Genialer kollegialer Zusammenhalt aber problematische Geschäftsführung
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Zusammenhalt unter den Mitarbeitern
- meist spannende Projekte
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Teile der Geschäftsführung schaffen ein Arbeitsumfeld, das oft zur Belastung wird und Situationen hervorruft, die man anderswo nicht erleben würde. Diese unprofessionelle Führung beeinträchtigt das Arbeitsklima erheblich
- Das Verhalten der Geschäftsführung führt dazu, dass Mitarbeiter nur das absolute Minimum an Arbeit leisten. Es fehlt das Gefühl, dass die Arbeit einen echten Unterschied macht oder wertgeschätzt wird, was die Motivation und das Engagement beeinträchtigt
Verbesserungsvorschläge
- Es wäre vorteilhaft, wenn das Unternehmen auf eine gewaltfreie und respektvolle Kommunikation setzt, um ein harmonisches Arbeitsumfeld zu schaffen und Konflikte konstruktiver zu lösen.
- Einige Mitglieder der Geschäftsführung sollten ihr eigenes Auftreten und ihre Arbeitsweise überdenken. Eine reflektierte und unterstützende Führung könnte dazu beitragen, die Mitarbeiterzufriedenheit und das allgemeine Arbeitsklima zu verbessern.
- besseres Projektmanagement und Arbeitsabläufe
Arbeitsatmosphäre
Die Firma besteht neben den beiden Geschäftsführern zu einem Großteil aus PraktikantInnen und Azubis. Da die Geschäftsführung in der Vergangenheit wohl schlechte Erfahrungen mit Angestellten gemacht hat ist das Vertrauensverhältnis gegenüber diesen eher schlecht, weshalb die remote Arbeit vielen Angestellten nicht zugestanden wird, welche aber notwendig wäre, da das Büro absolut chaotisch ist. Neben einem völlig unerzogenen und in keinster Weise stubenreinem Bürohund verhindern regelmäßige Besuche der 4 Kinder eines Teils der Geschäftsführung mit dem damit einhergehenden Krach eine konzentrierte Arbeit in dem ohnehin völlig unaufgeräumten Büro. In meinem Fall wurde vollständig remote Arbeit zugestanden und im Vertrag festgehalten.
Kommunikation
Es gibt es ein wöchentliches Team-Meeting am Montag, in dem der aktuelle Stand der jeweiligen Projekte besprochen wird. Klingt erstmal nach Sprint Meetings, erinnert in der Realität aber eher an einen Stuhlkreis in der Schule, in dem die Kinder der Lehrerkraft von ihren Ergebnisse berichten. Dieses wird von dem CTO geleitet während der CEO meist am Handy ist und inhaltlich nicht anwesend ist. Wenn nicht gerade ein Kollege vor versammelte Mannschaft von einem Teil der Geschäftsführung (CEO) für einen Fehler bloß gestellt wird, ist das Level an Kommunikation eher gering. Wissensaustausch und Transfer ist schlecht, man weiß selten wie der Status eines Projektes oder Tickets ist. Bei den meisten Projekten ist lediglich der operative Teil der Geschäftsführung in Details der Planung im Bilde, weshalb nahezu alle Fragen am Ende ihn erreichen. Während meiner Arbeit wurde angefangen die Projekte zu dokumentieren, hoffentlich kann er so in Zukunft entlastet werden.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt zwischen den ausschließlich sehr jungen Kollegen ist sehr gut, was aber auch notwendig ist, da anders das Verhalten eines Teils der Geschäftsführung nicht zu ertragen ist. Dadurch entwickelte sich aber auch eine Stimmung die sich als "Kollegium vs Teil der Geschäftsführung" zusammenfassen lässt.
