Licht und Schatten, aber meist solide
Gut am Arbeitgeber finde ich
Kollegen, Aufgaben und Weiterbildungsmöglichkeiten sind lobenswert.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Oberes Management, Kommunikation von oben, Wertschätzung, Großraumbüros. Betriebsrat sollte man lieber nichtmal flüstern.
Verbesserungsvorschläge
Führungsstil, Gehaltssystem, Attraktivität der Büroräume und Arbeitszeitmodell sind für mich die größten Baustellen. Hier sollte man eher früher als später dran arbeiten, denn der Fachkräftemarkt verzeiht keine großen Schnitzer.
Arbeitsatmosphäre
Unter dem teils lieblosen Neubau und Corona hat die Atmosphäre schon sehr gelitten. Aus einer ganzen Reihe kleinerer Büros für IT und Entwicklung wurden primär zwei große Büros für 20+ Menschen. Man hat sich dadurch menschlich etwas entfernt. Konzentriertes Arbeiten wird so erschwert. Rückzugsorte gibt es zwar, die sind aber eher selten verfügbar. Immerhin gab es ein paar neue Headsets, um sich ein wenig abzuschotten. Hier gibt es deutliches Potential zur Verbesserung.
Kommunikation
Hier muss man klar die Kommunikation untereinander und mit der Führungsetage abgrenzen. In den jeweiligen Teams im Haus klappt das sehr gut, ob nun im direkten Kontakt oder via Teams/Telefon. Kleinere Barrieren gibt es immer mal, aber am Ende findet man auf verschiedenen Wegen zusammen.
Weniger rosig sieht es bei der Kommunikation in/mit der Führungsetage aus. Die Führungsriege ist sich oft nicht einig, es gibt oft widersprüchliche Informationen oder Anweisungen und Arbeitsinformationen dringen oft nur bruchstückhaft oder in einem schwierigen Umgangston an die Mitarbeitenden. Gelegentlich legt man auch den Fokus auf Themen, die klar dem persönlichen Wohlgefallen der jeweiligen Führungskraft dienen, wobei unternehmerischer (Un)Sinn aus dem Blick verloren wird. Wertschätzung wird in der Kommunikation von oben generell eher selten zum Ausdruck gebracht. Man wird ja (immer pünktlich) bezahlt. Das muss reichen.
Kollegenzusammenhalt
Eine große Stärke in der pharma mall ist der Zusammenhalt im Team, zumindest wenn ich für die IT spreche. In anderen Teams hört man auch mal anderes, aber für die Bewertung gehe ich von meinem direkten Umfeld aus. Man kennt sich, man hilft sich, man hat auch mal Spaß zusammen. Großes Plus im oft trüben Alltag der pm.
Work-Life-Balance
Leider wieder eher mittelmäßig. Starre Kernarbeitszeit von 10-16 Uhr und eine in normalen Zeiten recht eingeschränkte Remotearbeitsregelung erlauben zusammen mit der Gleitzeit zwar einen gewissen Spielraum, wirklich zeitgemäß ist das mit Blick auf Entwicklungen bei anderen Firmen am Arbeitsmarkt aber nicht mehr. Man möchte die Mitarbeitenden halt immer ein wenig unter Kontrolle behalten...
Vorgesetztenverhalten
Hier gibt es im Grunde wenig auszusetzen. Gespräche mit Vorgesetzen laufen immer fair, es gibt ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte und eine gewisse Flexibilität im Rahmen der Möglichkeiten der pm ist auch immer drin. Schwierig ist eigentlich nur, dass auch die Vorgesetzten immer wieder in kleine und große Führungsscharmützel mit der Obrigkeit verwickelt werden und dadurch viel Zeit und Nerven gebunden sind. Man täte gut daran den Fachbereichsleitern einfach öfter mal ihre Fachkenntnisse zuzutrauen und nicht jede Entscheidung in Frage zu stellen. Zu Beginn meiner Zeit bei der pm vor einigen Jahren war man hier noch lockerer und das fühlte sich richtiger an.
Interessante Aufgaben
Hier kann ich natürlich nur für die IT sprechen. Die pharma mall ist in diesem Bereich hervorragend aufgestellt, da man vielfach Technik auffährt, die eigentlich für Unternehmen einer höheren Gewichtsklasse gedacht sind. Anforderungen der Mandanten und IT-Sicherheit machen das aber oft nötig. Das führt dazu, dass man im Grunde in jede Richtung gehen kann und immer irgendwas findet, das einem Spaß macht. Man kann Bereiche auch einfach selbst gestalten, da hier oft wenige Hände große Arbeitsbereiche beackern. Eigeninitiative und Weiterentwicklungen im persönlichen Arbeitsbereich sind gern gesehen. Wer sich also IT-lastig kreativ austoben will, hat hier einige Möglichkeiten. Gerade im Augenblick wo Backend und viele andere Felder einen Umbruch zu moderneren Technologien erleben ;)
Gleichberechtigung
Im Großen und Ganzen alles in Ordnung. Es gibt hier und da Positionen wo Frauen benachteiligt sein können, aber in den meisten Fällen ist ein Aufstieg für Frauen und Männer gleichermaßen möglich. Einzelne Kräfte der oberen Führungsetwage neigen leider zu abschätzigen Bemerkungen gegenüber Frauen, was so ziemlich die größte Hürde für Gleichberechtigung ist.
