Legal , illegal, völlig egal
Gut am Arbeitgeber finde ich
Leider nichts mehr. Ich dachte immer das Team wäre in sich stabil. Als es aber darauf ankam, war sich jeder selbst der nächste.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Alles, da die guten Mitarbeiter gegangen sind oder gegangen wurden. Teile und herrsche ist nicht mehr zeitgemäß. Dieser Träger muss gemeldet werden. Es ist traurig zu sehen wie die Kleknt*innen diesem Träger hilflos ausgesetzt sind.
Verbesserungsvorschläge
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Vielleicht solltet ihr mal eure (wirklich teilweise sehr kompetenten) Mitarbeiter hören. Das "Du" im Träger ändert nichts daran das Mitarbeiter verheizt werden ohne Rücksicht auf Verluste.
Beschwerdewesen für Klient*innen einführen. Obwohl das Pflicht ist, wird es dort nicht umgesetzt. Vielleicht einfach mal über den Tellerrand sehen und im 21 Jahrhundert ankommen.
Arbeitsatmosphäre
Die Kollegen werden untereinander ausgespielt. "Bist du nicht für uns , bist du gegen uns." Durch die extremen Hierarchien sind viel Mitarbeiter bemüht sich in ein gutes Licht zu setzen. Das hat mit Unsicherheit zu tun, da man dabei zusehen muss wie gute und fachlich sehr kompetente Mitarbeiter ( auch Leitungen) gehen mussten. Also werden alle Gespräche über Unmut weitergetragen Gründe hierfür waren zumeist, das aufzeigen von Defiziten. Es wird viel Druck ausgeübt. Überstunden sind an der Tagesordnung. Normal im sozialen Bereich (leider) allerdings ist nicht normal, daß man als unverantwortlich benannt wird, wenn man (nach 200h Mehrarbeit) mal nein sagt. Es wird viel mit Druck und der Angst der (vorallem sehr jungen und unerfahrenen ) Mitarbeiter gearbeitet.
Kommunikation
Unterirdisch bis gar nicht. Ich denke nicht mal in der Bundeswehr wird so viel blinder Gehorsam erwartet. Von Ignoranz bis Beleidigungen (" du bist Azubi, halt dich da raus und mach was man dir sagt") ist alles dabei. Klar ist, wer Leitung ist hat die Macht und alle andern haben bitte ausschließlich zu gehorchen. Teamsitzungen werden in 1h durchgepeitscht. Themen werden mit Anweisungen und ohne Austausch abgehakt.
Befehlston ist an der Tagesordnung und lässt keine Zweifel an der Ernsthaftigkeit. Egal ob Anweisungen sinnvoll oder nicht.
Kollegenzusammenhalt
Ich dachte immer das unser Team einen guten Zusammenhalt hat. Leider änderte sich das mit dem Rauswurf einer neuen Kollegin die (leider) versuchte etwas zu ändern. Danach fand ich heraus, das sich jeder selbst der Nächste ist. Was unter den gegebenen Umständen vermutlich auch nicht anders zu erwarten war. " wir sammeln schon seit Wochen gegen die Kollegin " war eine Aussage die mich ehrlich sprachlos gemacht hat.
Work-Life-Balance
Naja , welche Life Balance bei 100 Überstunden und mehr in kürzester Zeit. Kollegen laufen weg und somit ist eine 60h Woche keine Seltenheit. Wenn man mal nicht extra kommen kann, folgen Aussagen wie " na du musst jetzt auch mal an die Muki denken, der Laden muss laufen" wenn man konsequent bleibt, spürt man das noch Wochen später. Kollegen werden aus dem Urlaub und auch aus dem krank geholt. Ich beobachte dies schon lange mit Entsetzen, zumal viele Kollegen sich nicht trauen etwas dagegen zu sagen.
Vorgesetztenverhalten
Bist du Liebling darfst du alles, wenn nicht dann läufst du Spießrouten. Die Koordination der Muki macht ziemlich deutlich wen die mag und wen nicht. Mitarbeiter haben keine Rechte und sind lediglich die "Bauern im Spiel". Völlig egal wie absurd Leitungsentscheidungen sind, sie werden ungesehen durchgewunken. Sollte es dazu kommen das diese am Ende (wie zu erwarten und auch angesprochen) nicht gut waren, wird die Verantwortung (vorallem von der stellv. Teamleitung) auf die Fall Verantwortlichen geschoben, die dann die Konsequenzen tragen müssen. Es wird niemals hinterfragt wer denn nun wirklich verantwortlich ist.
