Tolles Arbeitsverhältnis, aber...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Pünktliche Gehaltszahlung. Freundliches Verhalten der jungen Vorgesetzten, und damit ist der Austausch der Babyboomer Generation (permanenter Druck mit geringer Work Life Balance) abgeschlossen. Arbeitnehmer werden nicht unter Druck gesetzt. Positive Arbeitsatmosphäre. Viele Kunden.
Als Dienstleister keine Verantwortung von betrieblichen Abläufen (und Unfällen) in der Industrie.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Hohe Gewinnmarge (Gewinne privatisieren), teure Verwaltung. Konsequenz: Niedrige Gehälter (Verluste sozialisieren), hohe Fluktuation.
Nur Menschen, die Arbeitnehmer finanziell benachteiligen bzw. Halbwahrheiten zum Wohle der Firma erzählen, können mit Aufstiegschancen rechnen.
Beispiel: Die Gewinnmarge bei Lizenzen (Verhältnis Einkauf zu Verkauf an Kunden) liegt bei ca. 500 %. Da sehen selbst Aktien alt aus.
Aufgrund der Fluktuation bzw. dass viele Mitarbeiter direkt beim Kunden sitzen, kommt nicht das Gefühl der Zusammengehörigkeit auf.
Dienstleister. Man ist vollkommen abhängig von der Chemiebranche. Chemiebetriebe (mit Chemietarifvertrag) betreiben Outsourcing der Planungsabteilungen (Gewinne privatisieren); hohe Verkaufsstundensätze bzw. hohe Gewinnmargen von planting (Gewinne nochmals privatisieren) erzeugen niedrige Löhne der Arbeitnehmer (Verluste sozialisieren).
Keine automatische Gehaltserhöhung.
Verbesserungsvorschläge
Tipp: Gehälter beim Dienstleister (Stand 2024)
Berufserfahrung > 2 Jahre : min. 50000 € brutto
Berufserfahrung > 6 Jahre : min. 60000 € brutto
Berufserfahrung > 10 Jahre : min. 70000 € brutto
Berufserfahrung > 15 Jahre : min. 80000 € brutto
Berufserfahrung > 20 Jahre : min. 90000 € brutto
Arbeitsatmosphäre
Sehr gute Einarbeitung in den ersten Wochen.
Keine Kernarbeitszeit vorhanden, sodass man sich die Arbeitszeit frei einteilen kann. Man kann sehr früh oder sehr spät anfangen.
Mobiles Arbeiten ohne Bedingungen.
Die Verwaltung ist zufriedenstellend und freundlich, aber zu teuer. Wasserkopf, der die Gewinnmarge erheblich reduziert.
Da der BAP Tarifvertrag zum Tragen kommt, gibt es wenigstens einen Mindestschutz für Mitarbeiter, z.B. Überstunden werden ausbezahlt. Die Gehaltsangaben des BAP Tarifs erinnern an Menschen, die blauäugig durch die Welt gehen.
Aber: Es gibt noch schlimmere Arbeitsverträge. Jeder sollte selbst diese Erfahrung machen bzw. die Arbeitsverträge miteinander vergleichen.
Das Ziel, die Mitarbeiterzahl signifikant zu erhöhen, kann funktionieren.
Voraussetzung: Weiterhin freundlich bleiben und den Druck auf Mitarbeiter gering halten.
Nachteil: Gehälter bleiben im Durchschnitt niedrig.
Kommunikation
Im Intranet steht die Information zur Verfügung.
Kollegenzusammenhalt
Kollegen arbeiten gut zusammen.
Work-Life-Balance
Ist keine Arbeit vorhanden, wird versucht, die Zeit mit Kleinstprojekten zu stopfen. Nervt dann doch. Erzwungene Minusstunden sind laut BAP Tarifvertrag nicht zulässig. Verdiente/langjährige Mitarbeiter werden nicht unter Druck gesetzt, wenn es keine Arbeit gibt.
