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Personio
Bewertung

Nur noch ein Schatten seiner selbst

3,5
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2024 im Bereich Vertrieb / Verkauf bei Personio Group SE in München gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Die extrem fähigen Kolleginnen und Kollegen, die sich ohne müde zu werden unterstützen und das positive Image der Firma trotz interner Schwierigkeiten nach außen tragen bzw. erhalten. Die Benefits sind ebenfalls sehr positiv. Das Unternehmen bemüht sich zudem um Gleichberechtigung und Inklusion.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die offensichtliche Abhängigkeit von Investoren, jetzt abliefern zu müssen und Zahlen zu liefern. Dies macht sich am Druck des Vertriebs bei Bestandskunden und Neukunden bemerkbar. Immer neue Services sollen das Unternehmen nun zeitnah an die Börse führen. Leider fehlt dafür ein möglichst fehlerfreies Core-Produkt und das professionelle Konstrukt eines gesunden Wachstums. Das gesamte Unternehmen steht daher organisatorisch auf extrem wackligen Beinen. Es wird zu wenig auf Mitarbeiter in der Basis gehört und Entscheidungen werden top-down "durchgedrückt" ohne Rücksicht auf Verluste. Das Enablement ist fürchterlich. Es gibt kein funktionierendes Provisionsmodell und Gehälter müssen vor der Auszahlung von den eigenen Mitarbeitern mehrfach überprüft werden bzw. sind schlicht und ergreifend falsch. Wenn die Gehälter nicht stimmen, bei einem Unternehmen, dass für Payroll Produkte wirbt, ist das ein Armutszeugnis.

Verbesserungsvorschläge

Ein gesunder bottom up Ansatz wäre auf jeden Fall sinnvoll. Die Meinung oder das Feedback der Teams sollte bei weitreichenden Entscheidungen innerhalb der Abteilungen massiv berücksichtigt werden. Darüber hinaus fehlt es dem Unternehmen an Weitsicht und Erfahrung. Schlüsselpositionen sollten intern statt extern besetzt werden, damit Erfahrungswerte berücksichtigt werden können. Auch fehlt es dem Unternehmen an einer gesunden Feedback bzw. Fehlerkultur. Nur mit "wow wir sind die Geilsten" kommt man leider heute nicht mehr weit.

Arbeitsatmosphäre

Leider muss ich erwähnen, dass sich das Unternehmen die letzten Monate merkbar in die falsche Richtung bewegt. Es herrscht insgesamt eine sehr schlechte Stimmung. Unternehmensentscheidungen und Principles weichen weit voneinander ab. Von dem was mich am Anfang bei Personio geflasht hat, ist kaum noch etwas übrig geblieben. In höheren Management Positionen sitzen offenbar Menschen ohne genügend Erfahrung oder mit einer komplett falschen Einstellung zum Business. Kritik von der Basis ist entweder nicht wichtig genug oder wird komplett ignoriert. Sie ist aber auch nicht gewünscht. Wer offensichtliche Fehler beanstanden möchte, muss an sich selbst und an der Kommunikation arbeiten.

Kommunikation

Kommunikation seitens des Unternehmens erfolgt immer zu spät, meistens ohne vorherige Rücksprache und Feedback des Teams und konstant per top-down Ansatz. Man hat manchmal den Eindruck, dass das Management ganz weit weg ist von der Basis und sich vor allem auch nicht ernsthaft um Besserung bemüht. Man hört immer nur weitere Durchhalteparolen ("wir tun was wir können um das zu regeln") bis das nächste Kind in den Brunnen gefallen ist. Produkt-Enablement ist von der Planung und Organisation weit von der Realität entfernt und lebt in einer eigenen Seifenblase. Schuld sind immer nur die Mitarbeitenden am unteren Ende, die gleichzeitig auch die Probleme des Managements auslöffeln dürfen. Verantwortung trägt hier keiner.

Kollegenzusammenhalt

Das Einzige was dieses Unternehmen aktuell zusammen hält sind die extrem talentierten Mitarbeiter, die sich gegenseitig unterstützen.

Work-Life-Balance

Flexibel und familienfreundlich, guter gegenseitiger Support durch Kollegen bei Urlaub/Krankheit ect.

Vorgesetztenverhalten

Eher Glücksspiel. Man kann sehr viel Glück haben und einen fähigen Vorgesetzten erwischen oder eben das komplette Gegenteil

Interessante Aufgaben

Das Unternehmen wächst extrem schnell, deshalb wird es nie langweilig. Manchmal zu schnell und es werden viele Aufgaben auf die Mitarbeiter abgewälzt, die gar nicht in deren Verantwortungsbereich liegen.

Gleichberechtigung

Das Unternehmen tut extrem viel für Gleichberechtigung und das Image nach außen

Umgang mit älteren Kollegen

War nie ein Problem. Es gibt aber nur wenige Kollegen über 35. Hier würde etwas mehr Erfahrung dem Unternehmen gut tun. Denn das ist genau das was dem Unternehmen fehlt.

Arbeitsbedingungen

Office und Arbeitsbedingungen sehr gut

Gehalt/Sozialleistungen

Gehalt ist ok, aber in der Softwarebranche doch mittlerweile deutlich unter dem Durchschnitt

Image

Wird nach außen deutlich besser wahrgenommen als es innerhalb der Firma ist. Die Fassade bröckelt aber bereits

Karriere/Weiterbildung

Als Remote Mitarbeiter ist eine klassische Entwicklung innerhalb der Firma mit Aufstiegsmöglichkeiten so gut wie unmöglich. Das wird am Anfang anders verkauft, ist aber in der Realität auch nicht gerne gesehen. Mir wurden interne Entwicklungsmöglichkeiten in andere Abteilungen u.a. deshalb verweigert. Auch generell gilt "man kommt vor allem dann weiter wenn man besonders viele Credits bei Vorgesetzten hat". Das A und O ist ein entsprechendes Beziehungsmanagement. Leistung oder der entsprechende Mitarbeiterwunsch alleine reicht dafür nicht aus.


Umwelt-/Sozialbewusstsein

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