Altmodisches Unternehmen, das Mitarbeiter aussaugt, aber viel Potenzial hätte
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der kollegiale Zusammenhalt ist wirklich toll.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Altmodische, patriarchale Führung, die auf Politik und Vetternwirtschaft setzt; nur nehmen und wenig geben; alles weitere ist oben bereits ausgeführt
Verbesserungsvorschläge
Mehr Mitarbeitende einstellen, um dem extremen Workload entgegenzuwirken, der mittlerweile an der Tagesordnung ist, und nicht mehr auf Kosten der motivierten und guten Mitarbeiter geht.
Aufhören, "politische" Entscheidungen zu treffen, sondern den entsprechenden Fachpersonen im Unternehmen zuhören und sinnvolle Entscheidungen treffen.
Strukturierter führen und arbeiten, um die Mitarbeiter nicht mehr mit 1000 Prioritäten gleichzeitig verrückt zu machen.
Einheitliche und faire Vertragsformen finden, in denen die Mitarbeiter sich auch wertgeschätzt fühlen.
Offene Möglichkeiten für Feedback geben, die auch vollumfänglich ernst genommen werden. Den Mitarbeitern wirklich zuhören anstatt immer nur noch mehr und mehr zu fordern.
Mehr Personal wäre auch sinnvoll, damit man mit gutem Gewissen auch im Urlaub sein kann oder auch mal krank sein "darf". Selbst hier wird versucht, weiter Druck zu machen und es wird vollumfänglich akzeptiert, wenn man krank arbeitet bzw. fast schon erwartet.
Arbeitsatmosphäre
Positiv ist, dass versucht wird, teilweise wertschätzend zu sein. Das funktioniert aber nur bedingt. Vertrauen gibt es im Unternehmen allerdings wenig, da hier die meisten Entscheidungen aus politischen Gründen getroffen werden anstatt aus den richtigen Gründen. Weiter regiert hier stark das Thema Vitamin B und Vetternwirtschaft (vor allem unter Männern). Zudem geht es hier nur noch um abarbeiten, anstatt dass man sich sinnvoll und kreativ einbringen kann. Immer mehr Leistung wird bei gleichen oder geringer werdenden Personalressourcen verlangt.
Kommunikation
Zwar gibt es ein Tool für die interne Kommunikation - hier werden auch auch nur stark gefilterte Infos kommuniziert, damit alles positiv wirkt. Wirklich Infos werden auch hier nicht kommuniziert und bekommt man maximal über den Flurfunk mit. Auch im großen Team innerhalb der Abteilung funktioniert die Kommunikation nur dürftig. Dies liegt zum einen an der völligen Überarbeitung aller, an chaotischen Einzelakteuren und an fehlendem Verständnis dafür, dass gewisse Infos wertschätzend und rechtzeitig kommuniziert werden sollten.
Kollegenzusammenhalt
Das ist der positivste Aspekt in diesem Unternehmen. Der Zusammenhalt im Team ist zu großen Teilen wirklich sehr sehr gut. Dieser Fakt hält viele Mitarbeitende länger im Unternehmen, als sie sonst bleiben würden. Aber auch das wird nicht ewig so bleiben.
Work-Life-Balance
Das ist stark abhängig davon, welche Vertragsart man hat. Hier verfolgt das Unternehmen nicht ansatzweise eine nachvollziehbare Strategie. Wer außertariflich angestellt ist, darf teilweise Überstunden ohne Ende machen und bekommt ebenfalls nicht die jährlichen Inflationsanpassungen. Wer im Tarifvertrag angestellt ist, darf seine Zeit erfassen und kann Zeitausgleich nehmen. Auch hier fallen einige Überstunden an, aber man bekommt wenigstens was dafür. Unabhängig davon nimmt man den extremen Druck, der teilweise auf die Mitarbeitenden ausgeübt wird, mit in die Freizeit, was die Balance negativ beeinflusst.
Vorgesetztenverhalten
Sehr unterschiedlich. Teils gut, teils stark ausbaufähig. Das Feedback von Mitarbeitenden wird nur selektiv wahrgenommen und kommuniziert. Die wirklichen Pain Points werden schön ignoriert. Dennoch wird versucht, wertschätzend zu kommunizieren. Hier ist allerdings das Problem, dass der Kalender so extrem voll ist, dass viele Dinge oft durchrutschen. Doch genau diese kleinen Dingen würden den Unterschied machen. In der Theorie würde eine offene Tür Kultur herrschen, aber in der Realität beherrschen Stress und Druck den Alltag und führen dazu, dass unklar kommuniziert wird und dadurch noch mehr Chaos verursacht wird.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben an sich wären bzw. sind sehr interessant. Meist ist man allerdings nur am abarbeiten, weshalb der positive Grundaspekt stark in den Hintergrund rutscht.
Gleichberechtigung
In der Geschäftsführung sitzen 4 Männer - muss man dazu mehr sagen? Zudem gibt es Positionen und Abteilungen, die extrem Stereotyp besetzt sind. Korrektes Gendern wird vom Unternehmen ebenfalls nicht gewünscht, da der typische ältere Mann das nicht nachvollziehen kann und sich so lieber gegen die gesellschaftlichen Entwicklungen stellt. Frauenfeindliche Äußerungen kommen ebenfalls in gewissen Abteilungen verstärkt vor und werden auf breiter Flur so akzeptiert.
Arbeitsbedingungen
sehr moderne Büroräume. Je nachdem ob man im Großraum sitzt oder in einem verschließbaren Büro sind die Lärmbedingungen schlecht oder gut. Die Laptops könnten neuer sein, aber im Großen und Ganzen sind die Bedingungen ok.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird versucht, Müll zu trennen, aber es gibt einfach Mitarbeitende, die hier sehr resistent gegen Umweltbewusstsein sind.
Gehalt/Sozialleistungen
Hier wird gedrückt, was das Zeug hält. Es gibt viele Ausflüchte, warum angemessene Gehaltserhöhungen geschweige denn Gehaltsanpassungen nicht gewährt werden können. Aber Hauptsache anderen Abteilungen wird das Geld nur so hinterhergeworfen und die Teilhaber können noch mehr Geld aus dem Unternehmen ziehen.
Image
Das Image nach außen ist super - immer wieder verwunderlich, dass das noch so ist.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt keinerlei Entwicklungspläne, die vom Unternehmen vorangetrieben werden. Die Mitarbeiterdialoge wären in der Theorie dafür da, aber die Personalabteilung ist hier nicht dahinter und generell hat das Unternehmen offensichtlich wenig Interesse daran, seine Mitarbeitenden sinnvoll zu fördern und strukturiert weiterzuentwickeln. Für Weiterbildungen muss man hart kämpfen und selbst dann sind die Rahmenbedingungen für Mitarbeitende sehr unterschiedlich.