Mittlerweile ein Paradebeispiel für komplettes Führungs- und Organisationsversagen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Leider nichts mehr, außer die Kollegen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Mittlerweile alles.
Verbesserungsvorschläge
Setzt endlich einen fähigen Vorstand ein, der nicht planlos, phlegmatisch, unsympatisch und empathielos ist und sich nicht auf vergangene Erfolge, Berater und Seilschaften verlassen muss.
Arbeitsatmosphäre
Bis 2019 sehr gut, durch Fehlentscheidungen der neuen Geschäftsführung bis 2024 schlechter werdend und seit 2024 ein Vollkatastrophe mit Ansage. Viele Kollegen leiden an psychologischen Problemen, Burnout/Boreout und Resignation. Darauf wird absolut keine Rücksicht genommen sondern es wird als persönliche Schwäche interpretiert.
Zuletzt wurde eine große Gruppe Mitarbeiter zwei Wochen vor Weihnachten aus heiterem Himmel betriebsbedingt gekündigt, weil sie angeblich nicht mehr zur Firma passen würden. Gleichzeitig sagt die Geschäftsführung offen, dass sie keinen Plan hat, wie sie die Firma wieder auf die Beine stellen will.
Unter den Verbliebenen kann niemand die Kündigungen nachvollziehen. In vielen Fällen ist offensichtlich, dass die Gekündigten der Geschäftsführung unangenehmes Feedback gegeben haben und dafür nun die Quittung bekommen. Es sieht so aus, also ob sich der Vorstand ein weiteres Jahr retten will, indem er für die Investoren ein paar Millionen mehr Gewinn rauszieht.
Es wurden auch die meisten Mitarbeiter gekündigt, die an der Gründung eines Betriebsrats gearbeitet haben um die Situation zu verbessern.
Kommunikation
Die Kommunikation ist absurd schlecht und besteht überwiegend aus Unwahrheiten, Durchhalteparolen und arroganten Rechtfertigungen. Wenn die Geschäftsführung nicht gerade ein von anderen vorbereitetes Statement vorliest um sich rechtlich abzusichern kommt nur heiße Luft. Man kann sich auf absolut keine Aussage verlassen.
Leider sind Teile der Geschäftsführung extrem launisch und selbstgefällig, so dass man sich besser überhaupt nicht äußert und zuschaut wie die Firma trotz deutlicher Warnungen vor die Wand fährt.
Kollegenzusammenhalt
Nach wie vor hervorragend und für viele der einzige Grund nicht sofort hinzuschmeißen. Da viele gute Leute mittlerweile gegangen sind oder durch Günstlinge ersetzt werden, ist leider nicht mit Besserung zu rechnen.
Work-Life-Balance
Da sich das "Management" um praktisch nichts kümmert und seine Verantwortung ignoriert, hat man völlig freie Hand.
Das wird leider auch von einigen ausgenutzt die sich ungeniert während ihrer Arbeitszeit am Pool die Sonne auf den Pelz brennen lassen und teure teamevents veranstalten, statt ihren Job zu machen. Im Gegensatz zu Mitarbeitern, die trotz Engagement und Kompetenz gekündigt wurden, passt das offenbar zur Firma und bleibt folgenlos.
Wenn man klug ist, nutzt man die Flexibilität für Bewerbungen.
Vorgesetztenverhalten
Jeglicher detaillierte Kommentar dazu würde aus gutem Grund hier zensiert werden. "Manche Firmen sind trotz ihrer Führung erfolgreich, nicht wegen ihr." passt nirgends besser.
Interessante Aufgaben
Man verwaltet einen Mangel oder darf defizitären Hype- und Hobbyprojekten des Vorstands hinterherjagen, statt sich auf das kriselnde Kerngeschäft zu konzentrieren. Die Geschäftsführung vermeidet Überzeugungsarbeit, Kritik und wohlgemeinte Ratschläge, indem sie "Selbstständige", Friends&Family und Berater ranholt die die Firma nach Belieben melken.
Leute mit Erfahrung und Expertise werden mit fachfremdem Verwaltungskram überfrachtet oder arbeiten an Projekten ohne Zukunft da die Firma wegen angeblichen Kostengründen, Kurzschlusshandlungen und persönlicher Antipathie Schlüsselpersonen "gehen lässt" ohne die geringste Ahnung zu haben, welche Auswirkungen das hat.
