Realitätsnaher Beruf, in einem SEHR kollegialen Umfeld
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Die Sicherheit, gerade wie in der Finanzkrise oder zu Zeiten von Corona. Hier weiß man es umso mehr zu schätzen.
- Ordentliche Bezahlung
- Gute Aufstiegschancen
- Die Vielfalt, sich auch mal zu verändern (Ausbildung, Bereitschaftspolizei, Streifendienst,....)
- Regionale Verwendung (heimatnah)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das bei einem solch großen Arbeitgeber ein paar Kolleginnen und Kollege in den eigenen Reihen sind, die ihre Unzufriedenheit nach außen tragen und dies das Bild der Polizei teilweise prägt. Auch muss die Polizei (noch) mehr für das Image tun. Durch Film und Fernsehen werden wir teilweise als angestaubt präsentiert, was häufig jedoch nicht der Fall ist. Wir müssen immer mit der Zeit gehen, um den Tätern im besten Fall einen Schritt voraus zu sein.
Arbeitsatmosphäre
Bei einem Arbeitgeber mit über 40.000 Beschäftigten gibt es immer Kollegen/ Kolleginnen, mit denen man nicht so gut auskommt. Weit über 90 % der Kollegen/ Kolleginnen sind jedoch sehr umgänglich, hilfsbereit und kollegial. Das Arbeitsklima würde ich als ausgezeichnet bewerten.
Kommunikation
Die Kommunikation hängt sehr stark vom Tätigkeitsfeld ab. Nahezu in jeder Tätigkeit hat man jedoch Morgenmeetings oder Warm-Ups und wird hierdurch auf den neuesten Stand gebracht. Manch Vorgesetzte/-r setzt die Kommunikation besser um als die/ der andere. Da aber nahezu jede Tätigkeit bei uns auf Teamwork basiert, ist die Kommunikation mit gut zu bewerten, je nach Vorgesetzte/ -n mit leichten Abzügen.
Kollegenzusammenhalt
Wie es in den Wald rein ruft, so kommt es zurück. Das sagt so ziemlich alles aus :-)
Den Dienstsport verrichtet man mit Kollegen/ -innen, wodurch das Teamgefüge gestärkt wird. Bei vielen Kollegen/ -innen ändert sich bereits mit der Ausbildung/ dem Studium der Freundeskreis und basiert immer mehr auf Kollegen/ -innen. Daher würde ich insgesamt sagen, dass der o. g. Leitsatz ziemlich zutreffend ist.
Work-Life-Balance
Für manche/-n Kollegin/ -en ist diese Bewertung vielleicht erstaunlich aber ich erkläre es.
- Im Schichtdienst arbeitet man von 48 Stunden 24 Stunden. Nach den 2 Tagen habe ich 2 Tage frei. Ein normaler Arbeitnehmer hat 5 Tage Arbeit und dann 2 Tage frei.
- Im Tagdienst habe ich grundsätzlich mal Gleitzeit.
- Überstunden werden geschrieben und zu gegebener Zeit kann ich diese abfeiern.
- Ich kann im Monat 4 Dienstsportstunden in Anspruch nehmen und unter Umständen 4 Stunden behördliches Gesundheitsmanagement (BGM - ähnlich dem Dienstsport)
- Regional unterschiedlich, aber beispielsweise gibt es in München einen Kindergarten, wo Beschäftigte ihre Kleinen abgeben können
- Wie in jeder Firma/ jedem Betrieb gibt es Zeiten, wo der Urlaub aufgrund der Arbeitsbelastung nur schwer eingebracht werden kann, dies ist bei uns z. B. der Fall bei der Münchner Sicherheitskonferenz oder der Wiesn. Da gibt es dann meist eine 10% Regelung. Sonst bedarf es der Absprache und ist es nicht nur der August in dem man seinen Urlaub nehmen möchte, dann ist es ganz gut realisierbar.
- Man kann Versetzunggesuche schreiben, sodass man peu a peu auch an seinem Wunschstandort arbeitet
Vorgesetztenverhalten
Dies ist wahrscheinlich genau das Thema, warum die anderen Stimmen bei kununu so miserabel teils unsachlich geschrieben sind. Die eigene Unzufriedenheit.
Die Vorgesetzten müssen mich als Mitarbeiter alle drei Jahre beurteilen. Ich war bisher auch nicht immer mit allen Beurteilungen zufrieden, aber bei über 40.000 Mitarbeitern kann man wahrscheinlich kein System der Welt an den Tag legen, wo ich alle Mitarbeiter beglücken würde. Reflektiere ich aber meine erbrachte Arbeitsleistung, dann waren die Vorgesetzten insgesamt eigentlich fair.
