Ein zweischneidiges Schwert
Gut am Arbeitgeber finde ich
Spannende Themen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Partizipation ist hier schlichtweg nichts, was erwünscht ist. Man wird für X eingestellt und alle Bestreben, sich anderweitig einzubringen, werde zwar gehört, aber nicht umgesetzt.
Verbesserungsvorschläge
"Up-or-out" ist nicht mehr zeitgemäß und den Leuten einfach nur Druck zu machen, ist schlichtweg nicht "innovativ".
Man sollte sich hier mehr Gedanken darüber machen, wen man einstellt. Die Leute besser prüfen und lieber absagen, als solche "Experimente" zu machen.
Es ist nicht schlimm, einen Job zu verlieren, aber Leute geben andere Jobs für Euch auf oder lehnen andere Angebote ab. Stichwort Opportunitätskosten.
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre an sich ist im Alltag erstmal gut.
Leider gibt es öfter Entscheidungen von oben, die einfach fragwürdig und teilweise nicht mal rechtens sind. Ob sich darüber vorher Gedanken gemacht wird, weiß ich nicht. Führt an der Stelle nur leider dazu, dass man das Vertrauen in die Obrigkeit verliert.
Wenn man als "Neuling" dann öfter freundlich gebeten wird, mal eine Kununu-Bewertung abzugeben und diese Idee dann in das Team trägt und diese den Vorschlag einfach ignorieren, weiß man eigentlich, dass etwas im Argen ist.
Am Anfang war ich hier hellauf begeistert, je länger ich dort war, um so mehr habe ich dann aber verstanden, warum niemand eine Bewertung schreiben wollte.
Kommunikation
Die Kommunikation ist eine Katastrophe. In meinem Fall wurde die Probezeit recht spontan beendet und ich hatte eine Woche vorher noch nachgefragt, ob alles in Ordnung ist. Zitat "mach dir mal keinen Kopf" und eine Woche später dann die Kündigung. Warum das relevant ist? Weil ich mir genau in dieser Woche für 1.300 € eine Bahncard kaufen musste, um wieder zur Arbeit zu kommen (hier wird gar nichts übernommen).
Funfact: Das war bei der Bewerbung genau dasselbe. Man wollte sich nach zwei Wochen melden. Brauchte dann aber vier, weil man sich "durch die ganze Firma telefonieren musste". Die Firma war zu dem Zeitpunkt 40 Mitarbeiter stark und die wenigsten haben dort etwas mit dem Einstellungsprozess zutun.
Zwischen den Abteilungen sieht es leider auch nicht wirklich viel besser. Hier werden Arbeiten doppelt und dreifach gemacht, weil es keine Prozesse gibt und die Abteilungen nicht miteinander kommunizieren.
Kollegenzusammenhalt
Zusammenhalt der Kollegen ist super gewesen, da kann ich nichts sagen.
(In meiner Abteilung)
In anderen Abteilungen sieht es leider doch eher schwierig aus, gefühlt lästert jeder über jeden und es gibt viel Flurfunk.
Wenn Leute gegangen sind, war der Abschied immer sehr reserviert und kühl, was ich so noch nicht erlebt habe.
Work-Life-Balance
Ich hatte Kollegen, die 12 Std. am Tag im Büro saßen und für die dieser Zustand normal war. Wenn man Lust darauf hat, gerne, allerdings spricht das eher für ein Ungleichgewicht in dieser Kategorie.
Vorgesetztenverhalten
An sich war ich mit den Leuten immer happy, allerdings hat der Fakt, dass der Teamlead eine Woche vor der Kündigung noch nicht weiß, wie es um den Mitarbeiter steht, einfach alles kaputtgemacht.
So was geht einfach gar nicht! Ich weiß die Leute haben und hatten immer alle viel zutun, nur ist das eben die Aufgabe des Teamlead, sich um das Team zu kümmern und zu wissen, wo die Schwächen liegen und evtl. sogar das Arbeitsverhältnis keinen Sinn mehr ergibt.
Interessante Aufgaben
Wie in vorherigen Kommentaren schon oft beschrieben, sind die Aufgaben wirklich spannend. Ja, man schreibt am Ende immer und immer wieder dieselben Anträge (das wird einem aber auch kommuniziert, bevor man dort anfängt), die Themengebiete sind immer unfassbar umfangreich.
Über Pharmazie, Maschinenbau, IT, Chemie bis zu Sozialen Projekten, hier findet man wirklich alles und es ist super spannend.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ich weiß nicht, warum man hier darauf beharrt, dass man umweltbewusst ist. Eine erwünschte hohe Anwesenheit der Leute im Büro führt schlichtweg dazu, dass alle in das Auto steigen und fahren müssen.
Zuschüsse für Bahn und Co. gibt es nicht.
Auch die Pendelei von Kollegen zwischen den Standorten ist schlichtweg nicht zeitgemäß und führt zu weiteren Emissionen.
Dafür ist aber das Drucken im Büro ungern gesehen, hier wird auch darauf hingewiesen, dass man sich so nicht umweltbewusst verhält.
Eine gewisse Doppelmoral ist das an der Stelle schon.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist, wie üblich in der Branche, schon sehr hoch. So schnell kommt man in anderen Firmen nicht an diese Gehälter.
Alles andere ist eher unter dem Durchschnitt, es wird nichts extra gezahlt, es gibt weniger Urlaubstage als bei Marktbegleitern.
Image
Das Image der Firma ist super, da kann man nichts sagen. Auch von Kunden hat man nie etwas Schlechtes gehört.