Perfekt, um sein Handwerk richtig zu lernen
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Perfekter Einstiegsjob
- Mega coole Entwickler
- Gutes Teamgefüge
- Zentrales und schniekes Büro
- Spannende Produkte
- Man muss es tatsächlich auch mal gesagt haben: Die Partys waren immer geil.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Einseitige, begrentze Karriere; Aufstieg recht limitiert
- Geschlossenes Weltbild wenn es um Homeoffice, Hunde oder Pflanzen im Büro und Benefits geht
- Gehalt nicht marktorientiert (dies mag sich mittlerweile geändert haben)
- Einige Führungspersonen haben Personalverantwortung, weil es sich so ergeben hat, aber nicht, weil sie ein Talent dafür haben
Verbesserungsvorschläge
1. Mit dem schnellen Wachstum des Unternehmens sollte man auch die Organisation und die Prozesse öfter hinterfragen.
2. Man könnte sich fragen, ob man noch so sehr damit werben will, dass es hier flache Hierarchien gibt. Ich habe das Gefühl, dass dies ab einer gewissen Größe nicht mehr wirklich zu stemmen ist. Dann sollte man sich auch nicht mehr damit rühmen.
3. Die großen leidigen Themen der Industrie: Homeoffice, Hunde im Büro, Benefits (Essensgutscheine etc.) - hier darf man ruhig mal mutig sein.
4. Aufstiegsmöglichkeiten nach dem Senior etwas versatiler gestalten. Nicht jeder, der gut in seinem Fach ist, will Personalverantwortung und nicht jeder, der Personalverantwortung drauf hat, ist gut in seinem Fach. Wenn es hier eine Lösung wie zum Beispiel Laterale Führung geben würde, könnte man gutes Personal länger halten.
5. Das Thema Gehalt sollte bestenfalls kein Thema sein. Hier gibt es viele entspannte Lösungen, in die man gerne Zeit investieren kann. Auch dies könnte langfristig dafür sorgen, dass gutes Personal länger gehalten wird.
Arbeitsatmosphäre
Das Product-Team war eigentlich generell immer gut drauf. Es gab auch mal stressige Phasen aber alles in allem habe ich es sehr lustig und angenehm empfunden.
Kommunikation
Die offene Kommunikation besonders top-down wurde immer sehr angepriesen. In der Realität wurden Entscheidungen aber erst mitgeteilt, nachdem sie feststanden. Das war früher, als das Unternehmen noch kleiner war, etwas offener. Ich denke einfach, dass einige Dinge frühzeitiger hätten kommuniziert werden können, um schlechte Stimmungen durch Gerüchte etc. zu vermeiden.
Zur Art der Kommunikation habe ich fast nur Gutes zu berichten. Ab und zu wird sich schon einmal im Ton oder im Ausdruck vergriffen. Das ist allerdings eher die Ausnahme.
Kollegenzusammenhalt
Die Zusammenarbeit mit den Entwicklern lief perfekt. Dort sitzen unglaublich liebenswerte Menschen, die viel Verständnis und Geduld zeigen und einen nie in die Pfanne hauen würden.
Im Product-Team selbst konnte man schon ab und zu mal anecken und es gab einen leichten Hang zur Grüppchenbildung, aber auch das war eher die Ausnahme.
Hervorheben möchte ich an dieser Stelle, dass jeder im Team weiß, dass niemand perfekt ist. Fehler passieren und werden von keinem Kollegen angeprangert oder nachgetragen. Es wird also niemand vor die Hunde geworfen und man hilft einander aus.
Work-Life-Balance
Prinzipiell sorgt die Vertrauensarbeitszeit dafür, dass jeder seine W-L-Balance selbst in der Hand hat.
Zwei Dinge sind allerdings dennoch hervorzuheben:
1. Homeoffice wurde ab und zu mit guter Begründung geduldet (Stand vor Corona). Hier wäre durchaus ein zeitgemäßerer Ansatz angebracht.
2. Zwischen 09:00 Uhr und 17:00 Uhr musste man im Office sein, was die Gleitzeit / Vertrauensarbeitszeit ziemlich stark einschränkte.
Vorgesetztenverhalten
Im Product-Team selbst hervorragend.
In einigen anderen Abteilungen gab es jedoch einige Mitarbeiter in höheren Positionen, welche öfter nicht nur bei den eigenen Mitarbeitern für Unmut gesorgt haben.
Interessante Aufgaben
Parship, Elitepartner und eHarmony sind unglaublich spannende Produkte. Es hat eigentlich immer Spaß gemacht und man hat bis zu einem gewissen Punkt sehr viel gelernt.
Es wurde sich bemüht, dass jeder überall einen Einblick bekommen hat, wo er es gern wollte. Natürlich ist das auf Dauer allerdings nur in bedingtem Ausmaß möglich.
Gleichberechtigung
Hier gibt es nichts Negatives zu berichten.
Umgang mit älteren Kollegen
Auch hier nichts Negatives.
Arbeitsbedingungen
Das Büro liegt extrem geil und ist schön hell. Ein bisschen mehr Leben (Pflanzen, Hunde etc.) würden sehr schnell sehr viel Mehrwert hineinbringen.
Arbeitsgeräte waren immer in Ordnung. Es gab keine großartige Auswahl - es wurde gegessen was auf den Tisch kam. Hier könnte man sich vielleicht an der Industrie orientieren und verschiedene Optionen für OS auch im Product-Team anbieten.
Ansonsten war alles Standard.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Gibt nichts Negatives zu berichten, es gibt aber mit Sicherheit viel Luft nach oben.
Zwei Mal die Woche Bio-Obst zählt für mich nicht zu Umwelt-Engagement.
Gehalt/Sozialleistungen
Nach meiner Erfahrung war hier deutlich Luft zum Rest der Industrie. Man muss sich bewusst sein, dass dies ein gutes Unternehmen ist, um Fuß zu fassen und sich fortzubilden. Dann kann man zufrieden sein. Das Gehalt selbst ist kein Argument für dieses Unternehmen.
Dies mag sich in der Zwischenzeit geändert haben.
Image
Parship, Elitepartner und eHarmony sind einfach mit Vorurteilen behaftet. Das betrifft nicht nur die Industrie sondern auch das private Umfeld.
Hat mich allerdings nie großartig gestört.
Karriere/Weiterbildung
Ich habe sehr früh während des Studiums als Werkstudent hier angefangen. Mir wurde ein unglaublich guter Start in die Arbeit als Product Manager geboten. Dies kann ich nicht genug betonen und ich würde jedem dieses Unternehmen als Einstieg ins Productmanagement empfehlen. Einem wird sehr gut das Handwerk beigebracht und man bekommt alles Wichtige und Grundlegende geduldig gezeigt. Der Karriereeinstieg verdient also mehr als fünf Sterne.
Problematischer wird es dann irgendwann ab dem Senior. Hier gibt es eigentlich nur noch die Möglichkeit, Personalverantwortung zu übernehmen. Dies ist nicht für jeden die optimale Lösung. Es sollte auch auf fachlicher Ebene noch Luft nach oben geben. Und da es bei einer bestimmten Anzahl an Mitarbeitern auch nur eine bestimmte Anzahl an Lead-Stellen gibt, ist es mit der Entwicklung nach dem Senior recht abrupt vorbei. Ich denke, dass es hierfür mittlerweile gute Lösungen gibt, die anderswo auf dem Markt erfolgreich gelebt werden. Es würde sich lohnen, dies mal zu hinterfragen.