Umgang mit älteren Kollegen
Hier wird kein Unterschied gemacht. Leistung und Einsatz zählen, nicht die Lebensjahre. Es gibt auch kein Verhalten, dass langjährige Mitarbeiter aus dem Unternehmen drängt.Im Gegenteil ist das Unternehmenswissen in der Regel sehr willkommen.
Arbeitsbedingungen
Es wird besser. Die erwähnten Großraumbüros sind in der aktuellen Lage einer der größten Schwachpunkte. Sie sind laut, vergleichsweise trist eingerichtet und verströmen keine Motivation. Rückzugsorte sind eingeplant und teils auch aufgebaut worden, aber selten wirklich durchdacht. Eine große Sitzecke ist mitten im Büro. Lüftung, Klima und Heizung kommen aus der selben geräuschvoll arbeitenden Anlage, die man aber immerhin regeln kann. Da kann man sich dann natürlich trotz gemütlicher Möbel nicht unterhalten. Der Kaffee wird eher schlechter als besser. Ich bin auf Wasser umgestiegen. Es soll bald Getränkekühlschränke mit Softdrinks für kleines Geld geben. Das wär doch was. Die Endgeräte sind nicht alle auf dem neuesten Stand, aber hieran wird zumindest gearbeitet. Macs sind in Entwicklung und IT im Kommen, falls man darauf Wert legt.
Es gibt einige Küchen in verschiedenen Ausstattungsgraden, nicht immer fair verteilt. Höhenverstellbare Tische sind im Neubau Standard, Kollegen in älteren Gebäudeteilen werden da noch eine Weile warten müssen. Generell gibt es ein (noch) recht starkes Gefälle bei der Ausstattung. Ältere Büros werden z.B. im Grunde nicht an Neuere angepasst.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nun ja, Nachhaltigkeit ist zumindest keins der ganz großen Themen. Es gibt reichlich Solarpanels auf dem Dach, Müll wird getrennt (und auch tatsächlich getrennt entsorgt) und durch modernere Technik sind zumindest die ganz großen Stromfresser weniger geworden. Elektroautos für Kollegen mit Dienstwagen sind inzwischen die Regel. Sicher keine grüne Firma, aber sehr anständig.
Gehalt/Sozialleistungen
Mittelmaß. Nicht gut, nicht schlecht. Nichts wegen dem man daheim anruft. Es gibt einige Benefits, die mal mehr mal weniger nützlich sind, wie Jobrad/Mobilitätszuschuss, UrbanSports Club Mitgliedschaft umsonst, Kaffee, Obst und Gemüse gratis. Teamevents gab es vor Corona regelmäßig, ist jetzt etwas eingeschlafen, was man aber nur bedingt der Firma anlasten kann. Die rauschenden Weihnachtsfeiern haben geradezu Kultstatus, auch wenn nicht immer jede Idee gezündet hat. Generell schätze ich die pm ca. 10% unter dem derzeitigen Branchenschnitt ein. Viele Mitarbeitende profitieren davon, dass die Firma für sie günstig liegt. Kann die Firma nichts dafür, trotzdem praktisch nicht nach Bonn oder gar Köln rein zu müssen.
Über eine Skillmatrix kann man sich hier in begrenztem Maße nach oben arbeiten. Für Sonderaufgaben kann man eine Fachzulage bekommen, aber klar, für die muss man auch mehr arbeiten, so dass sich das Plus hier etwas relativiert. Lohnerhöhungen gibt es gelegentlich, aber bestenfalls inflationsausgleichend. Hier würde eine stärkere Überarbeitung im IT-Sektor anstehen, da sich hier in den letzten 2-3 Jahren der Markt doch stark zugunsten der Angestellten gewandelt hat.
Image
Das Image der Firma ist gut. Niemand außerhalb der pm kennt uns, da wir im Endkundenmarkt keine Rolle spielen. Apotheker sind nicht immer angetan... Man denkt ja immer ein bisschen an die große Big Pharma, wenn man von der pm hört. Der Ruf selbiger haft der pharma mall aber nicht an. Kleiner, moderner, in gewissem Rahmen familiär. (Wobei das mit steigender Unternehmensgröße etwas leidet)
Karriere/Weiterbildung
Alles super. Man kann bekommen, was man möchte und für halbwegs sinnvoll in unternehmerischem Sinne erachtet wird. Das Budget ist vorhanden und wird manchmal nichtmal ausgeschöpft. Das liegt ein wenig in der Natur oben erwähnter komplexer und moderner IT-Systeme, die eben mehr Fürsorge brauchen. Dadurch können aber auch viele Probleme auf kurzem Weg hausintern gelöst werden, externe Berater sind natürlich dennoch insbesondere für kritische und neue Systeme immer als Hilfe vorgesehen. Man steht also selten wirklich alleine da, wenn man etwas wissen muss.