Arbeitgeber mit guter Mitarbeiterbasis, aber schlechter Perspektive.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der Zusammenhalt untern den Mitarbeitenden ist (horizontal) sehr gut. Man pflegt einen freunschaftlichen und professionellen Umgang. Die technische Ausstattung ist gut und man versucht stetig die eigenen Arbeitsprozesse zu optimieren.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die generelle (vertikale) Kommunikation ist ausbaufähig und das Verhalten mancher Vorgesetzter ist einfach nicht hinnehmbar. Die Bezhalung war meiner Meinung unter dem üblichen Marktdurchschnitt. Selbst bei vergleichbaren Stellen aus dem öffentlichen Dienst hat man eine bessere Gehaltsstruktur bei deutlich weniger Verantwortung.
Nachträgliche Bearbeitung aufgrund des Kommentars: Die Fehlerkultur ist außerdem mangelhaft.
Verbesserungsvorschläge
Man sollte grundlegend die Unternehmenskultur überdenken und ein faires Miteinander fördern. Das gewissen "Lieblinge" sich alles erlauben können ist bei der unternehmensgröße meiner Meinung nach nicht mehr tragbar. Ferner sollte an der Konfliktlösung/-bewältigung gearbeitet werden.
Nachträgliche Bearbeitung aufgrund des Kommentars: Mit konstruktiver kritik sollte außerdem besser umgegangen werden. Inhalt von Persönlichem sollte stets getrennt werden.
Arbeitsatmosphäre
Meiner Meinung nach leidete die Arbeitsatmosphäre unter der Bevorzugung einzelner Mitarbeiter:innen. Die schlechte Kommunikation bzgl. stetig wechselnder Vorgaben im Tagesgeschäft schürten weitere Unruhen. Leider ist es zu häufig vorgekomen, dass Vorgesetzte mit Mitarbeitern schrien, sodass sich in stressigen Zeiten die Atmosphäre bei mir mit Angst angereichert hat.
Kommunikation
Das Kollegium hat sich in meiner gesamten Zeit im Unternehmen immer mehr Transparenz in der Kommunikation aus der Führungsetage gewünscht. Das hat sich meiner Meinung nach leider nie gebessert. Bevor ich ging, war es so schlimm, dass die echten Entscheidungsgründe den Mitarbeitern teilweise verheimlicht wurden und "schönere" Begründungen vorgeschoben wurden.
Kollegenzusammenhalt
Trotz der vermeintlichen Widrigkeiten versucht das Kollegium die gemeinsame Arbeit positiv zu gestalten. Neben vieler positiver Impulse für das Tagesgeschäft konnte man eigentlich auch immer auf die Kollegen zählen. Auch Abteilungsübergreifend war der Zusammenhalt meiner Meinung nach vollkommen in Ordnung.
Work-Life-Balance
Für mein Empfinden ist das unternehmen in Sachen Work-Life-Balance gut aufgestellt. Das liegt primär an der Notwendigkeit einer solchen Ausrichtung, um neue Mitarbeitende nicht abzuschrecken.
Vorgesetztenverhalten
Ich habe leider einige Male sehr denkwürdige Situationen erlebt. Was mich am meisten störte war, dass die Geschäftsführung das objektiv nicht akzeptable Verhalten eines hohen Vorgesetzten immer wieder verharmloste. Auf Beschwerden und Hinweise, reagierte man mit relativierenden Aussagen. Ich erinnere mich, dass nach Aussage der Geschäftsführung (in meinem Personalgespräch) habe sich der Vorgesetzte im Laufe der letzten Jahre bereits gebessert, da es früher wohl noch schlimmer war.
Andere Vorgesetzte kamen meiner Meinung nach ihren Aufgaben bzgl. Teamführung und Entscheidungsfindung im Tagesgeschäft nicht gut nach. Ob das an Überarbeitung oder Desinteresse lag, kann ich nur vermuten.
