Große Ziele, aber leider wenig fachliche Expertise.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Stimmung im Team war meistens gut.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Gehalt, Worklife-Balance und das wichtigste überhaupt, schreibe deine Stunden und zwar immer produktiv auf Projekte, auch wenn du administrative Aufgaben hast. Der Druck auf die technischen Mitarbeiter ist hier unglaublich hoch.
Verbesserungsvorschläge
Anständige Bezahlung einführen und dort Kosten sparen wo es unnötig ist (Marketing und unnötige Vertriebler). Strukturen schaffen, die ein effizientes Abwickeln von Projekten ermöglichen. Jeder macht sein eigenes Ding und seit Jahren wird hier etwas versprochen einen Standard/Leitfaden zu liefern, aber es wird nicht geliefert.
Mehr technisches Know-How aufbauen, d.h. Mitarbeiter fortbilden und nicht nur als Kostenfaktor sehen.
Eigene Rohrklassen entwickeln
Standard R&I-Typicals anlegen
Endlich saubere standardisierte Spezifikationsdatenblätter für ganz PlantIng entwickeln.
Nicht immer die Universallösung selbst entwickeln wollen. Manchmal sollte Software einfach zugekauft werden.
Kalkulationsgrundlage schaffen, die nicht auf Würfelglück von Vertrieblern basiert, sonder auf eine saubere strukturierte List of Deliveries, die ein sauberes Change und Claim-Management ermöglicht.
Einheitliche Prüfpläne für ganz PlantIng bereitstellen, die den aktuellen Normen entsprechen.
Einen Normenzugang schaffen, es kann nicht sein, dass mit alten Normen gearbeitete wird. Oder jedesmal aufwändig bestellt wird.
Einarbeitung von Mitarbeitende muss verbessert werden. Zurzeit gilt friss oder stirb. Es ist unrealistisch, dass neue Mitarbeitende 100% produktiv sind. Es muss ein erfahrener Mitarbeiter oder Mitarbeiterin die Neulingen im Projekt betreuen (Patenschaft).
Arbeitsatmosphäre
In Ordnung je nach Standort mal besser oder schlechter. Bezüglich Gehalt gibt es aber auf gleicher Stufe deutliche Unterschiede.
Kommunikation
Früher wurde sehr transparent über Gewinn und Umsatz usw. gesprochen. Inzwischen werden diese Themen im Meeting sehr schnell abgehackt, da sonst der ein oder andere Mitarbeiter schnell verstehen würde, das sie zu billig sind (weniger Umsatz als geplant, aber dennoch das Jahresziel für den Gewinn erreicht).
Kollegenzusammenhalt
In Karlsruhe sehr gut, wenn man zu den alten Hasen gehört oder gewollt ist überdurchschnittlich zu leisten. Überwiegend sind die Leute hilfsbereit, leider sind sie aber auch nicht immer fähig. Haarsträubend wird es, wenn das TEC eingeschaltet wird. Eine übergeordnete Abteilung bei PlantIng, die eigentlich aus Experten bestehen soll. Die Wahrheit ist aber, dass die Projektleiter möglichst ein großen Bogen um diese Abteilung machen, weil damit Zeitverzögerung im Projekt vorprogrammiert ist. Dazu kommen unzählige dumme Fragen und man sich fragen muss, wer die Experten sind, sowie die strotzende Arroganz dieser Mitarbeitenden.
Work-Life-Balance
Überstunden sind normal. Es wird damit geprahlt wer das vollste Gleitzeitkonto hat und wie viel Überstunden ausbezahlt werden. In Corona-Zeiten wurde in vielen Standorten eiskalt Kurzarbeit eingeführt ohne zusätzliche Zuschüsse. Wenn dann wieder die Peak-Phasen in den Projekten kommen, ist Überlast normal, vor allem für die guten Leute.
Trotzdem konnte Urlaub genommen werden, wenn er beantragt wurde. Home-Office wurde auf 2 Tage pro Woche gedeckelt.
Vorgesetztenverhalten
In all der Zeit wurde viel versprochen, bzw. Ideen unterbreitet was man alles machen und werden könnte. Nichts davon wurde umgesetzt. Es wird sich sehr modern gegeben, aber letztlich habe ich keine Vorgesetzten getroffen, der nachhaltig seine Ideen entwickelt und dann auch umsetzt. Mir persönlich wird man bei PlantIng als Mitarbeiter sehr schnell in Schubladen gesteckt (das liegt auch an Fortbildungen, in denen die angehenden Führungskräften diesen Sachverhalten lernen). Abgesprochene Lohnerhöhungen können auch mal verspätet umgesetzt werden. Hier bitte immer alles schriftlich einfordern.