Vorgesetztenverhalten
Freundlich. Müssen das sagen, was die Firma vorgibt. Sonst wären sie ja nicht "die Vorgesetzten ".
Wie gesagt, die Babyboomer sind verschwunden und damit werden andere (positive) Prioritäten gesetzt.
Interessante Aufgaben
Z.T. vorhanden.
Für Berufsanfänger geeignet. Für Menschen mit durchschnittlichen Schulnoten geeignet. Für ältere Menschen mit Berufserfahrung geeignet. Für motivierte Quereinsteiger geeignet.
Beförderung bedeutet nicht unbedingt Gehaltserhöhung.
Gleichberechtigung
Konservative Branche.
Umgang mit älteren Kollegen
Vorhanden.
Arbeitsbedingungen
Laptops im mobilen Arbeiten in der Konstruktion eher wertlos. Schwaches IT Netzwerk, weil billiger IT Dienstleister, wenn man mobil arbeitet (8 Mbit/s). Wie soll man hier schnell arbeiten? Je schneller man arbeitet, desto höher die Gewinnmarge, oder?
Interne Geschwindigkeit im Büro 1200 Mbit/s. IT Hilfe sehr gut. Ca. 80-100% höhenverstellbare Tische je nach Standort. Kostenlose Parkplätze vorhanden.
Es kann auch die Möglichkeit geben, in Baustellencontainern ohne Klimaanlage arbeiten zu müssen.
Durch die hohen Verkaufsstundensätze, sind die Kunden/Chemiebetreiber nicht bereit mehr zu bezahlen.
Es gibt praktisch keine angeordnete Mehrarbeit. Somit entfallen die 25% mehr Gehalt zum Wohle des Kunden und zum Nachteil des Arbeitnehmers.
Normen liegen in einem bestimmten Ordner ab. Einfach die Kollegen fragen, bitte.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umwelt:
Durch bis zu 2 Tage mobiles Arbeiten spart man Spritkosten.
Soziales:
Sommerfest und Wintertreffen vorhanden. Auch gibt es einzelne Abteilungstreffen.
Küche mit Kaffeeautomaten vorhanden.
Kindergartenzuschuss: 100 € netto monatlich.
Die Toiletten sind nicht barrierefrei.
Gehalt/Sozialleistungen
Eine Gehaltserhöhung zu bekommen, ist sehr schwierig. Konsequenz: Arbeitsplatzwechsel notwendig. Selbst erzeugte Fluktuation.
Arbeitnehmer, die wegen dem gering ausgehandelten Gehalt auf planting schimpfen und gleichzeitig Angst haben zu wechseln, tun mir leid.
Arbeitnehmer, die den Arbeitsvertrag unterschreiben, und danach verzweifeln (Qualifizierungszulage wird mit der Tariferhöhung verrechnet), sollten sich selbst prüfen.
Gehalt zu niedrig, damit Rente zu niedrig.
Sozialleistungen: Praktisch nicht vorhanden. Firmenhandy und Firmenwagen nur für ausgewählte Mitarbeiter. Die Mitarbeiter-Einkaufsrabatte gelten nur bei teuren Firmen.
Image
Dienstleister. Man ist vollkommen abhängig von der Chemiebranche. Chemiebetriebe (mit Chemietarifvertrag) betreiben Outsourcing der Planungsabteilungen (Gewinne privatisieren); hohe Verkaufsstundensätze bzw. hohe Gewinnmargen von planting (Gewinne nochmals privatisieren) erzeugen niedrige Löhne der Arbeitnehmer (Verluste sozialisieren).
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildung:
Interne Schulungen werden angeboten und durchgeführt.
Karriere:
Wer bei Kunden/Chemiebetreibern und Dienstleistern mit viel höheren Stundensätzen in Vorstellungsgesprächen scheitert, landet bei planting und ähnlichen Firmen, also Menschen mit durchschnittlichen/guten (nicht sehr guten) Schulnoten. Ende der Karriere.