Dieser Arbeitgeber ist schon 20 Jahre am Markt. Das sollte eigentlich eine Kennzahl für einen "guten" Arbeitgeber sein.
Gut am Arbeitgeber finde ich
-ich habe ziemlich freie Hand in der Ausgestaltung meiner Arbeitsaufgaben, solange ich mich an die Vorgaben (QM, Verträge) halte
- solange ich keine Straftat begehe, ist mein Arbeitsplatz sicher - auch bei 0 % Erfolgsquote in einem Jahr
- die einzelnen Standorte der Firma sind gut über den ÖPNV erschlossen
- für Dienstfahrten steht ein Pkw / Fahrrad / Kostenübernahme zur Verfügung
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Gehaltsgefüge ist seit Jahren unterdurchschnittlich
- Fort- und Weiterbildungen werden geduldet, aber nicht gefördert
- Mitsprache gibt es nur als Lippenbekenntnis
Verbesserungsvorschläge
- endlich die Hohlschuld von Information abschaffen
- transparente Kommunikation
- Weiterbildung anbieten/fördern
- wenn der AG schon nicht finanziell punkten kann oder will, sollte er wenigstens für ein gutes Betriebsklima sorgen
- Gehalt aller betroffenen Mitarbeiter anheben auf den Mindestlohn für pädagogische Mitarbeiter
Arbeitsatmosphäre
Die Athmosphäre in meinem Team ist super. Die zu angrenzenden Bereichen wie Verwaltung und Geschäftsführung jedoch meist unterkühlt.
Kommunikation
Die K. in meinem Team ist zufriedenstellend. Die zu angrenzenden Bereichen ist aber spärlich: Information wird als Hohlschuld betrachtet.
Kollegenzusammenhalt
Super. Ehrlich: es könte nicht besser sein !
Work-Life-Balance
SEHR GUT: 1. Urlaubsabsprachen muss ich nur mit meinen direkten Kollegen treffen, mein Chef möchte nur am Jahresanfang unsere Planung mitgeteilt bekommen und mischt sich nicht ein. 2. Wir haben zwar keine Gleizeitregelung (ist aufgrund der Kooperationen nicht möglich), aber Pünktlichkeit ist nicht oberstes Gebot, sondern Zuverlässigkeit. Dazu zählt auch, dass wir weder eine Stechuhr noch sonst ein Instrument der Zeiterfassung nutzen. "Vertrauensarbeit" ist hier das Stichwort. 3. Die Belange der Familie gehen sogar soweit, dass ich meinen Hund in die Arbeit mitbringen kann. In diesem Punkt "work-life-balance" ist es der beste Arbeitgeber, den ich je hatte (und ich hatte Einige).
Vorgesetztenverhalten
Kann ich auch 0 Sterne vergeben?? Generell: ich habe schon öfter darüber nachgedacht, ob ich nicht unserer Führungsriege eine Weiterbildung schenken soll zu den Themen "Mitarbeitergespräche" UND "Personalführung".
Gründe sind: Konfliktgespräche, Zielvereinbarungen, Teilhabe an Entscheidungen, etc. -das findet alles bei uns nicht statt. Bei z.B. Konflikten im Team gibt es keine 3er-Gespräche; der Chef redet erst mit dem einen, dann mit dem anderen Mitarbeiter, aber nie mit allen zusammen. Teambesprechungen finden zwar statt, dann aber inhaltlich lediglich als Infoveranstaltung, wo überwiegend nur die Chefs reden - Kritik ist da nicht erwünscht.
Interessante Aufgaben
Anhand der Verträge mit Kooperationspartner sind wir hinsichtlich unserer Arbeitsleistung -und/oder -Belastung zwar gebunden, trotzdem ist die Arbeit insgesamt nicht öde, da sehr abwechselungsreich. Klar gibt es Vorschriften, die sich z.B. aus dem QM-Handbuch ergeben. Aber "solange das Ergebnis stimmt", sind wir in der Gestaltung recht frei und ungebunden. Ich würde sogar behaupten: Kreativität ist ausdrücklich gewünscht und erforderlich.
Gleichberechtigung
wir haben ein 50:50 Verhältnis
Umgang mit älteren Kollegen
Wir haben kaum junge (unter 30 Jahre) Arbeitnehmer*innen. Die Art der Arbeit erfordert Durchhaltevermögen, psychologisches Geschick, einen großen Erfahrungsschatz in der Arbeitswelt, berufs-/tätigkeitsübergreifende Kenntnisse und Einiges mehr voraus, sodass ältere Arbeitnehmer (ü50) hier einfach im Vorteil sind. Das bedeutet aber leider nicht, dass "langdienende Kollegen" deswegen mehr geschätzt oder gefördert werden.
Arbeitsbedingungen
Laut unserer FaSi ist das bei uns unterdurchschnittlich gestaltet, ich jedoch bin zufrieden.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
what??
Gehalt/Sozialleistungen
auch hier wieder nur 1 Stern, weil ich ja Geld für meine Arbeit bekomme. Da wir nicht tarifgebunden sind, bekommen wir durchschnittlich 7 % weniger Monatsgehalt als in dieser Branche üblich, zudem kein Weihnachtsgeld. Das macht in Summe = nur 0,83 Rentenpunkte pro Jahr. Benefits -wie in anderen KMU gang und gäbe- gibt es bei uns auch nicht. Wer sich "Träume" erfüllen will, die über die Grundbedürfnisse eines Lebens hinausgehen, arbeitet besser nicht bei uns.
Image
Aufgrund unserer Gehaltssituation und der immer weiter steigenden Preise ist die Stimmung eher schlecht. Aber wir reden höchstens anonym darüber, denn was auch klar sein muss: EIN Arbeitsplatz ist besser als KEIN Arbeitsplatz.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt klare hierarchische Strukturen: erst kommt der Chef, dann lange nichts ... und dann das Fußvolk. Beruflichen Aufstieg gibt es nicht, auch nicht durch Mehrarbeit oder abarbeiten von Sonderaufgaben. Geförderte Weiterbildung ist seit 10 Jahren ein Fremdwort: wer z.B. eine Weiterbildung mit Präsenzphasen (auf eigene Kosten !) absolviert, kann froh sein, wenn er für die Präsenzphasen Urlaub bekommt. Wohlgemerkt = eigener Erhohlungsurlaub - nicht Sonderurlaub.