Work-Life-Balance
Es gibt ein sehr flexibles Arbeitszeitmodell, welches auch externe Termine vor, nach und teils auch während der Arbeitszeit ermöglicht. Dieser Benefit kann aber auch von jetzt auf gleich in einem Wutanfall durch einen Teil der Geschäftsführung aufgehoben werden. Daher empfehle ich solche Benefits vertraglich festzuhalten, da so wie in meinem Fall eine gute Work-Life-Balance möglich sein kann. In dem Urlaub nicht mindestens 1x vom Arbeitgeber angerufen worden zu sein hat in dieser Firma aber vermutlich noch niemand erlebt.
Vorgesetztenverhalten
Die beiden Geschäftsführer haben ihre Arbeitsbereiche sehr klar abgetrennt, während der eine Geschäftsführer (intern ironisch oft CTO genannt) zuverlässig und bemüht für die Durchführung und den Support der Software Projekte zuständig ist, ist der andere (CEO) für die Buchhaltung, Grafik und das Bestellen von Getränken zuständig, wobei die Buchhaltung und Grafik meist an günstige und schlecht qualifizierte Arbeitskräfte oder ausschließlich weibliche Praktikantinnen ausgelagert werden.
Interessante Aufgaben
Da Pixup als Agentur arbeitet sind die Aufgaben stark von den jeweiligen Kunden und Projekten abhängig. In der Regel sind diese aber sehr vielfältig und die Ansprechpartner bei den Kunden sehr nett.
Gleichberechtigung
Das Unternehmen stellt sich nach außen hin als Organisation mit flachen Hierarchien dar, doch in der Realität existieren im Wesentlichen nur zwei Ebenen: die Geschäftsführung und alle anderen.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist eher unterdurchschnittlich, auch wenn das Unternehmen mit vielen kostenlosen Getränken und Kaffee punktet. Grillfeiern und ähnliche Veranstaltungen am Wochenende finden halbjährlich statt, jedoch wird das Fernbleiben von einem Teil der Geschäftsführung sehr, sehr ungerne gesehen. Zudem wird versucht, Gehälter trotz bestehender Verträge zu kürzen, besonders bei Mitarbeitern, die stärker vom Arbeitgeber abhängig sind. Je größer die Abhängigkeit, desto dreister das Verhalten der Geschäftsführung.
Image
Das Unternehmen genießt nach wie vor ein gutes Image als zuverlässiger Partner mit vielen erfahrenen Experten, das aus vergangenen Jahren stammt. Dieses Bild entspricht jedoch nicht mehr der Realität, da aufgrund der in den anderen Punkten genannten Probleme alle Angestellten die Firma kurz nach ihrer Ausbildung oder dem Praktikum verlassen. Zudem werden Auszubildende den Kunden gegenüber nicht als solche dargestellt; wenn sie in der Berufsschule sind, wird dies häufig als Urlaub, Krankheit oder eine Vier-Tage-Woche verkauft. Dies führt oft zu Verwirrung in der Kommunikation mit den Kunden, da die tatsächliche Situation nicht mit der von der Geschäftsführung gewünschten Außenwahrnehmung übereinstimmt.
Karriere/Weiterbildung
Für Auszubildende ist die Betreuung mangelhaft: Der offizielle Ausbilder entzieht sich seinen Aufgaben, sodass Azubis selbständig Prüfungsanmeldungen und Ausbildungsnachweise organisieren und bestätigen müssen. Die eigenständige Einarbeitung ist daher unerlässlich. Gleichzeitig arbeiten die Azubis jedoch direkt an echten Projekten mit, was ihnen zwar viel Freiheit bietet, aber auch wertvolle praktische Erfahrung verschafft. Hervorheben muss man aber: Die Kollegen helfen sich untereinander so gut es die Auftragslage zulässt. Für Angestellte ist die Situation weniger positiv: Weiterbildungen sind kaum eingeplant, da von der Geschäftsführung dafür keine Zeit vorgesehen wird. Das Onboarding/die Einarbeitung von neuen Kollegen sollte dringend besser organisiert werden.