Vom Aushängeschild des Landkreises in die Führungslosigkeit
Gut am Arbeitgeber finde ich
IG Metall Tarif, Zusammenhalt der Kollegen, Know-How (auch wenn es nicht genutzt wird)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Keine Präsenz mehr in den Märkten und keinerlei Innovation. Die damalige Strahlkraft ist nicht mehr vorhanden. Stattdessen werden unnötige Schulungen wiederholt durchgeführt und die Strategien regelmäßig verworfen.
Verbesserungsvorschläge
Fokussierung auf die Kernprodukte hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Qualität. Innovation nicht nur propagieren sondern auch aktiv vorantreiben. Kurz-, Mittel-, und Langfristige Ziele definieren, mitteilen und daran arbeiten. Nicht jedes mal nach ein paar Monaten wieder neu anfangen.
Arbeitsatmosphäre
Das Unternehmen wurde Jahrzehnte lang traditionell geführt und hatte den Fokus/ das Interesse der Gesellschafter. Seit dem letzten Wechsel der Geschäftsführung gibt es keine klaren Aussagen zu Zielen oder Visionen. Das Unternehmen gleitet langsam in das Mittelmaß der Zuliefererindustrie. Bunte Powerpoint-Folien und aneinandergereihte Worthülsen sind schön im Marketing, helfen aber nicht am Markt zu bestehen. Im mittleren Management ist es besser sich bedeckt zu halten. Fehler/Probleme/Ideen werden gerne diskutiert aber nicht im Sinne der kontinuierlichen Weiterentwicklung genutzt.
Kommunikation
Generell ist die Kommunikation gut und bei den Betriebsversammlungen auf einem hohen Maß transparent. Zwischen den Betriebsversammlungen bleibt es ruhig und die Gerüchteküche überwiegt. Sicherlich sollte nicht alles der Belegschaft mitgeteilt werden, aber 2020 im Krisenmodus wäre eine regelmäßige Information an die Mitarbeiter mit einem hohen Wahrheitsgrad doch sehr förderlich für die allgemeine Stimmung gewesen. So wusste über den Flurfunk später mehr über die Kündigungswelle wie offiziell erläutert wurde.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt der Kollegen mit längerer Betriebszugehörigkeit und gutem Netzwerk in der Firma ist gut. Man versteht sich und tauscht sich nach Möglichkeit auf. Das Silo-Denken ist weniger geworden.
Work-Life-Balance
Bei einer 35 Stundenwoche ist die Work-Life-Balance akzeptabel. Kommt sicherlich darauf an in welcher Abteilung man arbeitet. Selbst im Management sind die 40 Stunden pro Woche einhaltbar.
Vorgesetztenverhalten
Vorgesetzte empfangen leider wenig Informationen aus der Geschäftsführung. Entscheidungen müssen abgestimmt werden und dauern Ihre Zeit. Dies trifft sicherlich nicht auf alle Abteilungen zu. Keiner möchte Fehler machen, da man ggf. auch einer der potentiellen Kündigungen sein könnte. Der Schreck davor hemmt natürlich jegliche Innovation oder Kreativität. Wir sind alle eine Nummer geworden.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind grundsolide wie bei den meisten Mittelständlern. Interessante Aufgaben werden meist an einen auserwählten Personenkreis verteilt. Der Kreis reduziert sich sukzessive durch Verlassen aus eigenem Willen oder Kündigungen. Für die nächsten Schritte fehlen die Ideen und klare Aufgabenpakete zur Umsetzung. Aktuell leider nur Mittelmaß wie bei vielen Mittelständlern in Deutschland.
Gleichberechtigung
Mitarbeiter werden generelle gleich behandelt. Der Betriebsrat hat an dieser Stelle ein Auge darauf und koordiniert die Belange der Belegschaft. An anderer Stelle wie der Kündigungswelle 2020 wurde eher nach Nasenfaktor entschieden.
Umgang mit älteren Kollegen
Untereinander ist der Zusammenhalt vorhanden. Ältere Kollegen werden sowohl in der Fertigung als auch im Büro geachtet und passend Behandelt. Eine Motivation durch berufliche Förderung gibt es leider nur wenn der Nasenfaktor stimmt.
Arbeitsbedingungen
IG Metall Manteltarifvertrag.
Tendenziell bleiben da keine Wünsche offen, allerdings schütz die IG Metall in Krisen auch nicht vor Kündigungen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Produkte werden in Deutschland zusammengeschraubt und versandt.
Die geltenden EU Standards werden eingehalten.
Gehalt/Sozialleistungen
IG Metall. Als Tarifangestellter ist die Entlohnung sehr fair und Arbeitsmarktgerecht.
Image
Der damalige Glanz der Firma Vahle verblasst leider immer mehr. Im Markt ist man an vielen Stellen ins Mittelfeld hinuntergestiegen. Früher für Innovationen im kleinen Rahmen bekannt, sind Vahle-Produkte nun eher eine Handelsware und austauschbar.
Karriere/Weiterbildung
Neue Besen kehren gut. Weiterbildung im kleinen Rahmen ist möglich. Aktuell wird wieder stark durchgetauscht. Alle neuen Führungskräfte im Management sind externe mit allen Vor-und Nachteilen.