Besorg dir schon einmal Ellenbogenschoner und Kühlpacks. - Zum Glück EX-Job!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich denke, wir aus der Bewertung ersichtlich: ziemlich wegen! Aus diesem Grund habe ich auch entschieden zu gehen, ebenso wie viele Andere bereits vor mir.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Lest euch gerne die einzelnen Punkte der Bewertung durch, diese sollten weitestgehend für sich sprechen. Die hohe Fluktuation der Mitarbeiter/innen spricht auch deutlich für sich. Sollte ich etwas vergessen haben oder doch meine Meinung anpassen wollen, werde ich die Bewertung gerne überarbeiten.
Verbesserungsvorschläge
Man kann natürlich vieles vorschlagen, aber im Endeffekt muss das Unternehmen seinen Weg finden, der mehr Reflektion und das ein oder andere Coaching der Führungskräfte zulassen sollte.
Arbeitsatmosphäre
Definition Atmosphäre: eine bestimmte (gefühlsmäßig wahrnehmbare) Stimmung, die irgendwo herrscht. Bei der Omega AG herrscht eine dauerhaft gedrückte schon fast schlechte Stimmung, man kratzt schon an einem ziemlichen Tief. Gute Stimmung oder gar gute Laune mag in diesem Umfeld einfach nicht so wirklich aufkommen, schon gar nicht wenn man die eigenen Mitarbeiter so mit Füßen tritt.
Fehlende Strukturen und fehlende Professionalität machen einem den Alltag dort nicht leichter. Zusätzlicher (und auch oft unnötiger) Druck und stark spürbare Hierarchien lassen dich morgens schwerer aufstehen. Zudem werden die Unruhen innerhalb der Firma nicht beseitigt, sondern noch angeheizt, da jeder vor jedem (Arbeits-) Geheimnisse hat.
Außerdem: wehe man könnte etwas von einem Kollegen/in lernen, sowas ist auch absolut nicht gern gesehen. Wieso auch die Energie dazu verwenden, um gemeinsam besser zu werden, wenn einige Egos andere Kollegen/innen unterdrücken und klein machen müssen, um sich selbst gut zu fühlen.
Kommunikation
Wie soll man etwas bewerten, was dort nicht herrscht? Termine, die seit einigen Tagen bekannt sind, werden kurz vor knapp bekanntgegeben, weil irgendwelche Unterlagen in gefühlt 10 Minuten benötigt werden. Man kann von "Glück" reden, wenn man eine solche Information am Vortag erhält. In der hier erfolgten Antwort vom HR-Team heißt es: "Es liegt zudem in der Natur des Geschäfts, dass immer wieder schnelle Entscheidungen – mit zum Teil hohen Konsequenzen (z.B. Ankauf einer Immobilie) – getroffen werden müssen, ..." weiter heißt es: "Betroffen sind hier aber nicht nur Mitarbeiter, ...". Man muss leider sagen, doch hauptsächlich sind Mitarbeiter betroffen, weil Informationen bewusst vorenthalten oder Termine, obwohl länger bekannt und Vorbereitungen notwendig sind, bewusst unendlich knapp vorher mitgeteilt werden.
Trotz einer gewissen Dynamik des Unternehmens sollte eine Einarbeitung neuer Kollegen stattfinden, diese dürfen sich jedoch unwohl und als Belastung fühlen, wenn sie Fragen haben.
Kollegenzusammenhalt
Nur in sehr geringem Maße vorhanden, da man auch Glück haben und einen nicht egoistischen Kollegen erwischen kann. Die Regel in diesem Unternehmen ist allerdings: Jeder ist sich selbst der Nächste. An Teamarbeit, egal ob abteilungsintern oder generell in der Firma, ist nicht zu denken und auch, so macht es den Anschein, nicht erwünscht. Kollegen die "von Zimmer zu Zimmer wandern, um sich eng auszutauschen" habe ich in meiner Zeit dort nicht erlebt. Ich habe Kollegen erlebt, die von Zimmer zu Zimmer wandern um sich über andere den Mund fusselig zu reden, einen einzigen Schreibfehler dokumentieren, weitertratschen und sich anschließend über die Person negativ zu äußern.
Eigentlich sollte Zusammenhalt und -arbeit das angesprochene A und O sein, war es zu meiner Zeit aber nicht. Informationen wurden vorenthalten, Vorgänge vom Tisch genommen und die Personen, die es betroffen hat, wurden bewusst ausgeschlossen. Ein ständiger Austausch unter den Kollegen fand auch nicht statt. Wöchentliche Jour Fixe waren geplant, was eine angenehme Abwechslung war, da man dort die einzige Möglichkeit hatte und endlich etwas von der Arbeit bzw. den Vorgängen bei den Kollegen erfahren hat.