Nachträgliche Bearbeitung aufgrund des Kommentars: Hier merkt man Eindrucksvoll wie mit Kritik umgegangen wird. Insbesondere bei der Personalleitung habe ich schnell aufgehört konstruktive kritik zu äußern. Ich erinnere mich noch sehr genau, wie die Personalleitung damals vieles persönlich nahm und nur meinte, man mache den Job bereits X Jahre und man mache ihn gut.
Interessante Aufgaben
Die Vielfalt der Aufgaben war immer sehr interessant. Die Arbeit mit dem Kunden führte immer zu neuen herausforderungen und man hatte selten das Gefühl, unwichtige Aufgaben zu erledigen.
Gleichberechtigung
"Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied". Mit dieser Aussage hat die Führungsetage die meisten Versuche Gleichberechtigung zu fördern kommentiert. Als ich Teamleiter wurde und Lohn-Gleichberechtigung für das Team erwirken wollte, hat das erst nach viel Überzeugungsarbeit funktioniert. Ich fand außerdem komisch, dass eine Kollegin mit sehr ähnlicher Position und gleicher Qualifikation weniger verdiente. Das fand man natürlich nur im Gespräch heraus, woraufhin die Geschäftsführung kommentierte, dass Unterhaltungen über das gehalt per Arbeitsvertrag verboten seien.
Die Aufstiegschancen sind jedoch geschlechterspezifisch weder schlechter noch besser, wenn man von dem Gehaltsaspekt absieht.
Nachträgliche Bearbeitung aufgrund des Kommentars: Die Unterschiede bei der Bezahlung fielen damals auf nachdem man die Verdienstnachweise verglich. Nachdem das Thema auch im Zuge der Mitarbeitermotivation mit der projektleitung besprach wurde man angebrüllt und gefragt, ob man bereit sei, auf Geld zu verzichten um die Gleichberechtigung herbeizuführen. Diese Erfahrung kann meines Erachtens nicht als "Behauptungen", die "nicht stimmen" abtun.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden gut behandelt und ihnen wird auch im umgang mit technischen Neuerungen gut unter die Arme gegriffen.
Arbeitsbedingungen
Nach meinem Empfinden waren die technische Ausstattung bzw. die Umgebung und die Räumlichkeiten immer mindestens in Ordnung und in manchen Fällen sogar gut. Man bekam als neuer Mitarbeiter eine gute Grundausstattung und je nach Standort auch top Moderne Büros. leider gab es starke Schwankungen zwischen den Standorten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Man bemühte sich um einen papierlosen Arbeitsablauf. mehr Bewusstsein für Umwelt oder Soziales konnte ich persönlich nicht erkennen.
Gehalt/Sozialleistungen
Nachträgliche Bearbeitung aufgrund des Kommentars: Gehälter werden pünktlich gezahlt und es gibt auch vereinzelt benefits, die bei guter Verhandlung ausgehandelt werden können. Vergleicht man das damalige Gehalt (aus 2023) mit einem Sachbearbeitergehalt aus dem TVÖD fällt auf, dass selbst im öffentlichen Dienst, wo man regelmäßig weniger verdient als in der freien Wirtschaft, die Löhne für Tätigkeiten mit vergleichbarer bzw. weniger Verantwortung besser sind/waren. Ob die Situation sich mittlerweile besserte kann ich nicht beurteilen.
Image
Nach meiner persönlichen Erfahrung reden die ehemaligen Mitarbeiter:innen eher negativ über ihre Anstellungszeit und das unternehmen. Selbst der Kunde äußerte manchmal viel negative Kritik am unternehmen
Karriere/Weiterbildung
Ich persönlich hatte die Möglichkeit schnell aufzusteigen und Teamleiter zu werden, jedoch kam dann die Angst bei anderen Vorgesetzten auf, man würde "an Stühlen sägen". Weiterbildungstechnisch hatte ich versucht vielen anzustoßen, aber leider ohne Erfolg.