Auch die immer wieder angesprochenen hierarchischen Strukturen kann ich nicht negatives werten und die Vorgesetzten sind nun mal Vorgesetze und müssen manche Dinge anordnen oder dafür auch die Verantwortung tragen. Andernfalls muss ich in ein fünf Personen Start-Up, wo es evtl. keine Strukturen gibt.
Interessante Aufgaben
- Streifendienst - Jugendbeamte - Zivile Beamte - Szenekundige Beamte - Verkehrspolizei - SEK - MEK - TEK - Kripo - Einsatzhunderschaft - Hundeführer - Reiterstaffel - Wasserschutz - Organisatorisches bei der Abteilung Einsatz, Abteilung Personal, Abteilung Versorgung, ...
Ich glaub mehr geht nicht... Vom Hausmeister bis zum Polizeipräsident kannst du so gut wie alles machen, es liegt an dir. Ich werde wahrscheinlich kein Polizeipräsident mehr :-) und bin dennoch glücklich.
Arbeitsbedingungen
Manches könnte moderner sein, aber insbesondere in den letzten 5 - 10 Jahren hat sich viel getan.
Derzeit sind doch einige Kollegen im Homeoffice (bei deren Tätigkeit es geht) und die Technik ist hierfür größtenteils vorhanden.
Die Kolleginnen und Kollegen im Streifendienst benutzten mittlerweile dienstliche Iphones (jeder Streifenbeamte hat ein persönlich zugewiesenes Smartphone) und jedes Streifenteam hat ein Car-PC (Ipad).
Die Schutzausrüstung hat sich erheblich verbessert und auch die Schulungen sind rückblickend auf die letzten 10 Jahre besser geworden.
2019 haben wir eine neue Dienstwaffe bekommen, was zeitlich auch notwendig war und kurz zuvor auch die neue Uniform (worüber sich Qualitativ teils streiten lässt).
Kollegen die teils etwas Rückenprobleme haben, erhielten kürzlich höhenverstellbare Schreibtische.
Alles in allem hat sich viel getan.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Behörde und Papierkram :-(
Gehalt/Sozialleistungen
Dies ist sehr subjektiv (alle Gehälter sind mit ledig und Netto benannt):
- Auszubildende/ Studenten: 1.250,- € im 1. Jahr, 2.050,- € ab 2. Jahr
- Nach ca. 10 Jahren Berufserfahrung in der 2. QE (PHM/-in): 2.600,- €
(im Schichtdienst ca. 3.050,- €)
Bei uns ist das Gehalt stark von den zuschlägen abhängig. Neben der Schichtzulage gibt es
- Ballungsraumzulage (München u. Nürnberg)
- Familienzulage (auch ohne Kinder)
- Gefahrenzulage (zivile Beamte, USK, MEK SEK)
- Erschwerniszulagen
- usw.
In der 3. Qualifikationsebene ist das Gehalt entsprechend etwas höher. Rein theoretisch hat man auch die Möglichkeit in die 4. Qe aufzusteigen.
Image
99% der Bevölkerung sehen die Polizei als Freund und Helfer
1% der Bevölkerung hat aus bekannten Gründen leider immer wieder mit uns zu tun
Die Münchner Polizei insbesondere gilt bei der Wahrnehmung gegenüber anderen Städten als sehr Kommunikativ, bürgernah und modern. Twitter, Facebook und Insta tragen auch dazu bei.
Karriere/Weiterbildung
Ein Großteil der Kolleginnen/ -en startet in der 2. QE, dem mittleren Dienst. Nach der Ausbildung und ca. 10 Jahren Berufserfahrung hat man mit durchschnittlich 32 Jahren nochmal die Möglichkeit 2 Jahre bei voller Bezahlung zu studieren und seine restlichen 25 - 30 Berufsjahre in der 3. QE, dem gehobenen Dienst zu verbringen. Der Aufstieg wird 40% der Kolleginnen/ Kollegen gewährt. In der 3. QE ist man entweder Sachbearbeiter bei der Kripo oder hat in den verschiedensten Dienststellen Führungsarbeiten zu übernehmen.
Insbesondere die Kolleginnen/ Kollegen die in der 3. QE starten, aber auch die die aufsteigen und das Studium hervorragend absolvieren, können nochmal in die 4. QE aufsteigen. Dies ist aber ein sehr kleiner Prozentsatz. Danach ist man beispielsweise ein/ -e Dienststellenleiter/-in.
Jede dienstliche Veränderung ist meistens mit Schulungen und Weiterbildungen verbunden, da man in die neue Tätigkei eingearbeitet werden muss. Häufig besucht man hierfür auch 1 - 3 wöchige Lehrgänge.