Altmodischer Arbeitgeber
Gut am Arbeitgeber finde ich
Onboarding war äußerst positiv mit einer Übersicht über kommende Themen und dem Zeitraum, zudem wer einem was näher erläutern wird. Man wird warm von allen aufgenommen, jeder zeigt persönliches Interesse und es gibt ein Buddy-System (wie gut das funktioniert ist ein anderes Blatt). Vorgesetzte und Geschäftsführer sind reaktionsfreudig. Zeitlich flexibles Arbeiten (frühmorgens/spätabends) sehr möglich.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Lage und der Zustand der Büros. Die Möglichkeiten, sich als AN auszuleben und etwas eigenes beizusteuern ist nicht gegeben. Die Benefits und Annehmlichkeiten für Mitarbeiter sind auf ein Minimum beschränkt. Prozesse nicht zeitgemäß, Aufgabenverteilung ungleich. Überstunden sind nichts besonderes, sondern teilweise Notwendig um Aufgaben zu erledigen oder spontanen Einwänden gerecht zu werden. Kommunikation läuft oft auf Zurufen oder "mal eben vorbeikommen" und nicht auf klarem und transparentem Austausch.
Verbesserungsvorschläge
Ausstattung optimieren, alle alten Tische raus, neue rein. Leistungsstärkere Hardware, (heutzutage normale) Annehmlichkeiten für Mitarbeiter bereitstellen: Obst, Wasser, Tee etc. An Arbeitsverteilung arbeiten, Prozesse optimieren und hinterfragen, Austausch reger gestalten. Die Teams sollten auf Klausur gehen und sich über Themen auf Augenhöhe austauschen. Mit richtigen Fachkräften innerhalb der Teams würde auch geordnet und gezielt gearbeitet werden und nicht mehr "irgendwie muss das". Stellen schneller (nach-)besetzen (kommt mit Arbeitgeberattraktivität einher), damit die Last auf mehr Schultern verteilt werden kann.
Arbeitsatmosphäre
Hoher Arbeitsdruck und chaotisches Arbeiten führen oft zu Stress, weshalb die Atmosphäre nicht immer locker und offen ist. Die Führungsebene hat einen sehr hohen Anspruch an Erreichbarkeit und Umsetzung von Themen, teils auch am Wochenende und vergreift sich bei entsprechenden Themen auch mal im Ton. Laute Büros.
Work-Life-Balance
Überstunden von 10% oder mehr waren oft notwendig, um die bestehenden Aufgaben zu erledigen. Dazu kamen spontane Aufgaben, die teils Freitagabend oder am Wochenende zu erledigen waren. Falls man nicht erreichbar war, wurde das auf andere Leute übertragen was wiederum nicht gut war fürs Arbeitsklima.
Vorgesetztenverhalten
Vorgesetzter hat sehr direkt, offen und auf Augenhöhe kommuniziert.
Interessante Aufgaben
Wenig Spielraum für Vereinfachung von Prozessen, wodurch viel Altlasten dazu führten, dass Aufgaben so gemacht wurden "wie schon immer" und dann wenig Raum für Vielfalt der Aufgaben gegeben war. Sehr eingestaubte und aufgeblähte Prozesse.
Arbeitsbedingungen
Kein Grundausstattung eines modernen Arbeitgebers, d.h. kein Wasser, kein Obst, alte Ausstattung - teils bestimmt 10 Jahre alt (z.B. Monitore). Oftmals sehr laut in den Büros. Tische nicht oder nur einzeln höhenverstellbar, Notebooks äußerst langsam (teils mehrere Minuten zum Hochfahren benötigt), billigste Diensthandys, viele Altlasten von bereits ausgeschiedenen Mitarbeitern waren vorhanden. Mobiles Arbeiten ist zwar möglich, genießt hier aber teilweise je nach Abteilung einen sehr schlechten Ruf. Dazu noch mehrere Hundert E-Mails pro Woche (!)
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist in meinem Fall in Ordnung gewesen. Riesen-Sprünge waren nicht möglich, aber das ist auch Verhandlungssache. Insgesamt vermute ich aber eine sehr ungleiche Verteilung von Gehältern auch innerhalb von Teams. Kein Urlaubs- und kein Weihnachtsgeld. Dazu keine oder kaum andere geldwerte Benefits.