Umgang mit den Mitarbeitern lässt nach, nicht empfehlenswert und nicht zeitgemäß
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das wird unter den Kollegen über die neuen Regeln und Vorschriften des Managements lachen können.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wie sich dieses Unternehmen entwickelt hat, wie mit ehemaligen Mitarbeitern umgegangen wird, dass man immer weniger Bonus bekommt, sein Auto nirgends abstellen kann, es sei, den man bucht, sich vorher frühmorgens einen heiß umkämpften Platz, die Büro-Anwesenheitspflicht an 4 Tagen die Woche. Wie das Management mit seinen Angestellten kommuniziert und wie die Stimmung darunter massiv leidet. Wie man kontrolliert wird, ob die Zahlen stimmen, wie man dazu gedrängt wird Kunden anzurufen, die mehrfach gesagt haben, sie wollen nicht mehr angerufen werden, wie mit Kandidaten umgegangen wird, da sie ein Mittel zum Zweck sind und und und....
Verbesserungsvorschläge
Das ganze Konstrukt zu überdenken wäre ein anfang
Arbeitsatmosphäre
Mit lauter Musik und einer Tischtennisplatte möchte man sich als moderner Arbeitgeber präsentieren, das Gegenteil ist der Fall. Das neue Büro wurde aufwendig in einem Neubau eingerichtet, jedoch ist die Einrichtung farblos und unpersönlich. Von den 3 Etagen, die angemietet wurden, hätte eine halbe Etage gereicht, da schon viele Ex-Kollegen das Weite gesucht haben.
Kommunikation
Nicht bis schlecht vorhanden! Schlechte Neuigkeiten werden am Band produziert, aber nicht an die Angestellten produziert. Stück für Stück folgen neue Regeln wie eine Büro-Anwesenheitspflicht, ein Jeans-Verbot, ein Bonussystem, das hoch angepriesen wurde und nichts außer Nachteile für den Vertriebler bedeutet. Wenn die Performance nicht dem entspricht, was die Firma sich vorstellt, wird die Kommunikation nochmal eine ganz andere.
Kollegenzusammenhalt
Es wird wie in vielen Unternehmen gelästert. Innerhalb einer Gruppe hält man zusammen, ansonsten gilt jeder gegen jeden. Die einzelnen Salesteams nehmen sich gegenseitig den Umsatz weg. Die Standorte Untereinader agieren als quasi unterschiedliche Unternehmen. Wenn Standort XY da kein Umsatz macht, machen wir ihn. Hauen und stechen. Es gibt ein langes Regelwerk, in dem all diese Sachen geregelt werden. Liegt ein Verstoß vor, entstehen stundenlange Meetings zwischen den Führungskräften, bei denen wie in einer Gerichtsverhandlung ausdiskutiert wird, wer jetzt recht hat und wer den Umsatz auf sich buchen darf. Ganz traurig.
Work-Life-Balance
Überstunden werden als selbstverständlich angesehen. Es gibt eine Art Vertrauensarbeitszeit, aber gleichzeitig sind die Arbeitszeiten 9 -18 Uhr. Wer pünktlich um 18 Uhr geht, wird gefragt, ob er Teilzeit beantragt hat. Home-Office ist verboten, egal ob Kinder, Hunde, Partner/in zu Hause warten. Das Leben soll nach dem Job ausgerichtet werden, nicht der Job nach den Lebensumständen. Im Bewerbungsgespräch ist hiervon natürlich nicht die Rede.
Vorgesetztenverhalten
Nicht zeitgemäß, keine Kommunikation, nicht wertschätzend, nicht sozial, nicht fair. Es wird streng kontrolliert, ob die Zahlen stimmen, neue KPI-Ziele werden erhöht, auch wenn diese keinen Sinn machen, wer sich dagegen stellt, wird vor den anderen schlecht geredet. Gleichzeitig sollen wir uns alle Versammeln, wenn einer der oberen Führungskräfte warum auch immer befördert wurde und klatschen.
Interessante Aufgaben
Der Job ist herausfordernd und nicht leicht. Es war mal echt abwechslungsreich, mittlerweile besteht der Vormittag ausschließlich aus Kaltakquise und der Nachmittag aus Kandidateninterviews, einer LinkedIn Search bei der sich 5-6 Berater um einen Zugang zum LinkedIn Recruiter streiten, weil es zu teuer wäre für alle Mitarbeiter einen Zugang zum Recruiter zu kaufen.
Gleichberechtigung
Es wird reihenweise erklärt, wie viele ach so tolle Preise man schon erhalten hat. Hier liegt ein Etikettenschwindel vor. Wenn die Führungskraft männlich ist und man selbst weiblich und gut aussehend, stehen die Chancen aber gut.
Umgang mit älteren Kollegen
Gibt es nicht, da vorher gekündigt oder gegangen wurden. Die durchschnittliche Verweildauer eines Beraters sind 1-2 Jahre, danach sind die meisten wieder weg.
Arbeitsbedingungen
Um aus dem Homeoffice zu arbeiten, musste ich mir mein Equipment privat kaufen. Generell fühlen sich viele immer weniger wohl, das Bonussystem wurde so geändert, dass es im Sinne des Unternehmens ist. Der Anreiz, ob man Führungskraft oder Spezialist wird, ist nicht mehr existent. Früher konnte man als Experte mit einem guten Bonusmodell noch Geld verdienen.
Gehaltserhöhung gibt es auch nicht mehr nur, wenn man befördert wird. Dafür wurden die Beförderungskriterien nach oben geschraubt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Um Umweltbewusster zu agieren wurden die Firmenwagen gestrichen. Man kann schließlich mit den Öffentlichen zum Kunden fahren.
Als Sozialbewusstsein hat man einen Kühlschrank mit Softgetränken aufgestellt, der Donnerstags und freitags in einem gewissen Zeitfenster aufgeschlossen wird. Mitarbeiter Events müssen aus Kostengründen aus privater Kasse bezahlt werden.
Gehalt/Sozialleistungen
Früher war es recht attraktiv, das wurde aus Kostengründen geändert.
Image
Weder Angestellte noch Kunden, noch Kandidaten bekommen das was erwarten.
Karriere/Weiterbildung
Karriere zu machen, ist nicht mehr so attraktiv. Als Manager lasstet ein enormer Druck auf einen, als Experte soll man viel Geld machen, bekommt selbst aber immer weniger davon ab.