Außenwirkung vor Ehrlichkeit. Nichts für Ehrgeizige und kompetente Arbeitnehmer.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Freie Wahl der Arbeitszeiten und hohe Vorteile, wenn ich ein Sicherheitsbedürftiger Mensch bin. Kantine ist im Preis-/ Leistungsverhältniss super. Man überarbeitet sich nicht wenn man nicht will.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Keinerlei Vision oder Ziel. Ungerechte Behandlung, da es nicht um Leistung geht. (Teils) Soziale und (Teils) Fachliche Inkompetenz bei Vorgesetzten. Wahrnehmung/ Beliebtheit (beim Vorstand) ist immer wichtiger als das erreichen von Zielen. Extrem langsames Vorankommen und Änderungen sind nicht erwünscht. Zu wenig Parkplätze für zu viele Mitarbeiter.
Verbesserungsvorschläge
Austauschen der meisten Vorgesetzten inkl. Vorstand. Mehr Macht dem Aufsichtsrat geben und dort fähige Leute platzieren. Durch offene Vorgesetzte ein Klima der Ehrlichkeit etablieren. Leistungsgerechte Bezahlung.
Arbeitsatmosphäre
Die Außenwirkung auf andere Abteilungen ist wichtiger als zielführend zu arbeiten. Ständiges Misstrauen gegenüber Angestellten und anderen Abteilungen.
Kommunikation
Vielleicht bekommt ein Arbeitnehmer über viele Ecken was mit. Wer nicht die richtigen Leute kennt, bekommt nichts mit. Der Vorstand hat das Problem erkannt aber nur sehr Oberflächlich an einer Lösung gearbeitet. Ehrliche Kommunikation gegenüber Vorgesetzten funktioniert gar nicht, da sobald man ehrlich ist, man in Zukunft bei jeder Kleinigkeit Nachteilig behandelt wird.
Kollegenzusammenhalt
Funktioniert, da es meistens ein gemeinsames Feindbild, nämlich die Vorgesetzten gibt. Leider wird doch hier und da der eigene Vorteil gesucht.
Work-Life-Balance
Keine Kernarbeitszeiten. Zwischen 6 Uhr und 20 Uhr darf gearbeitet werden wie viel und wann man will. Man sollte nur Jährlich auf seinen Stundensatz kommen. Freitag ist in der Firmenkultur ein kurzer (5-6 Stunden) Arbeitstag etabliert. Die Wochenarbeitszeit beträgt 38 Stunden und die Urlaubstage betragen 30 Tage. Keiner muss Überstunden machen der nicht will. Leider habe ich schon erlebt, dass Urlaub misstrauisch gegenüber gestanden wird und Genehmigungen bis zum letzten möglichen Zeitpunkt hinausgezögert werden, sodass man keine Planungssicherheit hat.
Vorgesetztenverhalten
Hier sehe ich mit das größte Problem. Durchweg sind hauptsächlich Fehlbesetzungen auf den Vorgesetzten stellen. Das fängt beim Vorstand an und geht runter bis zur Teamleitung. Querbesetzungen von Fachfremden Abteilungsleitern sind nicht unüblich. Der Vorstand besteht nur aus ehemaligen Politikern ohne betriebswirtschaftlichen Sachverstand.
Interessante Aufgaben
Nach der Einarbeitung wird auf der besagten Stelle keine neue Arbeit mehr dazukommen. Wenn man sich um neue Aufgaben bei seinen Vorgesetzten bemüht, bekommt man nur noch die unbeliebtesten "Freiwilligen" Aufgaben zugeschoben und es wird einem indirekt vorgehalten, dass man zu wenig Arbeit hat und nur tatenlos rumsitzt. Dadurch traut man sich nicht mehr ehrlich zu sein.
Gleichberechtigung
Leider überhaupt nicht gegeben. Es wird nicht nach Leistung bezahlt oder bei Neubesetzung nach Leistung entschieden. Es geht um Vitamin B und um die Zertifikate die jemand hat. Es wurde noch nicht verstanden, dass wenn alle das gleiche bekommen, dies keine Gerechtigkeit ist, da trotz gleicher Bildung (Zertifikaten) unterschiedlich viel geleistet wird. Übergriffigkeiten gegen Frauen auch mitbekommen.
Arbeitsbedingungen
Starke Einschränkungen bei der Wahl der Software die man nutzen will. Systeme werden möglichst lange benutzt und erst, wenn es gar nicht mehr geht umgestellt. Hardware Ausstattung ist dafür gut: Teilweise höhenverstellbare Schreibtische, Laptops für mobiles Arbeiten und sonstige Ausstattung die man braucht, solange der/die Vorgesetzte dem zustimmt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird das nötigste getan um in der Außenwahrnehmung Vorzeigeprojekte kommunizieren zu können. Das eigentliche Potential sehe ich allerdings wesentlich höher. Leider gibt es seitens des Vorstandes keine Vision oder konkrete Ziele.
Gehalt/Sozialleistungen
Sicherheit vor Gehalt ist die Devise. Wer die Sicherheit bevorzugt wird hier glücklich. Bezahlt wird immer und der Job ist nahezu 100% sicher. Leider wird in einigen Berufen deutlich weniger gezahlt als Marktüblich. Es entschieden hier auch wieder die Zertifikate und das Alter (länge der Betriebszugehörigkeit) und in keinem Fall die eigens erbrachte Leistung.
Image
Kollegen die die Sicherheit bevorzugen reden sich den Rest gut. Die meisten allerdings sehen die Missstände und kommunizieren diese auch nach außen. Zudem musste ich feststellen, dass Geschäftspartner hauptsächlich schlecht über die OVAG reden.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt einzelne (kurze) Seminare die man besuchen kann. Wie sehr man davon mitbekommt, hängt von den Vorgesetzten oder der Eigeninitiative ab. Geht es um größere Weiterbildungsmaßnahmen, wird einem wenig bis gar nichts bezahlt und auch bei Bildungsurlaub wird sich meistens quer gestellt. Es wird einem nicht erlaubt, da es "nicht notwendig" für den aktuellen Job ist. Das man vielleicht im Leben weiterkommen möchte und auch mal was anderes machen will, wird dabei nicht bedacht.