Work-Life-Balance
Hier kann ich meinen Vorredner/innen nur zustimmen: Es wird erwartet, dass man rund um die Uhr, also 24/7, zur Verfügung steht. Hast du ein Privatleben, egal ob Arzttermine oder einfach das Leben, wirst du schief angeschaut. Ein gewisses Maß an Mehrarbeit ist vollkommen normal, das haben meine Vorredner/innen auch nie bestritten. Ein schnelles Wachstum rechtfertigt aber keinen Arbeitstag von 12 bis 18 Stunden, denn selbst wenn deine Arbeit erledigt war, sollte man am besten dennoch bis mindestens 20 Uhr und darüber hinaus im Büro bleiben und beschäftigt wirken.
Vorgesetztenverhalten
Keine Wertschätzung und kein herrschender Respekt, was durch nicht eingehaltene Termine oder das nicht Erinnern an Absprachen gestärkt wird. Vorgesetzte, also Führungskräfte, sollte führen, etwas im Team bewirken, dass Team und jeden einzelnen Mitarbeiter seine beste Leistung abrufen lassen, fordern und fördern - davon ist man allerdings weit entfernt.
Ehrliches Feedback braucht man hier nicht erwarten, fast jeder Kollege hält sich für besser als die Anderen und zeigt das auch. Aus diesem Grund erhält man überwiegend negatives Feedback, wenn man es noch Feedback und nicht bewusstes Abkanzeln der Kollegen nennen möchte.
Das Büro ist groß, die gesamte Etage gehört dem Unternehmen, bietet aber bei weitem nicht genügend Platz für diese großen Egos - Reflektion Fehlanzeige.
Interessante Aufgaben
Hängt von deinem Arbeitsbereich ab, den du dir in der Regel selbst ausgesucht hast. In erster Linie hängt es hier allerdings viel mehr davon ab, ob du auch integriert oder eben ausgeschlossen wirst.
Gleichberechtigung
Daran sollte man noch arbeiten. Als Neuling wirst du dort schon schlechter behandelt. Zudem bekommt man als Frau deutlich zu spüren, dass du minderwertig bist und nur zur Hilfskraft taugst. Als Mann bekommt man solche Situationen oft genug mit, wenn Frauen Aufgaben entzogen oder gar nicht erst übergeben werden. In den 2020er Jahren schon bedenklich.
Umgang mit älteren Kollegen
Gibt es vereinzelt, der Umgang ist mit fast allen ähnlich...
Arbeitsbedingungen
Das Büro befindet sich in einer sehr guten Lage in München. Der Innenausbau des Büros ist sehr hochwertig und macht was her, allerdings ist dieser sehr dunkel und kann deshalb erdrückend wirken. In jedem Falle bleibt das aber immer noch Geschmackssache.
Die Ausstattung ist gut, man erhält die üblichen Utensilien: MacBook, iPhone, 2 Bildschirme für die Arbeit im Büro, Festnetztelefon im Office. Wie mittlerweile auch üblich gibt es kostenlose Getränke, Obst und manchmal Süßkram (kleine Küchlein, die eigentlich für die Kunden gedacht waren, dennoch haben sich manche Kollegen damit vollgestopft).
Allerdings ist die Digitalisierung erst in den Kinderschuhen, an papierloses arbeiten war zu meiner Zeit noch nicht zu denken, was ein effizientes Arbeiten erschwert. Verbesserungsvorschläge durfte man zwar anbringen, aber wurden eher mäßig aufgenommen, da man damit ja Kritik am Unternehmen äußerte - jedenfalls wurde dies so aufgefasst.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Schwierig, wenn man nicht papierlos leben kann. Obwohl man mit guter Technik arbeitet, müssen Verträge, Protokolle, Präsentationen oder Budgets ausgedruckt werden und das nicht nur einmal, nein für jeden Besprechungsteilnehmer.
Zählt an sich nur, wenn es irgendwoher Geld bringen könnte.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist natürlich immer Verhandlungssache, im Nachhinein hätte man für das, was man sich dort antut in diesem Umfeld, allerdings mehr verlangen sollen.
Image
Das Image ist leider einfach nicht gut. Vieles ist Selbstdarstellung und vor allem eigenes schönreden, um von der tatsächlichen Situation abzulenken. Fancy Events helfen über die allgemeine externe Meinung auch nicht hinweg.
Karriere/Weiterbildung
Waren zu meiner Zeit nicht vorhanden. Kollegen/innen sollen aber auch nicht allzu schlau daherkommen und ggf. den Ein oder Anderen, so wirkt es jedenfalls.