Azubis werden in dem Träger als Mensch 3. Klasse behandelt " du lerne erstmal den Job, dann kannst du auch eine Meinung haben"
Klienten sind Geldruckmaschienen, das wird auch intern klar so benannt.
Das schlimmste das ich je erlebt habe ist, das die Koordination der Muki Gespräche mit Müttern geführt hat, indem klar gesagt wurde " wenn sie nicht ins ambulante wohnen - individual wohnen ziehen, können wir nicht versprechen das sie ihr Kind behalten dürfen" Anweisungen an die Mitarbeiter war, keine Aufklärung über die Rechte der Klient*innen.
Interessante Aufgaben
Gibt es nicht, da diese durch die Leitung blockiert werden. Mitarbeiter haben keine Möglichkeit eigene Projekte zu starten oder neue Ideen umzusetzen.
Gleichberechtigung
Alle sind gleich nur manche sind gleicher
Umgang mit älteren Kollegen
Sind lästig, weil nicht mehr so belastbar oder so selbstbewusst das man sie sich nicht ausbeuten lassen. Kündigen wird zu teurer ;)
Arbeitsbedingungen
Ein Hamsterstall als Büro. Völlig zugestopft und die Dusche ist voll mit Zeug das nirgends anders einen Platz findet. Alle Versuche etwas zu ändern wurden abgelehnt mit der Begründung, dass die Mitarbeiter sich ja sowieso nicht im Büro aufhalten sollen.
Datenschutz = 0. Papiere , To-Do Listen, Hilfepläne, Ärztliche Atteste /Rezepte etc hängen mit Vollnamen am der riesigen Pinnwand und können auch von Klient*innen und Besuchern eingesehen werden.
Kürzlich gab es einen Übergriff von einem Partner einer Klientin. Die Klientin wurde angegriffen und die Kollegin wurde bedroht. Die Ängste der Kollegin wurden komplett ignoriert und der Mann durfte kurz danach wieder auf der Gruppe sein und dort auch übernachten.
Wir Kollegen müssen in der Nacht die Bürotür offen lassen. Das sind untragbare Zustände.
Das "Bett" war eine Katastrophe über viele Jahre hinweg. Ewiges Bitten um einen Austausch hatte lange Jahre keinen Erfolg.
Stunden sind nicht nachvollziehbar, da diese von einer externen Person in der Verwaltung eingetragen werden und oft Fehler passieren die nicht korrigiert werden. Pausen werden konsequent abgezogen obwohl man so gut wie nie eine machen kann. (Allein im Dienst)
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Für einen sozialen Träger sehr traurig. Es könnte getrennt werden aber wozu? Die Restmülltonne ist ja groß genug. Abgesehen davon ist auch alles andere weit weg von sozial.
Der Umgang mit Mitarbeitern und Klient*innen ist weit weg von sozial. Dem Träger geht es nur um die Einnahmen. Es wird nie darauf geschaut ob der Fall für das Setting tragbar ist.
Gehalt/Sozialleistungen
Das ist der lustigste Punkt. Gehälter wirken erstmal als gut. Leider werden keine Nacht- und Rufbereitschaften bezahlt. Stunden verschwinden plötzlich und bleiben auch verschwunden. Der Träger zahlt ab und an " Leistungsprämien" die dann aber auf der Abrechnung als Inflationsprämien ausgewiesen werden. Möchte man gehen gibt es einen riesen Kampf um die Auszahlung. Hat man sich im Vorfeld keine Screenshots von der Zeiterfassung gemacht, hat man kaum eine Chance. Dauerhafte Erreichbarkeit wird erwartet aber nicht vergütet.
Am Ende zusammengerechnet, ist das Gehalt mies.
Image
Gar keins, da kein Dachverband keine Vernetzung. Dieser Träger versucht einfach unter dem Radar zu fliegen. Nachdem sich jetzt 2 Klient*innen mit ihrer Problematik ans Jugendamt gewendet haben, wird wohl (hoffentlich) auch dort das Image sinken.
Karriere/Weiterbildung
Sag immer Ja, widersprich Nie .. dann vielleicht. Ansonsten werden auch Zusagen bei Einstellung gern mal "vergessen"
Bist du unzufrieden, äußere es bitte nicht. Ansonsten kommt im Zweifel die Kündigung.