Gleichberechtigung
Es gibt de-fakto keine Aufstiegschancen mehr. Diversität war bereits vorher schon nicht sehr hoch und spielte bei Kündigungen keine Rolle. Auch wenn sie von ihren Kollegen sehr geschätzt werden, gibt es keine Frauen in Führungspositionen.
Umgang mit älteren Kollegen
Viele ältere Kollegen wurden ohne Not, schlüssige Erklärung und Rücksicht auf einen Sozialplan von heute auf morgen gekündigt, auch wenn sie dem Unternehmen seit über 15 Jahren loyal waren und es mit vollem Einsatz aufgebaut haben. Einige standen sogar kurz vor der Rente und müssen nun mit Abschlägen rechnen.
Bis vor kurzem war der Umgang untereinander sehr gut, seit dem die Geschäftsführung eine irrsinnige Re-Organisation ohne Kontrolle und Verstand durchdrückt spielen Wissen und Lebenserfahrung allerdings keine Rolle mehr. Dafür werden Millionen für unfähige Berater ausgegeben, obwohl es massenweise Warnungen und ungeklärte Fragen gab.
Arbeitsbedingungen
Bis vor einem Jahr hervorragend, seit dem geht es zwischen teams oft nur noch gegeneinander. Der Vorstand fördert das, indem er seine Pflichten vorsätzlich ignoriert und Leuten die Pistole auf die Brust setzt, damit sie sinnlose Vorgaben erfüllen.
Der Vorstand sieht das scheinbar als kurzfristigen Effizienzgewinn. Dabei belohnt die Umsetzung einzig und allein unkollegiales Verhalten und Zahlentrickserei.
Mitarbeiter wurden zu reinen Kostenfaktoren degradiert, während sich Vorstände scheinbar Boni für Zielverfehlungen auszahlen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Bis auf ein paar Lippenbekenntnisse und Ablasshandel ist im Umweltbereich nichts zählbares passiert. Alles was ein tatsächliches commitment bedeutet, wird zurückgestellt, blockiert oder zerredet.
Man lässt Mitarbeiter teilweise interkontinental, je nach Dreistigkeit auch business-class, einfliegen, um schick essen zu gehen oder Pinwände vollzukleben. Firmenfinanzierte Luxuskarossen und monströse Stadtgeländewagen mit Tankflatrate gönnt man den oberen 1% ebenfalls völlig selbstverständlich. Dazu gehören auch einige „Rockstars“ die zwar fürstlich verdienen, aber seit Jahren nichts nennenswertes zustande bekommen haben. Gleichzeitig wird erzählt, dass die Firma frugal handeln soll und kein Geld für eine marktgerechte Bezahlung, Nachhaltigkeit und vernünftige technische Lösungen da sei.
Wenn ein Vorstand nach eigenen Worten "die volle Verantwortung" für eine krasse Fehlentscheidung und Nachlässigkeit übernimmt, hießt das, dass 30 Familien unverschuldet in eine Existenzkrise gestürzt werden und der verantwortliche Vorstand ohne persönliche Konsequenzen weitermacht.
Sozialbewusstsein, Fehlerkultur und Rechenschaft sind an der Stelle Fremdwörter.
Gehalt/Sozialleistungen
Wenn man bis 2024 kein angemessenes Gehalt verhandelt hat, ist man verloren. Als Schmerzensgeld reicht das mittlerweile auch nicht mehr.
Image
War mal sehr gut und wurde innerhalb eines Jahres völlig vernichtet. Die Firma ist ein Schatten ihrer selbst und wird durch Profitgier immer mehr ausgehöhlt. Das wird auch immer mehr Kunden klar. Der Aufsichtsrat sollte dringend eingreifen um zu retten was zu retten ist.
Karriere/Weiterbildung
Kann man machen, hilft einem allerdings nur im nächsten Job, da Expertise nicht mehr gefragt ist.
Die Organisation wurde zuletzt absichtlich so gebaut, damit Vertriebspersonen unabhängig von ihrer Qualifikation jede Entscheidung steuern und Expertenwissen folgenlos ignorieren können. Damit gewinnt kurzfristiges Denken, die lauteste Stimme und der persönliche Nutzen einer Minderheit die einfach weiterzieht, nachdem sie genug abgegriffen und den Karren vor die Wand gefahren hat.