch nicht.
Einige Mitarbeiter bekommen gleich zu Beginn 30 Urlaubstage pro Jahr zugeteilt, andere nur 28, 26 oder 24 - ganz wie die GL gerade Lust hat. Manchmal bekommt man kurzfristig mehrere Tage oder Wochen Urlaub eingeteilt und kann sehr schlecht planen. Für jeden Tag Urlaub, den man selbst beantragt, muss man sich rechtfertigen und erfährt i. d. R. erst am Vorabend, ob man ihn genehmigt bekommt.
Image
Ich kann jeden nur vor einer Beschäftigung in dieser Firma warnen. Man fühlt sich wie in einer Sekte. Viele Beschäftige bekommen ernsthafte psychische Probleme. Man fühlt sich wie in einer Beziehung mit einem Narzissten, nämlich wie ein Objekt, welches ausgesaugt und eines Tages weggeworfen wird, wenn es nicht mehr nützlich ist.
Karriere/Weiterbildung
Keine Chance. Die Mitarbeiter dürfen sich nicht einmal in ihrer Freizeit auf eigene Kosten weiterbilden. Dann könnten sie nämlich mehr Geld verdienen oder sich in einer anderen Firma bewerben. Wer es trotzdem macht und den Vorgesetzten nichts sagt, muss mit Mobbing und Kündigung rechnen.