Interessante Aufgaben
Man möchte alles können, kann aber nichts richtig. Die fachlich, technische Expertise existiert bei plantIng nicht. Das heißt Prozesse entwickeln und auslegen, wird eher schlecht als recht gemacht. Rohrleitungs- und Aufstellungsplanung ist ein Lotterie-Spiel. Je nachdem welcher Kollege daran arbeitet. Das Projektmanagement ist besser geworden, aber so bleibt man eher der Kümmerer. Wer technisch arbeiten will, sollte hier nicht starten. Vereinfacht ausgedrückt ist man nur der Mittelsmann oder Mittelsfrau zwischen Kunde und Lieferant.
Gleichberechtigung
Frauen kommen hier in Führungspositionen und das ist gut so, da sonst alte weiße Männer auf ihrem hohen Ross reiten würden.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt ältere Mitarbeitende, die gefühlt schon in Rente sind, aber ein großes Ego haben und eigentlich gekündigt/abgemahnt gehören und andere die zu nett sind und sich unterbuttern lassen und deshalb gekündigt wurden.
Arbeitsbedingungen
Das Büro ist eine Katastrophe. Die Heizung versagt mindestens einmal pro Jahr. Das Gebäude ist weder modern noch macht es etwas her. Die Büromöbel sind auch nicht mehr zeitgemäß und IT-Hardware wird viel zu selten getauscht. Außerdem handelt es sich um ein Großraumbüro, d.h. es kann auch mal lauter werden. Attraktiv ist das alles nicht. Man kann verstehen, warum die Leute hier ins Home-Office drängen.
Dienstreisen wurden früher komplett bezahlt und wurden auch als Arbeitszeit gewertet. Das änderte sich aber zum Schluss immer mehr ins negative für den Mitarbeiter. Hotelunterbringungen, falls sie nötig sind, sind leider schlecht. Sollte man von seinen Liebsten getrennt sein, wird einem das nicht angenehm gemacht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nicht wirklich ein Thema im Alltag. Bezüglich der Anlagen, die geplant werden, wird nach Außen stark Marketing gemacht bzgl. CO2-Reduzierung und Nachhaltigkeit, aber wirkliches Know-How für Technologien existiert nicht.
Gehalt/Sozialleistungen
Ein Vergleich macht es deutlich. Im öffentlichen Dienst wird mehr verdient, als bei PlantIng. Nur das bei PlantIng Überstunden normal sind. Weihnachts- und Urlaubsgeld sind sehr gering (Max. 300 €). Jahresboni, falls man mal erfolgreich als Standort/Büro sein sollte gibt es nicht. Man muss eben alles selbst aushandeln. Es wird sich an dem Tarifvertrag der Zeitarbeiter orientiert. Bitte auf folgendes achten, tarifliche Erhöhungen verschwinden im Nichts, da die Qualifikationszulage gesenkt wird. Man muss eben immer wieder neu mit der Führungskraft verhandeln. Das demotiviert und die Wertschätzung leidet. Ein Satz der stark propagiert wird von Führungskräfte: „im Anlagenbau wird nicht viel verdient“. Nach eigener Erfahrung stimmt das nicht. Es gibt Unternehmen, die ihre Ingenieure auch entsprechend entlohnen. Außerdem steht im Vertrag, dass Arbeitnehmerüberlassung möglich ist. Es kommt selten vor, aber wird gemacht. Also bitte Augen auf.
Die betriebliche Altersvorsorge, die angeboten wird, ist Schrott. Es gibt hier keine Zuschüsse vom Arbeitgeber.
Image
Marketing ist sehr wichtig und hier hat man im letzten Jahr sehr viel Geld verblasen. Dies hätte man lieber in den Aufbau fachlicher Expertise gesteckt. Die nächste Reinvention oder Road to Glory steht sicherlich schon an.
Karriere/Weiterbildung
Das Angebot wurde besser, aber es sind eben immer nur Softskills. technische Fortbildungen sind so gut wie nie gemacht worden. Für potentielle High-Performer wurde ein Fortbildungsprogramm geschaffen, aber alles in-house. Es fühlte sich eher nach einer Beruhigungstablette an. Fordere nicht mehr Geld, denn du kriegst ja diese einzigartige Ausbildung.